BWL - Band IX - Unterweisung 253


Buch des Wahren Lebens - Lehren des Göttlichen Meisters -

Band IX - Unterweisung 242 - 276

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Unterweisung 253 

1         Meine Gegenwart an diesem Tage ist die eines Richters. Mein Licht dringt in das Heiligtum eures Wesens ein.

2         Ich komme, um zu empfangen und auch zu geben, um die Frucht der guten Saat zu empfangen und euch neuen Samen zum Anbauen zu geben.

3         Ihr kommt in meine Gegenwart, um Mir für die empfangenen Wohltaten und für das gute Ergebnis eurer Werke auf dem geistigen Pfade zu danken. Manche kommen reuevoll zu Mir. Es sind die, die die Last irgendeiner Reue mitbringen und bei meiner Stimme der Gerechtigkeit erbeben und von Furcht erfüllt werden. Die einen wie die anderen suchen meine Vergebung und beten, damit ihnen in den kommenden Zeiten nicht der Lebensunterhalt fehlt.

4         Heute beginnt ein Jahr bei euch, genau das vorletzte meiner Kundgabe durch das menschliche Verstandesvermögen, und es ist nur natürlich, dass mein Wort sich gegenüber dem Volke gerechtigkeitsfordernd zeigt, das diese Unterweisungen lange Zeit hindurch empfangen hat.

5         Mit Feuer der Liebe und der Gerechtigkeit werde Ich euch meine Unterweisung verständlich machen, die von Anbeginn in euren Geist geschrieben ist, damit ihr morgen für diese Wahrheit Zeugnis abzulegen versteht.

6         Alle meine Werke sind von Mir in einem Buche niedergeschrieben, das sich "Leben" nennt. Die Zahl seiner Seiten ist unzählbar, seine unendliche Weisheit wird von niemandem neben Gott, der sein Verfasser ist, erreicht werden können. Aber darin, auf jeder seiner Seiten, ist eine kurze Zusammenfassung enthalten, in der der Vater jedes seiner Werke fassbar dargestellt hat, um es für jedes Verstandesvermögen begreiflich zu machen.

7         Auch ihr schreibt ständig am Buche eures Lebens, in dem alle eure Werke und alle eure Schritte auf dem ganzen Entwicklungswege niedergeschrieben bleiben werden. Jenes Buch wird in eurer Seele geschrieben stehen und wird Licht des Wissens und der Erfahrung sein, mit dem ihr morgen den Weg eurer jüngeren Geschwister erhellen sollt.

8         Noch könnt ihr niemandem euer Buch zeigen, weil ihr nicht einmal seinen Inhalt kennt. Aber bald wird es in eurem Wesen licht werden, und ihr werdet euren Mitmenschen die Seiten zeigen können, die von eurer Entfaltung, eurer Sühneleistung und euren Erfahrungen sprechen. Ihr werdet dann ein offenes Buch für die Menschen sein. Wohl denen, die sich ihre Mission zu eigen machen. Sie werden fühlen, dass sie auf der Leiter emporsteigen, die Jakob im Traume sah, welche der geistige Weg ist, der die Wesen bis in die Gegenwart des Schöpfers führt.

9         Nehmt alle Prüfungen eures Lebens mit Liebe an, im Wissen, dass sie Lektionen sind, die eure Seele erleuchten und kräftigen, um den weiten Weg zurückzulegen, den sie noch zu gehen hat. Je größer euer Verständnis ist, desto größer muss eure Liebe zu Jenem sein, der euch zur Vervollkommnung auf den Weg des Kampfes sandte, und der euch beim Bestehen eurer Prüfungen immer beigestanden ist.

10     Ich prüfe euch zwar, suche euch heim und richte euch. Aber gleichzeitig unterstütze Ich euch, vergebe Ich euch und richte Ich euch auf. Niemals wird eine Seele von meiner Gegenwart enttäuscht sein, weil es in Mir keine Ungerechtigkeit gibt.

