Freu dich auf die Lehren
Als Anna Maria um
kurz vor 6 Uhr aufwacht fühlt sie wieder
ein bedenkliches Wackeln im Geiste.
Später sieht sie,
daß um 5:39 in Westaustralien ein starkes Beben der Magn. 6,8 war.
Sie hörte „Solomon“ aber das Beben war in
Westaustralien.
Dann höt sie die
Worte:
„Zünd eine Kerze an und freu dich auf die Lehren!“
Vor zwei Tagen hat
Anna Maria ihr geliebtes Haargummi verloren und konnte es nicht wieder finden,
obwohl sie den hl. Antonius und Jesus anrief, daß sie ihr suchen helfen. Heute früh ist sie
dann vor ihrem Bett auf etwas getreten und es war – ihr Haargummi. Sogleich zeigte
sie es voll Freude ihrem Mann.
Während des
Morgengebetes hört Anna Maria diffuse Worte und in ihr erwachen Zweifel, ob sie
der richtigen Stimme folgt oder ob sie getäuscht ist. Dies beunruhigt sie und
schließlich erbittet sie ein Rhema. Sie bekommt dieses Rhema:
Predigt von Jesus… Vom verlorenen Schaf
(30.03.1872)
Lukas 15:3-32
Er sagte aber zu
ihnen dies Gleichnis und sprach: “Welcher Mensch ist unter euch, der hundert
Schafe hat, und wenn er deren eines verliert, der nicht lasse die
neunundneunzig in der Wüste und hingehe nach dem verlornen, bis daß er’s finde? Und wenn
er es gefunden hat, so legt er es auf seine Achseln mit Freuden. Und wenn er
heimkommt, ruft er seinen Freunden und Nachbarn und spricht zu ihnen: ,Freuet
euch mit mir; denn ich habe mein Schaf gefunden, das verloren war!` Ich sage
euch: Also wird auch Freude im Himmel sein über einen Sünder, der Buße tut, vor
neunundneunzig Gerechten, die der Buße nicht
bedürfen. Oder welches Weib ist, die zehn Groschen hat, so sie der einen
verlieret, die nicht ein Licht anzünde und kehre das Haus und suche mit Fleiß, bis daß sie ihn
finde? Und wenn sie ihn gefunden hat, ruft sie ihren Freundinnen und
Nachbarinnen und spricht: ,Freuet euch mit mir; denn’ ich habe meinen Groschen
gefunden, den ich verloren hatte!` Also auch, sage ich euch, wird Freude sein
vor den Engeln Gottes über einen Sünder, der Buße tut.” Und er
sprach: “Ein Mensch hatte
zwei Söhne. Und der jüngste unter ihnen sprach zu dem Vater: ,Gib mir, Vater,
das Teil der Güter, das mir gehört!` Und er teilte ihnen das Gut. Und nicht
lange danach sammelte der jüngste Sohn alles zusammen und zog ferne über
Land; und daselbst brachte er sein Gut um mit Prassen. Da er nun all das Seine
verzehret hatte, ward eine große Teuerung
durch dasselbige ganze Land, und er fing an zu darben und ging hin und hängte
sich an einen Bürger des Landes; der schickte ihn auf seinen Acker, die Säue
zu hüten. Und er begehrte, seinen Bauch zu füllen mit Trebern, die die Säue
aßen; und niemand
gab sie ihm. Da schlug er in sich und sprach: ,Wieviel Taglöhner hat mein
Vater, die Brot die Fülle haben, und ich verderbe im Hunger! Ich will mich
aufmachen und zu meinem Vater gehen und zu ihm sagen: Vater, ich habe gesündigt
gegen den Himmel und vor dir und bin hinfort nicht mehr wert, daß ich dein Sohn heiße; mache mich zu
einem deiner Taglöhner!` Und er machte sich auf und kam zu seinem Vater. Da er
aber noch ferne von dannen war, sah ihn sein Vater, und es jammerte ihn, lief
und fiel ihm um seinen Hals und küßte ihn.
