BWL - Band IX - Unterweisung 250


Buch des Wahren Lebens - Lehren des Göttlichen Meisters -
Band IX - Unterweisung 242 - 276

Unterweisung 250

1         Welche Seele, die Mich vom Lande der Verheißung sprechen hört, fühlt nicht die Sehnsucht, in ihm zu leben? Der Zweck meiner Kundgabe unter euch ist es, eurer Seele zu helfen, zur Welt des Lichtes und des ewigen Friedens zu gelangen, von wo aus man die Herrlichkeit eures Schöpfers wahrnehmen kann. Zu allen Zeiten ist euch ein Weg vorgezeichnet worden, damit ihr zu den Toren jener Ewigkeit, jenes Lebens gelangen würdet, das eure Seele erwartet.

2         Ich habe euch vergeben und euch eure Sühnelast erleichtert, damit ihr schneller vorwärts kommt, eure Schuld bereinigt und euch gestärkt fühlt, um die Wanderschaft erneut zu beginnen. Groß ist die Mission und der Kampf, den ihr auf Erden habt; aber in diesen Zeiten der Kriege und Katastrophen ist er noch größer, in denen ihr lernen müsst, mit solcher Hingabe zu beten, dass eure Seele — unsichtbar und unantastbar für andere — imstande ist, die Ausbreitung des Krieges aufzuhalten, und sie über die Völker den Mantel des Friedens ausbreitet.

3         Diese Nation, in der ihr lebt, ist nicht das Neue Jerusalem, denn diese Stadt erwartet euch im Geistigen. Aber sie ist für meine Kundgebung in dieser Zeit erwählt worden, und sie wird wie eine Tür sein, die euch zu der weißglänzenden Stadt führen wird, die mein Apostel Johannes in seiner Verzückung sah.

4         Eure Stadt werden Ausländer betreten, und sie sollt ihr als Brüder im Geiste betrachten, ohne sie gering zu schätzen, weil sie von anderer Rasse sind.

5         Erhebt eure Gedanken für einige Augenblicke, und Ich werde bewirken, dass zu eurem Herzen der Kriegslärm gelangt, das Klagen der Menschen, der Schmerz der Mütter, das Weinen der Kinder, damit ihr eure Mission begreift und darangeht, sie zu erfüllen. Jetzt ist eine Zeit des Gerichts, in der ihr seht, wie dem reichen Geizhals und den mächtigen und selbst süchtigen Nationen ihre Macht genommen wird, ebenso wie dem, der ohne Erlaubnis seines Besitzers Fremdes an sich gerissen hat, um seinen Reichtum zu vermehren. Auch für ihn ist der Tag gekommen, an dem er mitansehen muss, wie andere Hände ihm das wegnehmen, was er unrechtmäßig besaß.

6         Ihr in euer materiellen Armut denkt, dass ihr von meinem Gerichte ausgenommen seid. Doch Ich sage euch, dass ihr euch irrt, weil auch ihr zu reichen Geizhälsen werden könnt, und zwar des geistigen Reichtums, den Ich euch übergeben.

7         Heute habe Ich euch aufgefordert, eure Gedanken zu erheben, um zu versuchen, den Schmerz zu fühlen, den die Nationen erleiden. Doch Ich habe gesehen, dass ihr den Schmerz eurer Mitmenschen noch nicht mitzufühlen vermögt, selbst wenn die Luft, die ihr atmet, von diesem Schmerz durchdrungen ist. Wird es nötig sein, dass auch ihr durch jene Prüfung geht und jenen Kelch leert, damit ihr den Schmerz begreifen könnt, der die Menschheit niederdrückt? Euer Herz ist noch immer verhärtet, und das kristallklare Wasser der Liebe entströmt ihm nicht.

8         Wohl dem, der aufbricht, um seinen Mitmenschen zu dienen, weil er die Nöte gesehen hat, die sie quälen. Ich werde ihn an meiner Brust ruhen lassen, nachdem er seine Arbeit vollendet hat. Erinnert euch: als das Leben euch zugelächelt hat, habt ihr gleichgültig auf die geblickt, die leiden. Und andere, nachdem sie das Elend kennengelernt haben und ein glanzvolles Leben erlangt haben — statt denen zu helfen, die an ihre Türen klopfen, verjagen sie sie aus ihrer Gegenwart und sagen ihnen: "Geht eures Weges, leidet und kämpft, so wie ich litt und kämpfte, dann werdet ihr auch das haben, was ich mit so viel Mühe errang."