11     Ich segne euch, ihr Menschenscharen, die ihr gelernt habt, Mich im Stillen zu vernehmen und die Schluchzer zurückzuhalten, die euch die Dornen des Pfades entreißen. Eure Lippen schweigen, um keine Klage laut werden zu lassen, stattdessen segnet Mich euer Herz. Wie sollte der Vater euch nicht seinerseits segnen, der sich so von seinen Geschöpfen verstanden fühlt?

12     Das Licht breitet sich nun in eurer Seele aus. Es ist die Zeit, in der die dunklen Schatten von dem Volke weichen, das Ich derzeit suche und vereinige.

13     Viele Generationen bilden dies Volk, und von jeder derselben empfange Ich an diesem Tage ihren Tribut, das heißt die Frucht ihrer Arbeit, damit jede den Lohn empfängt nach ihren Werken, ihren Bemühungen und Zielen.

14     Wen es nach Ehrungen und Lobpreisungen der Welt verlangt, mag sie hier bekommen; aber sie werden von kurzer Dauer sein und ihm am Tage seines Eintritts in die Geistige Welt nichts nützen. Wer auf Geld aus ist, mag hier seinen Lohn erhalten, denn es war das, wonach er strebte. Doch wenn die Stunde gekommen ist, in der er alles hier zurücklassen muss, um sich im Jenseits einzustellen, wird er nicht das geringste Recht haben, irgendeine Belohnung für seine Seele zu beanspruchen, auch wenn er meint, vieles zugunsten der Wohltätigkeit getan zu haben.

Im Gegensatz dazu wird der, der immer Schmeicheleien und Begünstigungen abgelehnt hat, der seine Mitmenschen reinen Herzens und uneigennützig geliebt und jede materielle Belohnung zurückgewiesen hat, der damit beschäftigt war, das Gute zu säen, und dem es Freude machte, Liebeswerke zu vollbringen — dieser wird nicht an Belohnungen denken, denn er wird nicht für die eigene Befriedigung leben, sondern für die seiner Nächsten. Wie groß wird sein Friede und seine Seligkeit sein, wenn er dann im Schoße seines Herrn ist!

15     Es ist nötig, die Bäume wachsen zu lassen, um sie an ihren Früchten zu erkennen. Dann wird die Stunde des Gerichtes sein, in der all jene im Feuer meiner Liebesgerechtigkeit zunichte werden, die den Menschen giftige Früchte gegeben haben, und nur die werden hochgeachtet werden, die Früchte des Lebens und der Gesundheit hervorgebracht haben.

16     Ebenso werden die Religionsgemeinschaften und alle Sekten, die es auf der Erde gibt, gerichtet werden — in der Weise, dass nur jene übrigbleiben, die die Wahrheit lieben und ihr folgen, und all jene verschwinden, die sie hinter dem Schleier der Lüge, der Falschheit und der Heuchelei verbergen.

17     Es gibt nur ein Gesetz, und daher nur eine einzige Weise, es zu erfüllen. Es ist die, die ihr alle suchen müsst, damit ihr geistig vereint seid.

18     Ihr, die ihr meine Stimme hört, beurteilt euch in diesem Augenblick innerlich. Ihr fragt euch, ob euer Ideal hochstehend ist und eure Werke rein. Ihr fragt euch, ob ihr schon genügend vorbereitet seid, damit ihr nach meinem Abschied unter den Menschen wie Patriarchen, Propheten und Apostel zurückzubleiben versteht. Ihr fragt euch, ob ihr euch bereits vergeistigt habt, ob ihr dem Namen "Spiritualisten" Ehre macht, den Ich euch gegeben habe, um euch zu kennzeichnen.

19     Im Jahre 1948 hat dies Volk ein Beben durchgerüttelt. Es ist der Stoß meiner Gerechtigkeit gewesen, der euch aufgeweckt hat, so wie zu allen Zeiten, wenn ihr in die Lethargie des Fanatismus oder der Routine geraten seid.

20     Wenn ihr seit dem Beginn meiner Kundgebung in dieser Zeit versucht hättet, den Sinngehalt meiner neuen Botschaft zu verstehen — wie viel Schmerz, wie viele Streitgespräche und wie viele innere Kämpfe hättet ihr euch erspart! Aber ihr habt euch wie immer dem äußerlichen Kult zugeneigt, der der Seele Freiheit und Erhebung verwehrt. So musste der Zeitpunkt kommen, euren Irrtümern eine Grenze zu setzen. Seid ihr Spiritualisten? Dann müsst ihr es in eurem Gottesdienst, in eurem Leben und in euren Beziehungen untereinander beweisen.