Der Sohn aber sprach zu ihm: ,Vater, ich habe gesündigt gegen den Himmel und
vor dir; ich bin hinfort nicht mehr wert, daß ich dein Sohn heiße.` Aber der
Vater sprach zu seinen Knechten: ,Bringet das beste Kleid hervor und tut es ihm
an, und gebet ihm einen Fingerreif an seine Hand und Schuhe an seine Füße, und bringet ein
gemästetes Kalb her und schlachtet`s! Lasset uns essen und fröhlich sein;
denn dieser mein Sohn war tot und ist wieder lebendig geworden; er war verloren
und ist gefunden worden.` Und sie fingen an fröhlich zu sein. Aber der älteste
Sohn war auf dem Felde. Und als er nahe zum Hause kam, hörte er das Gesänge
und den Reigen. Und er rief zu sich der Knechte einen und fragte, was das wäre.
Der aber sagte ihm: ,Dein Bruder ist gekommen, und dein Vater hat ein gemästetes
Kalb geschlachtet, daß er ihn
gesund wieder hat.` Da ward er zornig und wollte nicht hineingehen. Da ging
sein Vater heraus und bat ihn. Er aber antwortete und sprach zum Vater: ,Siehe,
so viel Jahre diene ich dir und habe dein Gebot noch nie übertreten; und du
hast mir nie einen Bock gegeben, daß ich mit meinen Freunden fröhlich wäre.
Nun aber dieser dein Sohn gekommen ist, der sein Gut mit Huren verschlungen
hat, hast du ihm ein gemästetes Kalb geschlachtet.` Er aber sprach zu ihm:
,Mein Sohn, du bist allezeit bei mir, und alles, was mein ist, das ist dein. Du
solltest aber fröhlich und guten Mutes sein; denn dieser dein Bruder war tot
und ist wieder lebendig geworden; er war verloren und ist wieder gefunden!”
01. Dieses ganze
Kapitel Meines Evangelisten Lukas handelt vom Verlorenen und von der Freude des
Wiederfindens.
02. Es wurde den
anwesenden Schriftgelehrten und Pharisäern in drei Gleichnissen erläutert,
warum Ich nicht die Gesunden, sondern die Kranken, nicht die Guten und
Gerechten, sondern die Sünder aufsuchte.
03. Um auch diese
Gleichnisse im wahren Sinn aufzufassen, müssen wir – wie bei den
meisten Texten – die
wichtigsten Worte in desselben etwas näher erklären; denn obwohl ihr eine
Sprache habt und euch ihrer Worte zum Ausdruck eurer Gedanken bedient, so muß Ich euch offen
sagen, daß ihr von allen gebrauchten Worten die tiefe Bedeutung nicht versteht.
Und so muß Ich sowohl als Belehrer und Erklärer Meines Evangeliums, wie auch
als Sprachlehrer bei euch auftreten.
04. Hier in diesen
drei Gleichnissen – vom verlorenen Schaf, vom verlorenen Groschen und vom
verlorenen Sohn – ist zu erklären:
05. Erstens: Was
heißt ,verloren`?
06. Zweitens:
Warum sehnt man sich so sehr danach, das Verlorene wiederzufinden?
07. Und drittens:
Warum hat man eine solch außerordentliche Freude über das Wiedergefundene,
eine Freude, die oft bei weitem größer ist als
die über das vielleicht Wertvollere und Wichtigere, das man noch im Besitz
hat?
08. Seht, diese
drei Fragen müssen zuerst erörtert werden, ehe wir zur geistigen Erklärung
und zur geistigen Anwendung auf euch, auf das ganze Menschengeschlecht, ja auf
die ganze sichtbare Schöpfung schreiten können; denn wenn man um etwas fragt,
so muß man erst genau
und klar die Bedeutung der Frage und deren Wert kennen, indem dadurch die Antwort
schon halb gegeben ist.
