16. Das Göttliche Gesetz
Die Macht des Göttlichen Gesetzes
1 Es gibt viele Menschen, die meine Lehre für unzeitgemäß halten; doch der Grund dafür ist, dass ihre Vermaterialisierung ihnen nicht erlaubt, den ewigen Sinngehalt Meiner Unterweisungen zu entdecken.
2 Mein Gesetz ist unwandelbar. Die Menschen mit ihren Kulturen, ihren Zivilisationen und ihren Gesetzen sind es, die vergänglich sind, wobei von alledem nur das überdauert, was der Geist mit seinen Werken der Liebe und Barmherzigkeit aufgebaut hat. Er ist es, der nach jedem Tagewerk, nach jeder Prüfung, wenn er den Born Göttlicher Weisheit befragt, den unbeweglichen Felsen meines Gesetzes und das stets offene Buch erschaut, welches die Lehre des Geistes enthält. (104, 31 -32)
3 Alle Menschen habe Ich mit meinem Lichte überstrahlt und ihnen damit die einzige existierende Wahrheit offenbart; aber ihr seht ja, wie jeder Mensch und jedes Volk in unterschiedlicher Weise fühlt, denkt, glaubt und interpretiert.
4 Jene verschiedenartigen Denkweisen der Menschen haben ihre Entzweiungen verursacht, da jedes Volk und jede Rasse anderen Wegen folgt und andersartige Ideale hochhält.
5 Die Mehrheit hat sich vom lichtvollen und wahren Pfad entfernt, in der Meinung, dass die Erfüllung des Göttlichen Gesetzes übermenschliche Opfer, Entsagungen und Anstrengungen bedeutet, und hat es vorgezogen, für sich selbst Religionsgemeinschaften und Sekten zu gründen, deren Gesetzeserfüllung und Kulthandlung für sie leichter zu befolgen sind. Auf diese Weise glauben die Menschen, das Verlangen nach Licht und Erhebung beschwichtigen zu können, das sie in ihrem Geist fühlen.
6 Viele Jahrhunderte und viele Zeitalter sind vergangen, ohne dass die Menschen sich bewusst wurden, dass die Erfüllung meines Gesetzes kein menschliches Opfer ist, und dass sie hingegen sehr wohl Leib und Geist der Welt zum Opfer bringen, wenn sie meine Gebote missachten. Sie haben sich nicht klar gemacht, wollten nicht begreifen, dass, wer nach meinem Worte lebt, das wahre Glück, den Frieden, die Weisheit und die Herrlichkeit finden wird, welche die vermaterialisierten Menschen sich auf so andersartige Weise vorstellen.
7 Die moralische und wissenschaftliche Welt, die euch umgibt, ist das Werk von Menschen mit materialistischen Idealen - von Menschen, die nur die materielle Verbesserung der Menschheit erstrebt haben, und Ich habe ihnen erlaubt, ihr Werk zu tun, es bis an seine Grenze durchzuführen, seine Folgen kennen zu lernen und seine Früchte zu ernten, damit sie daraus das Licht der Erfahrung ziehen können. In jenem Lichte wird sich meine Gerechtigkeit offenbaren, und in jener Gerechtigkeit wird mein Gesetz gegenwärtig sein, welches die Liebe ist. (313, 60 - 64)
8 Wenn Ich euch gewähren ließe, dass ihr meine Lehre nach eurem Willen und nicht nach dem meinen auf euer Leben anwendet - wahrlich, Ich sage euch, ihr würdet niemals aus eurem geistigen Stillstand herausfinden und eurem Geist niemals seine Entwicklung, seine Entfaltung und Vervollkommnung erlauben.
9 Da seht ihr die in ihren Religionen träge gewordenen Menschen, die keinen Schritt mehr hin zum Lichte machen, weil sie sich nicht dem unterworfen haben, was das Göttliche Gesetz befiehlt, sondern das Gesetz ihrem Willen zu unterwerfen versucht haben, indem sie es mit Mythen und Irrlehren anfüllten.
10 Es ist
notwendig gewesen, dass viele Menschen dieser Zeit sich von jeder Religion
freimachten, um Mich mit dem Geiste suchen und all jene Eigenschaften, Gaben
und Fähigkeiten entfalten zu können, die sie im Innersten ihres Wesens fühlen.