21     Während die einen erwacht sind und verstanden haben, was die Wahrheit ist, und sich aufgemacht haben, um sich für die Vergeistigung einzusetzen, haben sich andere, an ihren Bräuchen festhaltend, an ihre Symbole, ihre Kultformen und ihre Gewohnheiten geklammert und sagen, dass Ich euch all diese Symbole gezeigt habe, und dass sie daher für sie das Gesetz sind.

22     Der Streit ist ausgebrochen, doch ist es nicht das erste Mal, dass dies unter dem von Gott gelehrten Volk geschieht. Schon in der Ersten Zeit, in einem der von Gott auf dem Gipfel des Berges Sinai diktierten Gebote, befahlt Ich den Menschen, kein Bildnis zu verwenden, das das Göttliche repräsentieren würde, und zugleich machte Ich ihnen begreiflich, dass der wahren Gottesdienst der der Erfüllung jenes Gesetzes sei, das sich ganz auf die Liebe zu Gott und auf die Liebe zum Nächsten beschränkte.

23     Dennoch schuf das Volk unendlich viele Traditionen und vermehrte täglich seinen Fanatismus und seine Abgötterei. Nun war das Symbol nicht mehr das Sinn-Bild, durch das es die Erklärung für etwas Höheres erhielt, sondern das Objekt von Abgötterei und Anbetung.

24     Es war notwendig, dass Ich zur Welt kam, um euch den Weg aufzuzeigen, vom dem ihr euch immer mehr entferntet. Doch als die Priester und die Pharisäer merkten, dass Ich nicht gekommen war, um Traditionen zu predigen, klagten sie Mich an und sagten dem Volk, dass sich mein Wort gegen das Gesetz Moses richte. Da erhob sich meine Stimme, um den heuchlerischen Vertretern des Gesetzes zu antworten, dass Ich nicht in Gegnerschaft zu dem vom Vater Angeordneten gekommen war, sondern um ihm mit meinem Leben Erfüllung zu geben — dass das, was Ich aus den Herzen tilgen wollte, die nutzlosen Traditionen und Zeremonien seien, durch die sie vergessen hatten, das Gesetz zu erfüllen, das heißt: Gott zu lieben und sich untereinander zu lieben.

25     Haltet ihr es nicht für richtig, dass Ich heute, da ihr in der Zeit des Heiligen Geistes lebt, aus euren Herzen alles tilge, was ihr an Traditionen und äußerlichen Kultformen in dies Werk eingeführt habt, das ihr als Spiritualismus kennengelernt habt.

26     Es stimmt zwar, dass euch zu Beginn einer jeden der drei Offenbarungen, die Gott der Menschheit gegeben hat, einige Symbole und Kulthandlungen gestattet worden sind, um euer Verständnis und eure Aneignung der göttlichen Unterweisungen zu erleichtern, aber nicht, damit ihr sie für immer beibehaltet, und noch weniger, damit ihr sie anbetet. Dies ist immer der Grund für euren geistigen Stillstand und der Grund dafür gewesen, dass Ich zu allen Zeiten gekommen bin, um euch von dem gefahrvollen Wege abzubringen und euch auf den wahren Pfad des Lichtes zu führen.

27     Heute verwerfe Ich ebenso wenig das von Mir in den vergangenen Zeiten Angeordnete, sondern lehre euch, es zu befolgen, indem ihr eurem Leben und euren Werken einen höheren Grad von Vergeistigung gebt, was zugleich Wahrhaftigkeit ist.

28     Wenn Ich aufhöre, in dieser Form zu euch zu sprechen, werdet ihr daher nicht mehr das Verlangen nach materiellen Gegenständen, noch nach Riten und Förmlichkeiten haben, weil ihr euch bereits von der Abgötterei und dem Materialismus befreit haben werdet, um die Gegenwart des Vaters, der gleichfalls Geist ist, mit dem Geiste zu suchen.