09. So wollen wir
nun systematisch mit der ersten Frage beginnen, welche heißt:
10. Was bedeutet
das Wort ,verloren`?
11. Seht, dieses
Wort bezeichnet den Gedanken, welcher denjenigen überkommt, der etwas ihm Gehörendes
oder Wertes, sei es eine Person oder eine Sache, seinem Wirkungskreise entrückt
sieht und nicht mehr einen Gebrauch davon machen oder einen Genuß davon haben kann!
Verloren ist jedes Ding, welches einer andern Bestimmung, einer andern Richtung
als der ihm zugewiesenen gefolgt ist.
12. Wenn nun diese
Bedeutung so tief in das Seelenleben des Menschen eingreifen kann, so entsteht
daraus die zweite oben angeführte Frage, welche heißt:
13. Warum sehnt
sich der Mensch so sehr nach dem Verlorenen?
14. Die Antwort
darauf lautet: Weil die Seelenruhe des Menschen durch den Verlust gestört
worden ist und der Mensch sich danach sehnt, das Gleichgewicht
wiederzuerlangen. So hat das Verlorene für den Besitzer eigentlich einen
geistigen Wert, der oft bei weitem größer ist als
der materielle Wert desselben.
15. Der Mensch
sehnt sich also danach, das Verlorene wieder in seinen Besitz, in seine
Wirkungssphäre zu ziehen. Er wird sich beim Fund freuen, weil das Mangelnde
wieder an seinen früheren Platz und an seine Stelle gelangt und er es wieder
der Bestimmung zuführen kann, welche er für die beste erachtet hatte.
16. Aus diesem
Sehnen entsteht der Eifer des Suchens oder die Anwendung aller möglichen
Mittel, um sich wieder in den Besitz des Verlorenen zu setzen, eine Tätigkeit,
welche oft mit Mühseligkeiten und Anstrengungen verbunden ist, daraus sich
dann von selbst die dritte Frage löst, welche heißt:
17. Warum freut
man sich des Wiedergefundenen mehr als dessen, was man schon im Besitz hat? Das
läßt sich leicht
erklären. Weil nämlich das Wiederfinden, resp. das Suchen, Mühe kostet und
diese Anstrengung durch den Erfolg des Findens belohnt wurde!
18. Da nun aber
eine Freude – welche auch immer – erst dann zur rechten Freude wird, wenn man
sie mit anderen teilen kann, so sind eben diese angeführten Gleichnisse auch
deshalb beachtenswert, weil sie auch diesen Seelengenuß nicht vergessen,
sondern ihn mit erwähnen. Ebenso ist in diesen drei Gleichnissen, die Ich aus
verschiedenen Lebensverhältnissen wählte, auch der Schmerz über etwas
Verlorenes jedem Bild entsprechend ausgedrückt.
19. Voran geht der
Vergleich mit einem Hirten, der ein verlorenes Schaf sucht. Dieses Gleichnis
wendet sich gegen den Einwurf, daß Ich die Gesellschaft der in den Augen der
Schriftgelehrten und Pharisäer mit Sünden behafteten Leute aufsuchte.
20. Was ist ein
Hirte?
21. Seht, ein
Hirte ist ein Mensch, dem eine gewisse Anzahl von Tieren anvertraut ist, die er
auf die rechten Weideplätze führen und im Notfall vor allen Gefahren schützen
soll. Der Hirte ist eben wegen dieses Auftrags seinem Herrn verantwortlich, daß keines seiner ihm
anvertrauten Tiere Schaden leide, und daß sie stets
genügend Futter haben, wozu der Hirte die geeigneten Plätze auszuwählen hat.
22. Wenn Ich mit
Sündern aß und auf diese
Weise bewies, daß Ich eben
die Kranken gegenüber den Gesunden, die keines geistigen Arztes bedurften,
bevorzugte, so war gerade dieses Gleichnis vom verlorenen Schafe am besten
geeignet, Meinen Jüngern den Grund Meines Verhaltens einleuchtend zu machen;
denn ein verlorenes, verirrtes Schaf ist – bildlich gesprochen – ebenfalls wie
ein nichtbekehrter, nicht geistig geführter oder kranker Mensch.