9         Meine Lehre lehrt euch: Obwohl ihr den Frieden, den euer Herz im Lichte eurer Geistseele genießt, durch große Prüfungen und Leiden erlangt habt, sollt ihr jene Juwelen unter eure Mitmenschen verteilen, ohne zu erfahren zu versuchen, ob sie Verdienste haben, um sie zu besitzen.

10     Mein Wort hat bei euch das gleiche bewirkt, wie damals, als es Lazarus zum Leben erweckte. Ein Todeshauch war in eure Herzen gedrungen und hatte jede Hoffnung zerstört, die sie gehegt hatten, um den Krieg zu überleben, der ständig euren Frieden bedrohte. Aber zur selben Zeit, in der die Nachrichten vom Kriege eintrafen, habt ihr erfahren, dass die Stimme des Meisters im Schoße einer Versammlung von schlichten und demütigen Herzen vernommen wird, und ohne euch eingehender zu fragen, ob dies wahr sei, ob ein solches Wunder möglich sei, seid ihr im Verlangen nach Mir herbeigekommen, weil ihr wisst, dass Ich der Friede bin.

11     Als ihr diese Stimme gehört habt, gerieten alle Saiten eurer Seele in Bewegung, und ihr habt ausgerufen: "Du bist es, mein Herr, der spricht!" Dennoch ist euer Glaube noch nicht absolut geworden, denn obwohl ihr bei Mir seid, fürchtet ihr euch noch immer, wie jene Jünger, die mit Mir in einem Kahn segelten. Als sie sahen, dass die Wellen des Meeres anschwollen, schrien sie: "Herr, Herr, rette uns, wir gehen zugrunde."

12     Warum fürchtest du dich, o Volk, obwohl du unter dem Schutze meiner Barmherzigkeit stehst? Warum misstraust du meiner Macht? Lass es nicht zu, dass deine Anstrengung, um Mich zu vernehmen, nutzlos und unfruchtbar wird. Bedenke, dass viele aus fernen Gegenden herbeikommen, um mein Wort zu hören. Andere müssen die Skepsis ihrer Familie überwinden. Wieder andere sehen sich genötigt, ihre irdischen Arbeiten und weltlichen Pflichten zu verlassen, und dieses Opfer darf nicht unfruchtbar sein.

13     Bedenkt: Wenn ihr imstande seid, statt Zweifeln und Misstrauen euren ganzen Glauben in mein Wort zu setzen, wird es, wenn es mit dem Feuer eurer Liebe in eure Seele geschrieben ist, euch in jedem Augenblick erleuchten und euch in jeder eurer Prüfungen ermutigen.

14     Vieles ist es, was eure Seele von den Ketten der Knechtschaft befürchtet, weil sie bereits den Geschmack jenes Leidenskelches kennt.

15     Ihr liebt den Frieden über alles, und jenes Sehnen eurer Seele ist es, was Mich zu dir hingezogen hat, o Volk. Denn du weißt, dass der Friede ganz in Mir konzentriert ist. Es wäre vergeblich, wenn du ihn in den verschiedenen menschlichen Institutionen, unter den Machtmenschen oder unter den fortschrittlichsten Theorien der modernen Wissenschaft suchen würdest, weil die Menschheit diesen Schatz verloren hat. Wenn der Mensch dieses Geschenk, das er weggeworfen hat, zurückgewinnen will, muss er es unwiderruflich bei Mir suchen, so wie es bei euch geschah.

16     Klar und für alle meine Kinder erfassbar ist die Unterweisung, die Ich euch gegeben habe. Denn Ich will euch vorbereiten, damit ihr die Boten dieser Frohen Botschaft seid, die der Menschheit die beste Art und Weise aufzeigen, Mich zu suchen, um den Frieden zu finden.

17     Hier ist das Wort erfüllt, das Ich euch gab, als Jesus in der "Zweiten Zeit" seinem Vater dankte, weil er seine Weisheit den Gelehrten und Gebildeten verborgen hat, sie jedoch den Demütigen gegeben und offenbart hat. Ja, mein Volk, denn jene, die ihr Gelehrte nennt, blähen sich auf und wollen das einfache Volk niederhalten, indem sie es nur das lehren, was sie für die Krümel des Brotes halten, das sie von Mir empfangen haben. Die Armen hingegen, die "kleinen Leute", die durchaus die Nöte kennen, die das Leben mit sich bringt und auch die damit verbundenen Entbehrungen — wenn sie einmal etwas ihr eigen nennen können, dann haben sie das Gefühl, dass es allzu viel für sie ist, und daher teilen sie es mit den anderen. Ich füge nun noch hinzu: Wenn der Habgierige zu einem freigiebigen Menschen wird und der Hochmütige zu einem demütigen, werden sie augenblicklich all dessen teilhaftig werden, was Ich für jenen bereithalte, der tugendsam zu leben versteht. Denn meine Liebe ist nicht parteiisch, sie ist allumfassend, ist für alle meine Kinder.

