Das wahre Gebet wird kommen


1. Geliebtes Volk, der Meister sagt dir: Ich komme im Verlangen nach meinem Volke, nach dem Heiligtum, das in eurem Herzen vorhanden ist. Es ist Zeit, dass jene, die es für Mich verschlossen haben, es für die Vergeistigung öffnen. Wer es zerstört hat, soll es
wiederaufbauen und ihm Festigkeit geben. Bei wem es im Finstern ist, soll es mit dem Licht des Glaubens erhellen. Doch wahrlich, Ich sage euch, vergeudet eure Zeit nicht, indem ihr materielle Gotteshäuser
baut, weil ihr denkt, dass die Hingabe, die Anmut und die Kunst, die ihr auf sie verwendet, die beste Verehrung ist, die ihr Mir darbringen könnt.
Ich gestatte euch nur, dass ihr schlichte Räumlichkeiten
vorbereitet, in denen ihr euch vor den Unbilden der Witterung oder
vor neugierigen Blicken schützt. Diese Versammlungsstätten, die
nur für eure Zusammenkünfte bestimmt sind, sollt ihr nicht
"Tempel" nennen, denn es könnte geschehen, dass der Unwissende
jene Orte schließlich anbetet, als ob sie heilig wären.
2. Führt in eure Gottesdienste keine Riten oder Zeremonien ein.
Dadurch könntet ihr euch von der Mission entfernen, die Ich euch
anvertraut habe, die darin besteht, Barmherzigkeit und Liebe zu
verbreiten.
3. Schlichtheit und Einfachheit sowohl im Äußeren, wie im
Inneren ist das, was Ich von euch verlange. Damit werdet ihr in
eurer Seele meine Gegenwart voller Herrlichkeit haben.
4. Ich bin in den Herzen und lebe in eurer Seele. Wozu solltet
ihr Mich durch materielle Objekte repräsentieren, wenn ihr meine
göttliche Gegenwart im Innersten eures Wesens fühlt? Meint ihr
nicht, dass, wenn Ich den weltlichen Glanz suchen würde, Ich als
Mensch im Innern des Tempels von Zion geboren worden wäre statt
in einem Stall? Welches Hindernis hätte meine Geburt an diesem
Ort verhindern können, da ihr doch wisst, dass Maria im Tempel
bekannt war, und sie gegenüber allen göttlichen Weisungen ergeben
und gehorsam war?
5. Denkt über mein Wort nach und denkt daran, dass Ich
niemals den äußerlichen Kult bei den Menschen gesucht habe, dass
Ich von ihnen nur ihre Liebe, ihre Erhebung, ihren Glauben und all
das verlangt habe, was Frucht ihrer Seele ist.
6. Eine Zeitlang werdet ihr diese Orte noch erhalten, um in
ihnen eure Zusammenkünfte zu feiern. Denn noch sind sie notwendig,
damit ihr in ihnen das Wort vernehmt, das Ich euch
hinterlasse, um es zu ergründen und versuchen, es zur Anwendung
zu bringen. Aber die Zeit, euch zu lehren, die Zeit eurer Zubereitung
wird vorübergehen, und dann werdet ihr sie nicht mehr benötigen.
7. Die Flamme des Glaubens wird sich immer mehr in der Seele
meines Jünger entzünden, jedes Herz wird mein Altar sein, die
Liebe zu ihren Nächsten wird für sie ein Gottesdienst sein, und in
jedem Heim wird es ein Heiligtum geben. Ihr werdet euren
Mitmenschen begreiflich machen, dass sich ihre Seele durch ihr
Gebet über alles Schädliche und jedes irdische Elend erhebt, und sie
werden zu erkennen vermögen, dass der Tempel des Herrn
universell ist, unendlich ist, und dass er überall ist, sowohl in der
Seele des Menschen, als auch in seinem Körper, im Sichtbaren wie
im Unsichtbaren. Sie werden begreifen, dass ebenso, wie die Zeit
vorüberging, in der sie Mir Blutopfer darbrachten, auch die
Gottesverehrung mittels Riten oder äußerlicher Zeremonien
vorübergehen müssen. Die Vergeistigung wird eure menschliche
Umwelt reinigen, und meine Lehre wird verstanden werden.
8. Das wahre Gebet wird kommen, die hochstehende geistige
Gottesverehrung, die vor meinem göttlichen Blick wohlgefällig ist
─ die richtig verstandene Buße, welche Reue, Besserung und
Wiedergutmachung der begangenen Verfehlungen ist. In den
Menschen wird die wahre Liebe erscheinen, die auf die Reinheit des
Herzens gegründet ist, und die Menschen werden verstehen, dass für
das Gebet kurze Augenblicke ausreichend sind, dass sie jedoch, um
ihre Aufgabe zu erfüllen, unter den Menschen Gutes zu tun, alle
Augenblicke ihres Lebens benötigen.

Aus dem Buch des Wahren Lebens – Band VIII
Unterweisung 238 – Verse 1-8

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