23. Wie ein
verirrtes Schaf Unglücksfällen ausgesetzt ist, Raubtieren zur Beute fallen
oder in Abgründe stürzen kann, welche Gefahren zu beurteilen es oft nicht
imstande ist, ebenso läuft ein verirrter, geistig kranker Mensch, der – von der Welt
verführt – von seiner
geistigen Bestimmung nichts weiß, Gefahr,
seine eigentliche Bestimmung als Glied eines zukünftigen, ewigen Reiches ganz
zu verfehlen, um erst nach langen Zeiträumen durch große Leiden und
bittere Erfahrungen dahin zu gelangen, wohin Ich ihn auf dem kürzesten Wege führen
wollte.
24. Ich sagte: Der
Hirt ist verpflichtet, seine Schafe auf gute Weideplätze zu führen, und dies
war ja auch Meine Pflicht, als Ich es unternahm, die Menschen von den Abwegen,
auf welchen sie sorglos wandelten, wieder auf den wahren Lebenspfad, zu ihrer
eigentlichen geistigen Bestimmung zurückzuführen.
25. Das Beispiel
vom Hirten führte Ich deswegen an, weil es erstens den Menschen in jener Zeit
am leichtesten begreiflich war, und weil es Meinem Berufe als Menschensohn am
besten glich, indem Ich, die auf Erden herabgestiegene Weisheit, Meinem Vater
die verlorenen Kinder, wie verlaufene Schafe eines Hirten, wieder zurückzubringen
suchte.
26. Wie die Freude
eines Hirten groß ist, der nach langem Suchen und Umherirren sein verlorenes
Schaf, das ihm anvertraute Gut, wiederfindet, so ist auch Meine Freude groß über
eine wiedergefundene Seele.
27. Um diesen
Vergleich aber noch deutlicher zu machen, so wählte Ich das zweite Gleichnis,
welches von einem Weibe erzählt, das einen Groschen verlor und alles
aussuchte, um ihn wiederzufinden.
28. Ich wußte
wohl, welchen Wert die Pharisäer und Gelehrten aufs Geld legten, und so war
dies emsige Suchen des Weibes – eben
ihrer eigenen Denksphäre entnommen – ihnen
leicht begreiflich. Man kann ja auch um eine kleine Münze besorgt sein und so
lange suchen, bis sie gefunden ist!
29. Ich folgte
noch anderen Gründen, als Ich ihnen das Gleichnis vom verlorenen Schaf als
seelischem Wesen zuerst, dann den Verlust materiellen Gutes von vermeintlichem
Wert und endlich den Verlust der geistigen Würde im verlorenen Sohn zuletzt
vortrug. Ich wollte ihnen damit sagen, daß seelische Verluste leicht,
materielle schwerer und geistige am schwersten zu ersetzen sind.
30. Denn bei
ersteren kann durch Umstände und Verhältnisse der Verirrte von seinen
falschen Ansichten abgebracht werden, worauf er wieder den rechten Weg zu gehen
anfängt. Materielle Verluste aber üben gewöhnlich einen solch starken Druck
auf die Seele aus, daß sie im
Vertrauen zu Mir wankt, ja ganz verzweifelt und wegen des gewohnten Lebens alles
mögliche aufbietet, um die weltlichen Genüsse wiederzuerlangen. Das von Mir
erwähnte Weib hätte sich mit den übrigen neun Groschen zufriedenstellen können;
allein, der verlorene Groschen war ihr so ans Herz gewachsen, daß sie lieber alles
durchstöberte, um ihn zu finden.