18     All dies müsst ihr wissen. Denn wenn jemand in meiner Lehre weise werden will, soll er nicht vergessen, dass er, um dies zu erlangen, zuvor demütig sein muss wie Salomon, den Ich zum König und so weise machte, dass sein Name in der Welt jener Epoche berühmt und hochgeachtet war, die er durch die Weisheit seiner Ratschläge und seiner Urteile in Erstaunen setzte. Aber seine ganze Macht, Erkenntnisfähigkeit und Herrlichkeit wurden unter der Macht meiner Gerechtigkeit zunichte, als er gegen meine Gebote verstieß.

19     Volk, kämpfe und wirke für den Frieden, so wie Israel das Gelobte Land nach so vielen Schwierigkeiten und Konflikten einnahm, die es durchleben und überwinden musste. Ich weiß, dass eure Seele Mich gut versteht, wenn Ich zu ihr von Israel spreche, denn diesen Samen tragt ihr in eurem Wesen, und jene Historie ist in eurem Geiste niedergeschrieben.

20     Dort ist seine Erfahrung, Entwicklung und Erkenntnis, dort ist das Buch in seiner Seele geöffnet, zeigt ihm das Gesetz und erspart ihm, Irrtümern anheimzufallen. Ich habe bewirkt, dass eure Seele in dieser Zeit reinkarnierte, fern von alten irdischen Besitztümern, die euch materialistisch gemacht hätten, wie es bei anderen Rassen und Völkern geschah, damit eure einzige Leidenschaft die sein würde, der Menschheit eine geistige Bresche zu schlagen, ihr zu zeigen, wohin sie ihre Schritte wenden soll, und sie zum Frieden meines Reiches der Gerechtigkeit und der Liebe zu führen.

21     Heute kommt ihr im Verlangen nach Barmherzigkeit, und wer kann sagen, dass er sie nicht empfangen hat? Die Kranken sind gesund geworden, die müden Wanderer haben Frieden gefunden, die nach Vergeistigung Hungernden und Dürstenden haben ihren Hunger und Durst gestillt. Aber noch immer gibt es unter denen, die Mir nachfolgen, einige, die nicht erwacht sind, die zweifeln und Beweise verlangen, um zu glauben. Ihnen gewähre Ich das, was sie benötigen, nach meinem Willen. Doch es sind nicht irdische Besitztümer, die Ich ihnen gebe. Ich habe für meine Kinder die Güter der Seele, und von ihnen werde Ich dem, der Mich mit seinen Werken der Barmherzigkeit und Liebe für seine Mitmenschen darum bittet, uneingeschränkt geben.

22     Ich suche die Geistseele, die Teil meines Wesens ist, um sie zu unterweisen und zu führen, will sie erhöhen und zu Mir kommen lassen, doch nicht alle erkennen Mich, noch verstehen sie Mich zu empfangen. Die Welt und ihre zahllosen Prüfungen haben euer Herz verbittert, und ihr habt keine Kraft mehr, um an das Geistige Leben zu denken. Doch Ich sage euch, dass ihr heute, da die Welt sich feindlich gegen euch gewandt hat, mit noch mehr Inbrunst Zuflucht in meiner unendlichen Liebe suchen müsst.

23     Meine Lehre tröpfelt langsam auf euch herab wie unaufhörliche Tropfen kristallklaren Wassers. Sie legt nach und nach die Fundamente des Glaubens, der Hoffnung, des Vertrauens auf das Werk, das Ich jeder Seele anempfohlen habe.

24     Die Naturgewalten sind gegen den Menschen entfesselt. Ihr sollt euch nicht fürchten, weil ihr wisst, dass Ich euch eine Vollmacht gegeben habe, um das Böse zu besiegen und eure Mitmenschen zu schützen. Ihr könnt jenen Elementen der Zerstörung befehlen, dass sie innehalten, und sie werden gehorchen. Wenn ihr betend und wachend bleibt, werdet ihr Wunder tun können und die Welt in Staunen versetzen können.

25     Betet aufrichtig, schafft Gemeinschaft mit meinem Geist, sucht dafür keinen bestimmten Ort auf. Betet unter einem Baum, unterwegs, auf dem Gipfel eines Berges oder im Winkel eurer Schlafstelle, und Ich werde hernieder kommen, um mit euch zu sprechen, euch zu erleuchten und euch Kraft zu geben.