29     Ihr werdet euch bald mitten unter Menschen begeben, die äußerlicher Kulte müde und ihres religiösen Fanatismus überdrüssig sind. Deshalb sage Ich euch, dass die Botschaft der Vergeistigung, die ihr ihnen bringen werdet, wie frischer und erquickender Tau zu ihren Herzen gelangen wird.

30     Meint ihr, wenn ihr mit fanatischen Kulten und Handlungsweisen, die im Widerspruch zur Vergeistigung stehen, zu ihnen kommt, dass dann die Welt euch als Überbringer einer göttlichen Botschaft anerkennen könnte? Wahrlich, Ich sage euch, man würde euch für Fanatiker einer neuen Sekte halten!

31     Angesichts der Klarheit, mit der Ich zu euch spreche, gibt es welche, die Mir sagen: "Meister, wie ist es möglich, dass wir viele der Kulthandlungen, die uns Roque Rojas als Vermächtnis hinterließ, verwerfen sollten?" Dazu sage Ich euch, dass Ich euch dafür jenes Beispiel aus der "Zweiten Zeit" gab, als Ich dem Volke begreiflich machte, dass es um der Befolgung von Riten, Förmlichkeiten, Traditionen und Feiertagen willen das Gesetz vergessen hatte, was das Wesentliche ist. Ich habe euch an diese Tat eures Meisters erinnert, damit ihr verstündet, dass ihr auch heute Traditionen und Zeremonien vergessen sollt, selbst wenn ihr sie von Roque Rojas gelernt habt, so wie sie damals das Volk von Moses als Erbe übernommen hatte.

32     Nun, Ich will euch damit nicht sagen, dass diese euch etwas Schlechtes gelehrt hätten — nein. Sie waren nur genötigt, auf Sinnbilder und Handlungsweisen zurückzugreifen, die dem Volke helfen sollten, die göttlichen Offenbarungen zu verstehen. Aber sobald dieses Ziel erreicht war, war es notwendig, jede nun unnütze Verehrungsform oder Sinnbildlichkeit zu beseitigen, um das Licht der Wahrheit erstrahlen zu lassen.

33     Was Ich von euch verlange, ist Lauterkeit — vom Stimmträger, der mein Wort übermittelt, angefangen bis zum Letzten der "Kinderschüler".

34     Die größte Verantwortung lastet auf den Stimmträgern, denn durch ihre Lippen erkläre Ich das Gesetz. Aber sie haben ihre Verantwortung nicht begriffen. Ihnen sage Ich: Erwacht! Hört die Stimme eures Gewissens! Seht dies Volk — unwissend, begierig nach meinem Worte — wie es sich mit Demut und Aufnahmebereitschaft gegenüber dem, was ihr ihm anbietet, bekleidet hat. Was geschähe mit euch, wenn das Volk sich erhöbe und Vorbereitung und Vergeistigung von euch verlangen würde? Und wie viel Grund und Recht dazu hätte es, da es sich um seinen Glauben, seine Seele, um den Frieden auf Erden und um den Weg zur Ewigkeit handelt.

35     Stimmträger, Übermittler meines Wortes, Propheten der Dritten Zeit: Nicht eure Unbeholfenheit, noch eure Unreife, noch eure Armut sind ein Hindernis dafür, dass Ich Mich durch eure Vermittlung vor der Menschheit kundgeben kann — es ist eure Sünde und euer Mangel an Vorbereitung, die den Sinngehalt meines Wortes begrenzen und die Wahrheit verbergen, die Ich für mein Volk gebracht habe.

36     Wahrlich, Ich sage euch, wer sich nicht fähig fühlt, sich zu vergeistigen, halte seine Lippen lieber verschlossen und mische der Wahrheit nicht Unwahres bei. Denn die Menschenscharen, die es vernehmen, verstehen die Spreu noch nicht vom Weizen zu trennen, das heißt die Lüge von der Wahrheit, das Überflüssige vom Wesentlichen.

37     Mein Wort ist streng und unzweideutig. Doch seht, auch diese Kundgebung hat einmal ein Ende, und es ist notwendig, dass euer bestes Werk die Krönung der geistigen Arbeit ist, die Ich euch anvertraut habe.