31. Daß Ich auch
bei diesem Gleichnis nicht den materiellen Hergang, sondern nur das Geistige im
Auge hatte, ist natürlich. Deshalb sagte Ich auch bei der Wiederfindung des
verlorenen Groschens, als das Weib den Fund allen Nachbarinnen und Freundinnen
mitteilte, daß im Himmel eine ebensolche Freude sein werde über einen Sünder,
der Buße tut, d.h. über
eine vom Untergang gerettete Seele.
32. Was das dritte
Gleichnis, das vom verlorenen Sohn, betrifft, so hatte Ich Meine Zuhörer nun
schon so weit in den Bereich Meiner geistigen Auffassung gezogen, daß Ich ihnen
als größtes und letztes
Beispiel eine Erzählung geben konnte, in welcher es sich nicht um materiellen
Verlust, sondern um den Verlust der geistigen Würde eines Menschen handelt,
welcher, uneingedenk seines eigenen Wertes, nur der Welt und ihren Genüssen
fröhnt, alle anderen Bande, die ihn an Haus und Familie knüpften, zerreißt und in die Welt
hinausstürmt, allen Leidenschaften die Zügel lassend, bis er, ermattet und
geistig vernichtet, im größten Unglück
erst die Tiefe des Abgrundes erkennt, in den er sich freiwillig stürzte.
33. Im ersten
Beispiel war es ein Hirte, der ein tief unter ihm stehendes Wesen, ein Schaf,
vom Verderben rettete, indem er es wieder zu den Seinen brachte. Im zweiten
Fall war es ein Weib, welches, ihr materielles Gut wiederfindend, sich glücklich
schätzte. In beiden Fällen ist nur Weltliches als Beispiel benützt. Im
dritten Gleichnis kommt aber zu all diesen möglichen Verlusten noch die
Vaterliebe hinzu, die einen noch größeren und
wertvolleren Verlust erleidet. Dieses Gleichnis war in bezug auf Mich, als den
Vater aller Kreaturen, am ehesten anwendbar, weil in ihm die Reue einer
verlorenen Seele auf der einen Seite und die nie versiegende Barmliebe eines
liebenden Vaters mit all ihren Folgen auf der andern Seite bildlich dargestellt
ist.
34. Das Beispiel
vom verlorenen Sohn war, dem menschlichen Leben entnommen, das allerwichtigste,
weil Ich darin Meinen Zuhörern neben den Banden der Familie zeigte, wie ein
Vater sein sollte, und wie es leider bei ihnen die wenigsten waren. Ich wollte
ihnen an der Freude des Vaters über den zurückgekehrten Sohn zeigen, wie groß erst die Freude
bei dem Schöpfer aller Wesen sein werde, wenn Er die Menschen, die Er frei in
die Welt hinausstellte, dann freiwillig wieder zu sich zurückkehren sieht. Daß über einen
solchen Zurückkehrenden die Freude in Meiner Geisterwelt noch größer ist als im
Familienleben bei der Heimkehr eines längst vermißten Familiengliedes,
konnte Ich ihnen in diesem Gleichnis dadurch begreiflich und verständlich
machen, daß Ich bildlich von
dem Feste sprach, das der Vater zur Wiederkehr seines schon längst tot
geglaubten Sohnes anordnete.
35. So waren diese
Gleichnisse drei Bilder aus dem Menschenleben, welche nicht nur in jenen Zeiten
zu finden waren, sondern sich stets wiederholen und auch bei euch zu finden
sind.
36. Um die
verlorenen Schafe und Söhne wieder zu retten, die ersteren selbst heimzuführen
und die letzteren zur freiwilligen Umkehr zu bewegen, scheue Ich keine Mühe.
Mahnungen, Bedrängnisse aller Art, Krankheiten und Todesfälle sollen ihnen
fortwährend vor Augen halten, daß es noch
eine andere Welt als die eben sichtbare gibt. Nichts unterlasse Ich, und selbst
die gesamte Schöpfung ist ja ein Beispiel dafür, auf welche Weise der
verlorene Lohn nach und nach zu mir ,seinem Schöpfer und Vater, wieder zurückkehren
muß. Schon seit Äonen
Zeiträumen, geht dieser Prozeß auf
anderen Welten vor sich. Auf dieser eurer Erde naht er sich bald einem
Abschlusse. Dadurch wird ein großer Schritt vollendet sein, damit das gebundene
Geistige sich leichter und schneller entwickeln kann, um zu der Bestimmung zu
gelangen, zu welcher Ich diesen Erdball und seine Bewohner auserwählt habe.