(205, 6 - 8)
Das Liebesgesetz Gottes im Geistwerk
11 Es ist euer Gott, der zu euch spricht, meine Stimme ist das Gesetz. Heute hört ihr es aufs neue, ohne dass es nötig ist, es in Stein zu meißeln, oder dass Ich mein unter euch inkarniertes Wort senden muss. Meine göttliche Stimme ist es, die zu eurem Geiste kommt und ihm den Beginn eines
Zeitalters offenbart, in welchem der Mensch gerecht wird, sich mit seinem Schöpfer versöhnen und sich läutern wird, wie es geschrieben steht. (15, 8)
12 Durch Jesus gab Ich euch die vollkommene Unterweisung. Betrachtet meinen Lebensweg als Mensch von der Geburt bis zum Tode, dann wird sich euch die Liebe in lebendiger und vollkommener Weise erschließen.
13 Ich verlange nicht von euch, dass ihr Jesus gleich sein sollt, denn in ihm war etwas, das ihr nicht erreichen könnt: als Mensch vollkommen zu sein, da Jener, der in Ihm war, Gott Selbst in begrenzter Form war. Aber Ich sage euch dennoch, dass ihr ihm nacheifern sollt.
14 Mein ewiges Gesetz hat zu euch immer von dieser Liebe gesprochen. Ich sagte euch in den Ersten Zeiten: "Du sollst Gott von ganzem Herzen und von ganzem Geist lieben", und "Liebe deinen Nächsten wie dich selbst."
15 Später gab Ich euch diese inspirierenden Worte: "Liebet eure Geschwister, wie der Vater euch geliebt hat"; "Liebet einander".
16 In dieser Zeit habe Ich euch offenbart, dass ihr Gott mehr als alles Geschaffene lieben sollt, dass ihr Gott in allem Bestehenden, und alles Bestehende in Gott lieben sollt. Dass ihr an euren Mitmenschen Barmherzigkeit und nochmals Barmherzigkeit üben sollt, damit ihr den Vater in all seiner Herrlichkeit schaut; denn Barmherzigkeit ist Liebe. (167, 15 - 19)
17 Ich sage euch nicht einmal, dass diese Geistlehre die Weltreligion sein wird; denn niemals habe Ich Religion überbracht, sondern Gesetz. Ich beschränke Mich darauf, euch zu sagen, dass das Gesetz, das auf der Erde triumphieren und bleibende Gültigkeit auf ihr haben wird, um das Dasein der Menschen zu erleuchten, das Gesetz der Liebe sein wird, das Ich euch in meiner Lehre erklärt habe, damit ihr es voll erkennt.
18 Die Menschheit wird noch viele falsche Werke der Liebe und Wohltätigkeit tun, bis sie zu lieben und wahre Liebestätigkeit auszuüben lernt, und viele werden noch von Konfession zu Konfession wandern müssen, bis ihr Geist sich zu höherem Erkennen aufschwingt und sie endlich begreifen,
dass das einzige Gesetz, die universelle und ewige Lehre des Geistes die der Liebe ist, zu der alle gelangen werden.
19 Alle
Religionen werden verschwinden, und übrigbleiben wird nur das Licht des Tempels
Gottes, das innerhalb und außerhalb des Menschen erstrahlt - des Tempels, in
welchem ihr alle einen einzigen Kult des Gehorsams, der Liebe, des Glaubens und
des guten Willens darbringen werdet. (12,63 - 65)
Die Missachtung der Göttlichen Gesetze und ihre Folgen
20 An diesem Morgen feierlichen Gedenkens frage Ich euch: Was habt ihr aus dem Gesetz gemacht, das Ich durch Mose der Menschheit sandte? Wurden diese Gebote etwa nur für die Menschen jener Zeit gegeben?
21 In Wahrheit sage Ich euch, dass jener gesegnete Samen nicht im Herzen der Menschen ist, weil sie Mich nicht lieben, noch sich untereinander lieben; sie ehren weder ihre Eltern, noch achten sie fremdes Eigentum; dagegen nehmen sie einander das Leben, brechen die Ehe und bringen Schande über sich.
22 Hört ihr nicht von allen Lippen die Lüge? Ist euch nicht bewusst geworden, wie ein Volk dem andern den Frieden raubt? Und dennoch sagt die Menschheit, sie kenne mein Gesetz. Was würde aus den Menschen werden, wenn sie meine Gebote vollständig vergessen würden? (15, 1 - 3)
23 In der "Zweiten Zeit", als Jesus in Jerusalem eingezogen war, fand er, dass der Tempel, der dem Gebet und der Gottesverehrung geweihte Ort, in einen Markt verwandelt worden war, und der Meister warf voller Eifer diejenigen hinaus, die ihn in dieser Weise entweihten, wobei er zu ihnen sagte: "Das Haus meines Vaters ist kein Marktplatz." Diese waren weniger schuldig als die dazu Beauftragten, den Geist der Menschen in der Erfüllung des Gesetzes Gottes zu führen. Die Priester hatten den Tempel in einen Ort verwandelt, an dem Ehrsucht und Prachtliebe herrschten, und diese Herrschaft wurde zerstört.