38     Wisset, dass dies Wort, das von euren Lippen kam, die geistige Botschaft ist, die Königreiche, Imperien und Throne stürzt, damit in die Seele der Menschen das Himmelreich einzieht, das ein Reich der Liebe, des Friedens und der Gerechtigkeit ist.

39     Zu anderen Nationen habe Ich Boten meines Wortes gesandt. Betet für sie und gebt ihnen mit euren Gedanken Kraft. Sie werden Saaten großziehen und Menschenscharen vereinigen, die, wenn sie einmal vergeistigt sind, sich durch Bande der Brüderlichkeit und des Verständnisses mit euch vereinigen werden.

40     Ich bereite derzeit neue Boten meines Wortes vor, die diese Frohe Botschaft gleichfalls zu anderen Vaterländern tragen werden. Über alle breite Ich den Mantel meines Friedens aus.

41     Die Zeit, in der ihr lebt, ist eine Zeit des Übergangs, der Entwicklung, der Prüfungen, Veränderungen und Überraschungen. Lebt wachsam, wachet und betet und bleibt beharrlich in meinem Gesetze.

42     Heute ist Kampf angesagt, heute werden Verdienste erbracht, heute wird gelitten, gekämpft und sich abgeplagt. Morgen, wenn ihr alle bei Mir seid, wenn ihr die Vollkommenheit der Seele erreicht habt, werdet ihr eure Heimat im Schoße des Vaters haben, wohin alles gelangt und wo alles bewahrt wird, das seine Vollkommenheit erlangt hat — ein "Schoß", der Weisheit, Vollkommenheit und Herrlichkeiten enthält, die ihr euch hier nicht vorstellen könnt.

43     Mein Wort ist der Weg, die Wahrheit und das Leben, das eure Seele zum Lande der Verheißung führt. Komm zu ihm, verirre dich nicht, geliebtes Volk.

44     Mein Lichtstrahl lässt sich auf dem Berge nieder, von wo aus Ich euch frage: Warum seid ihr noch am Fuße desselben, warum habt ihr es noch nicht geschafft, ihn zu ersteigen?

45     Viele vernehmen Mich mit großem Jubel in ihren Herzen. Aber manche lassen sich, wenn sie mein Wort hören, von einer große Traurigkeit erfassen. Dies sind jene, die sich wie Israel in Ägypten als Sklaven fühlen. Sie tragen noch immer die Striemen der Peitschenhiebe mit sich, und ihr Hunger ist der nach Freiheit und nach Licht.

46     Wisset, dass es für euch ist, für die Ich gekommen bin, weil Ich euch nach Gerechtigkeit, Freiheit und Liebe hungernd und dürstend sah.

47     Kommt und hört diese Stimme, die euch Mut einflößt, euch mit Kraft erfüllt und euch erleuchtet, damit ihr dem Pharao den Rücken kehrt und aus seinen Landen wegzieht, wo ihr gefangen, verwundet und erniedrigt gewesen seid.

48     Erhebt den Blick und betrachtet den göttlichen Berg, wie er euch einlädt, ihn zu ersteigen. Kommt zu ihm, glaubt daran, dass ihr zum Gipfel gelangen werdet, macht die ersten Schritte, steigt empor, und bald wird eure Wonne groß sein, wenn ihr spürt, dass die Ketten, die euch festhielten, und das Joch, das euch niederdrückte, zurückgeblieben sind.

49     O Volk aller Zeiten! Entferne aus deinem Herzen die Undankbarkeit, damit du wirklich den Frieden deines Vaters erfährst.

50     Auf diesem Wege werden die Blinden sehend, die Müden gewinnen ihre Kraft zurück, die Lahmen gehen, die Kranken genesen, die Betrübten singen vor Freude.

51     Ich vereinige mein Volk aufs neue und bestätige seine geistige Mission gegenüber der Menschheit. Ich mache die Parias zu Menschen, die ihren Nächsten nützlich sind, und die, die sich für enterbt hielten, zu Propheten und zu Ärzten der Seele.