37. Alles im
ganzen Universum muß sich vergeistigen, muß aufwärtsschreiten; aber ihr
Menschen, deretwegen Ich selbst zur Erde kam, habt eine größere Mission als
Millionen anderer Geister auf anderen Welten vor euch; denn nicht ohne Grund und
Zweck wählte Ich eure Erde und auf ihr Meine eigene Demütigung als Beispiel
für Mein ganzes Geisterreich.
38. Deswegen seid
ihr auch alle hier mehr von Versuchungen umgeben, weil der Preis eurer künftigen
Existenz ein größerer ist
als der vieler, auf anderen Welten lebender Wesen, welche langsam ihren Läuterungs-
und Verwandlungsprozeß
durchmachen, während ihr, mit dem großen Licht
Meines Worts und Meines Beispiels ausgerüstet, bei starkem Willen in kurzer
Zeit dahin kommen könnt, wohin andere Wesen erst nach undenklichen Zeiträumen
gelangen. Hier auf dieser kleinen Erde muß der
Vergeistigungsprozeß schneller
vor sich gehen. Es sind nun alle Mittel vorhanden und alle Anordnungen
getroffen, daß die Menschen, so
wie sie sich selbst, ihre Seele und durch sie ihren Körper vergeistigen, auch
rückwirkend die in finsterer Materie gebundenen Geister zum schnelleren
Fortschreiten antreiben; denn für grob gebaute Seelen ist eine grobe, starre
Materie, für feinere, geistig entwickelte Wesen auch eine leichtere Unterlage
nötig. So wie sich also die Menschheit vergeistigt, so folgt ihr Schritt für
Schritt auch ihre Welt nach, die ihr als Wohnort angewiesen ist.
39. Daher beeilt
euch, zu diesem Vergeistigungsprozeß euer Möglichstes beizutragen! Fangt bei
euch selbst an; denn je mehr ihr selbst das Weltliche entbehren könnt, desto
mehr vergeistigt sich euer Inneres! Dieses leuchtet endlich durch die äußere Form hindurch
und bildet damit eine Abspiegelung des inneren Gehaltes.
40. Dieses
Fortschreiten, je mehr es sich vorerst bei einzelnen, später bei vielen
kundgibt, wird die große Lösung
Meiner geistigen Frage herbeiführen, wo Ich dann, als der eine Hirte, euch
alle als Meine Schafe auf den fetten Triften des Himmelslichtes alles Geistige
empfangen lassen werde, das ein liebender Vater euch seit Äonen von Zeiten
vorbereitet hat.
41. Sorgt daher,
diesem Zweck soviel als möglich nachzukommen! Gedenkt der Freude der Geister
und Wesen, die an eurem Schicksal Anteil nehmen! Und wenngleich Leiden und Kämpfe
aller Art dieses Fortschreiten begleiten müssen, so ist doch das Endziel aller
dieser Mühen wert. Die eigene Freude, alle Mühen überstanden zu haben, die
Freude der mit euch Jubelnden im Jenseits, die Belohnung mit Meiner ewigen
Vaterliebe und die ewig dauernde Steigerung von Seligkeit zu Seligkeit, von
Genuß zu Genuß, werden euch die leichten Unbilden eines kurzen Probelebens
vergessen machen.
42. Daher folgt
dem Hirten und verirrt euch nicht wieder auf andere Wege, nachdem Er sich so
viele Mühe gegeben hat, euch den rechten Weg zum ewigen Leben und zu Seiner
Kindschaft zu zeigen! Amen.