24 Heute habe Ich keine Geißel verwendet, um die zu strafen, die mein Gesetz entweihten. Ich habe jedoch zugelassen, dass sich die Folgen ihrer eigenen Verfehlungen in den Menschen fühlbar machen, damit sie deren Sinn zu deuten wissen und sie begreifen, dass mein Gesetz unbeugsam und unwandelbar ist. Ich habe dem Menschen den Weg gewiesen, den geraden Weg, und wenn er sich von ihm entfernt, setzt er sich den Härten eines gerechten Gesetzes aus, denn in ihm bekundet sich meine Liebe. (41, 55 -56)
25 Ich werde meinen Tempel wieder aufrichten - einen Tempel ohne Mauern und Türme, denn er ist im Herzen der Menschen.
26 Der Turm von Babel entzweit noch immer die Menschheit, doch seine Fundamente werden im Herzen der Menschen zerstört werden.
27 Die Abgötterei und der religiöse Fanatismus haben gleichfalls ihre hohen Türme errichtet, aber sie sind brüchig und werden einstürzen müssen.
28 Wahrlich, Ich sage euch, meine Gesetze - die göttlichen wie die menschlichen - sind heilig, und sie selbst werden die Welt richten.
29 Die Menschheit hält sich nicht für götzendienerisch, doch wahrlich, Ich sage euch, sie betet noch immer das Goldene Kalb an! (122, 57)
30 Das Chaos ist zurückgekehrt, weil es keine Tugend gibt, und wo keine Tugend ist, kann es keine Wahrheit geben. Der Grund dafür ist nicht, dass das Gesetz, das der Vater Mose übergab, keine Kraft hätte, noch dass die Lehre Jesu nur auf die vergangenen Zeiten anwendbar wäre. Beide sind in ihrem geistigen Gehalt ewige Gesetze. Doch erkennt, dass sie wie eine Quelle sind, dessen Wasser zu trinken niemand gezwungen wird, sondern dass jeder, der sich diesem Brunnquell der Liebe naht, es aus eigenem Antrieb tut. (144, 56)
31 Legt meine Unterweisung richtig aus; denkt nicht, dass mein Geist Freude daran haben kann, wenn er eure Leiden auf Erden sieht, oder dass Ich komme, euch alles zu entziehen, was euch Freude macht, um Mich daran zu ergötzen. Ich komme, damit ihr meine Gesetze anerkennt und respektiert,
denn sie sind eures Respekts und eurer Beachtung würdig, weil sie euch die Glückseligkeit bescheren, wenn ihr ihnen gehorcht.
32 Ich lehrte euch, Gott zu geben, was Gottes ist, und dem "Kaiser", was des "Kaisers" ist; doch für die Menschen von heute gibt es nur den "Kaiser", und ihrem Herrn haben sie nichts darzubringen. Wenn ihr wenigstens der Welt nur das Notwendige zuteil werden ließet, so wären eure Leiden geringer. Aber der "Kaiser", den ihr euer Tun und Lassen bestimmen lasst, hat euch widersinnige Gesetze diktiert, hat euch zu Sklaven gemacht und nimmt euch das Leben, ohne euch irgendetwas dafür zu geben.
33 Bedenkt,
wie anders mein Gesetz ist, das weder den Körper noch den Geist bindet. Es überredet
euch nur liebevoll und führt euch voller Güte. Alles gibt es euch ohne
Eigennutz und Selbstsucht, und alles belohnt und vergütet es euch im Laufe der
Zeit. (155, 14 - 16)
Die Erfüllung des höchsten Gesetzes
34 Wenn euch der Herr sagte: "Du sollst Gott von ganzem Herzen und ganzem Geist lieben, und deinen Nächsten wie dich selbst", und wenn der Meister euch die Lehre der Liebe predigte, so sagt euch diese geistige Stimme, die aus derselben Quelle stammt, dass ihr euch an das Liebesgesetz
klammern sollt, weil es eine Macht hat, die nicht einmal die größten Heere der Welt besitzen, und dass ihre Eroberungen sicher und von Dauer sein werden, weil alles, was ihr auf Fundamenten der Liebe errichtet, ewiges Leben haben wird. (293, 67)
35 Ich zeige euch das wahre Leben des Geistes, damit ihr nicht unter ungerechtfertigten Drohungen lebt und mein Gesetz nicht nur aus Furcht vor Strafe erfüllt, von der jene zu euch gesprochen haben, die mein Wort nicht richtig auszulegen verstanden.