52     Ihr seid es, die mein Kommen in dieser Dritten Zeit bezeugen müssen. Ich weiß, dass die Nationen und Provinzen euer Zeugnis benötigen. Doch wisset, dass, wenn ihr aufbrecht, es geschehen muss, um euch als die Kinder des Lichtes zu erweisen.

53     Ich will, dass ihr vorher die geistige Größe der Mission begreift, die Ich euch derzeit anvertraue. Nur so wird sich eure Seele der Verantwortung eurer Mission bewusst werden.

54     Aber wenn ihr glaubt, dass Ich warten muss, bis es euch beliebt, euch vorzubereiten, um der Welt diese Lichtbotschaft zu bringen, befindet ihr euch in einem schweren Irrtum. Denn Ich bin es, der die Menschen erlöst und ihre Seelen rettet. Ihr werdet nur Wegbereiter, Ankündiger, Propheten, Diener sein. Um der Erfüllung dieser Aufgaben willen lehre Ich euch.

55     Ich habe in das Herz eines jeden Jüngers eine Essenz gelegt. Diese Essenz wird in euren Gedanken und Gebeten, in euren Worten und in euren Liebeswerken gegenwärtig sein.

56     Erinnert ihr euch nicht, dass Ich euch gesagt habe, dass ihr der geistige Wohlgeschmack unter den Menschen sein sollt?

57     Was könnt ihr auf der Erde mehr wünschen als Berater, Führer und Seelenärzte der Notleidenden zu sein?

58     Die Barmherzigkeit ist eine der schönsten Blumen der Liebe, und sie ist gerade die Blume, die sich nach meinem Willen in euch öffnen soll, um ihren Duft unter euren Mitmenschen zu verströmen. Wahrlich, Ich sage euch, wenn ihr das Ideal oder die Sehnsucht habt, eurer Seele Größe zu verleihen, so biete Ich euch den Weg der Barmherzigkeit an. Ich biete euch diesen von den Menschen nur wenig begangenen Weg an, damit ihr euch auf ihm zu Mir erhebt.

59     Ich will, dass ihr bis zum Ende dieses Wegabschnitts mit der Genugtuung gelangt, im Vernehmen meiner Unterweisung treu geblieben zu sein. Mein Wort stärkt euch, damit ihr euren Weg bis zum Ende der Reise festen Schrittes fortsetzt.

60     Viele Versuchungen und Hindernisse werden sich in den letzten Tagen meiner Kundgabe auf eurem Wege zeigen, weshalb Ich euch warne und euch zum Wachsein aufrufe, damit ihr wacht und betet.

61     Sei stark, o Volk, und die Prüfung wird vorübergehen. Denn wenn ihr nicht gehorsam und treu bleiben und in Versuchung fallen würdet, würdet ihr euch eine endlose Kette von Prüfungen schaffen, die das Verstandesvermögen vieler verwirren und den Glauben vieler Herzen zerstören würde.

62     Der Plan für eure Mission ist bereits entworfen, und ihr dürft nicht von ihm abweichen.

63     Ich habe euch gesagt, dass, wenn Ich meinem Worte ein Ende setze, Ich euch genügend Zeit geben werde, um euch vorzubereiten, zu studieren, nachzudenken und meine Unterweisung unter euch auszuüben. Wenn Ich entdecke, dass mein Volk sich vergeistigt hat, werde Ich die Wege öffnen, auf denen ihr hinausziehen und die Lichtbotschaft bringen müsst, die Ich euch anvertraut habe, um sie der Menschheit bekannt zu machen.

64     Klar und einfach ist der Plan, den Ich für euch entworfen habe, damit ihr ihn nicht im Geringsten abändert oder verändert, wenn ihr euch Spiritualisten nennen wollt.

65     Wer Vollmacht haben möchte, um seine Mitmenschen zu bekehren — Macht, um Kranke zu heilen, wie ihr es bisher noch nicht erlebt habt, und die Kraft, um Wundertaten zu vollbringen, soll meinem Gesetze treu und meinen Geboten ergeben sein, dann wird er niemals ohne die Inspirationen und die Macht sein, um große Werke voll Liebe und Weisheit zu vollbringen.

66     Wer die Geistesgaben und die Früchte geringschätzt, die aus der reinen Ausübung meiner Lehre hervorgehen, weil ihn Lobreden und materielle Vergütungen mehr verlocken, sättige sich mit Eitelkeiten und falschen Befriedigungen, die die Seele nicht nähren. Das ist es, was er auf Erden liebt, und was er in meinem Werke gesucht hat, und Ich gewähre ihm, es zu erhalten. Doch wahrlich, Ich sage euch, jene, die nicht das von Mir Vorgesehen vollbringen, die im Stillstand verharren und ihren Fanatismus, ihre Eitelkeiten und ihr materielles Trachten nicht aufgeben, werden das Hindernis sein, das diejenigen nicht vorankommen lässt, die meine Anordnungen lieben und sie wirklich befolgen wollen.

67     Mit welchen Worten oder Vorwänden werden Mir jene antworten, die meine Anordnungen missachten, wenn Ich ihnen das im Stillstand verharrende Volk vor Augen führe, befangen im Fanatismus und in nutzlosen Traditionen — wenn Ich ihnen die Völker zeige, die weiterhin auf die Ankunft der Apostel der Dritten Zeit warten müssen?

68     Meine Liebe ist es, die zu euch spricht — mein Licht, das unablässig über euch wacht, euch warnt, um zu verhindern, dass ihr euch einen Leidenskelch statt geistigem Fortschritt erwirkt.

69     Ich bereite euch auf den Tag vor, an dem Ich das letzte Mal zu euch sprechen werde. Denn von diesem Zeitpunkt an wird sich für dieses Volk im Geistigen alles ändern. Daher habe Ich euch schon seit langem gesagt, dass ihr keine Traditionalisten noch Bewahrer äußerer Formen sein sollt, dass ihr aus euren Kulthandlungen keine Bräuche oder Gewohnheiten machen sollt, die ihr dann nicht mehr aus eurem Herzen reißen könnt.

70     Meint ihr etwa, dass alles auf unbestimmte Zeit in derselben Form fortbestehen müsse? Meint ihr, dass ihr euer ganzes Leben lang in diesen Versammlungsstätten vereint werdet? Nein, Volk, es ist notwendig, dass alles, was ihr bisher gehabt habt, aus eurem Blickfeld verschwindet, damit ihr das Licht wahrer Vergeistigung erscheinen fühlt. Bisher habt ihr weder den Sinngehalt meiner Botschaft noch den Zweck dieses Werkes verstanden.

71     Zwar waren "die Ersten" aus Mangel an Lehre und Unterweisungen nicht imstande, den Sinngehalt einer Offenbarung zu erfassen, die sie überraschte. Aber ihr, die ihr zu den "Letzten" gehört — zu denen, die das Ende dieses Zeitabschnitts bezeugen sollten — haltet ihr es für richtig, dass ihr die Irrtümer der "Ersten" beibehaltet, und dass ihr weiterhin den Sinngehalt dieser Botschaft nicht kennt, so wie ihn diejenigen nicht kannten, die nur den Tagesanbruch der Dritten Zeit schauten?

72     Nein, sagt mir euer Herz. Ich sage euch allen, dass diese Überzeugung, die ihr in diesen Augenblicken habt, euch in der Stunde eurer Versuchungen nicht verlassen darf. Vergesst nicht, dass Ich euch an diesem Tage sage, dass ihr für euren Gehorsam und eure Aufrichtigkeit Frieden in euren Heimen und auf allen Wege haben werdet, die ihr zurücklegt.

73     Tut alles, was ihr könnt, um vorbereitet und stark in die Zeit der Verwirrung einzutreten, die sich nähert. Vermehrt nicht mit eurer Verwirrtheit jene, die die Sekten, Kirchen, Philosophien und Doktrinen verursachen, wenn die Zeit gekommen ist, in der sich alle die Wahrheit abstreiten.

74     Ich will, dass dies Volk, das von Mir in geistiger Form gelehrt wurde, ruhig, bewusst, wachsam und demütig in diese Zeit eingeht, und dass seine Gegenwart ein Lichtstrahl und ein Hauch der Beruhigung auf jenes Unwetter sei.

Mein Friede sei mir euch!

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