36 Erfasst mein Gesetz, es ist nicht kompliziert oder schwer zu begreifen. Keiner, der es kennt und sich danach richtet, wird zuschanden, noch gibt er falschen Worten oder Voraussagen, irrigen Vorstellungen oder schlechten Auslegungen Raum.
37 Mein Gesetz ist einfach, es weist immer den Weg, dem ihr folgen sollt. Vertraut Mir, Ich bin der Weg, der euch zu der weißglänzenden Stadt führen wird, zum Verheißenen Land, das seine Tore in Erwartung eurer Ankunft offen hält. (32, 9)
38 Wann werdet ihr endlich davon überzeugt sein, dass ihr nur in der Erfüllung meines Gesetzes die Gesundheit, das Glück und das Leben finden könnt?
39 Ihr anerkennt, dass es im materiellen Leben Prinzipien gibt, an die ihr euch anpassen müsst, um überleben zu können. Aber ihr habt vergessen, dass es auch im Geistigen Prinzipien gibt, die respektiert werden müssen, damit der Mensch der Quelle des ewigen Lebens teilhaftig werden kann, die im Göttlichen existiert. (188, 62)
40 Denkt daran, dass Ich allein euer Heil bin. In den vergangenen Zeiten, in den gegenwärtigen und in den zukünftigen war, ist und wird mein Gesetz der Weg und der Führer eures Geistes sein.
41 Gesegnet seien, die auf mein Gesetz bauen, denn sie werden an den Wegkreuzungen niemals in die Irre gehen. Sie werden zum Gelobten Lande kommen und den Triumphgesang anstimmen. (225,31 - 32)
42 Ich weiß, je größer eure Erkenntnis wird, desto größer wird eure Liebe zu Mir sein.
43 Wenn Ich euch sage: "Liebt Mich" - wisst ihr, was Ich euch damit sagen will?: Liebt die Wahrheit, liebt das Gute, liebt das Licht, liebt euch untereinander, liebt das Wahre Leben. (297, 57 - 58)
44 Ich will, dass ihr einander liebt, wie Ich euch liebe, und auch euch selbst. Denn Ich habe euch nicht nur die Führung und Leitung einer bestimmten Anzahl von Menschen anvertraut, sondern die erste Pflicht, die ihr Mir gegenüber habt, ist, auf euch selbst zu achten. Ihr sollt euch lieben, in der Erkenntnis, dass ihr das lebende Abbild eures Schöpfers seid. (133, 72)
45 Die Mission, die Ich meinem Volke auf Erden anvertraut habe, ist groß und sehr heikel. Deshalb habe Ich es in jedem Zeitalter aufgesucht, um es mit meinem Worte zu inspirieren und ihm etwas mehr vom Inhalt des Gesetzes zu offenbaren.
46 Das Gesetz der Liebe, des Guten und der Gerechtigkeit ist das geistige Erbe gewesen, das Ich ihm zu allen Zeiten gebracht habe. Von Lektion zu Lektion habe Ich die Menschheit zum Verständnis dessen geführt, dass das Gesetz in einem einzigen Gebot zusammengefasst werden kann: dem der
Liebe. Liebt den Vater, welcher Urheber des Lebens ist, liebt den Mitmenschen, welcher Teil des Vaters ist, liebt alles, was der Herr geschaffen und angeordnet hat.
47 Die Liebe ist Grund, Ursprung und Same der Weisheit, der Größe, der Kraft, der Erhebung und des Lebens. Dies ist der wahre Weg, den der Schöpfer für den Geist vorgezeichnet hat, damit er von Stufe zu Stufe und von Heimstatt zu Heimstatt die immer größere Nähe zu Mir fühlt.
48 Wenn der Mensch von Anbeginn der Zeiten aus der geistigen Liebe einen Gottes-Dienst gemacht hätte, anstatt in abgöttische Riten und in religiösen Fanatismus zu verfallen, so wäre diese Welt, die heute durch die Angst und das Elend der Menschen zu einem Tränental geworden ist, ein Tal des
Friedens, in welchem die Geistwesen Verdienste erwerben würden, um nach diesem Leben jene geistigen Heimstätten zu erreichen, in welche der Geist auf seinem Weg der Aufwärtsentwicklung eingehen soll. (184, 35 –38)