26     Wenn ihr dieses Wort hört, so öffnet eure Herzen und lasst sein Licht euch beleben, und später, wenn ihr rein und zubereitet seid, gehet hinaus in die Welt und verbreitet das Zeugnis dessen, was ihr empfangen habt.

Viele bringen Mir voll Freude ihre ersten Früchte dar, während andere ihren Samen ängstlich verbergen. Diese setzten ihre ganze Kraft ein und erhielten doch nicht die ersehnte Frucht. Aber Ich sehe ihren Eifer, ihre Liebe und sage ihnen: Hoffet, bleibt beharrlich, und ihr werdet ernten.

27     Wachet, damit nicht der schlechte Same gedeiht, er nicht auf der Erde keimt. Arbeitet heute, da die Zeit für die Aussaat günstig ist, und Ich werde euch beim Anbau beistehen.

28     Ich habe eure Nation zum Abbild des Zweiten Jerusalems bestimmt. Bald werden zu ihr eure Geschwister aus verschiedenen Rassen kommen, und wenn sie sie erblühen sehen, werden ihre Machtgelüste erwachen, und sie werden euch ausplündern wollen. Ich warne euch und sage euch: Ich habe eure Nation vorbereitet, damit sie den müden Wanderern Frieden anbietet, Brot den Hungernden und Licht den Seelen. Ich will nicht, dass die Fremden zu Herren und ihr zu Sklaven werdet. Ich inspiriere euch Liebe, Gerechtigkeit, Rechtschaffenheit, damit ihr in Frieden lebt.

29     Nutzt die Zeit und studiert meine Unterweisung, denn schon rückt das Jahr 1950 näher, in dem Ich aufhören werde, durch dieses Mittel zu sprechen. Lasst zu, dass Ich euch korrigiere und euch Schritt für Schritt zur Vollkommenheit bringe.

30     Maria bittet für euch, und wenn ihr sie auch nicht seht, fühlt ihr, dass ihre Liebe und ihr Trost als ein Tau der Gnade in euer Wesen herabsinkt. Die Betrübten sind dann voll Hoffnung gewesen, die Sünder läutern sich, und ihr alle seid von Ihr gesegnet und "gesalbt" worden. Sucht in der Göttlichen Mutter den Trost für eure Leiden. Meint ihr, dass Sie ihren Kindern ihren Beistand und Schutz versagen kann, wenn man sich in Liebe an Sie wendet? Nein, Volk, in ihrem Göttlichen Geiste werdet ihr nur Liebe, Herzlichkeit und Barmherzigkeit finden.

31     Ihr Frauen der Welt, nehmt euch Maria zum Vorbild, ruft euch die Zeit ins Gedächtnis, in der sie als tugendsame Frau und aufopferungsvolle Mutter bei euch lebte, und ihr werdet fühlen, wie eure Seele von neuem Mut erfüllt wird.

32     Und ihr Männer, die ihr als mein Ebenbild geschaffen worden seid und durch den Weg der Prüfungen geht und die göttliche Gerechtigkeit fühlt — seid von Mut beseelt, gebraucht eure Gaben und regiert euer Leben mit Liebe und Klugheit.

33     Um euch zu ermutigen, sage Ich euch: "Esst von diesem Brote, und ihr werdet niemals 'sterben'. Trinkt von diesem kristallklaren Wasser, und ihr werdet niemals mehr Durst haben."

34     In dieser Ära habe Ich Mich euch in dieser Form kundgetan, um eure Seele für die Zwiesprache von Geist zu Geist vorzubereiten. Ich spreche ausführlich zu euch, damit ihr den göttlichen Sinngehalt meines Wortes erkennt und nicht von anderen Lehren verwirrt werdet.

35     Ich habe euch einen Weg der Erneuerung betreten lassen, damit ihr keine Scham fühlt, wenn ihr in meiner Gegenwart seid, und damit ihr euch würdig fühlt, Mich zu vernehmen.

36     Ich blicke bis in das Innerste eures Herzens. Ich entdecke auch das, was ihr noch tun werdet. Daher müsst ihr euch nicht wundern, dass Ich euch manchmal korrigiere, noch bevor ihr einen Fehler begangen habt.

37     Als der Vater die Welt schuf und ihr die Bestimmung gab, ein Ort der Sühne zu sein, wusste Er bereits, dass seine Kinder auf ihrem Wege Schwachheiten und Verfehlungen anheimfallen würden, dass eine Heimstatt nötig wäre, um den ersten Schritt zur Erneuerung und Vervollkommnung zu tun.

38     Als die ersten menschlichen Wesen die Erde bewohnten, legte der Schöpfer seine Liebe in sie und gab ihnen eine Seele, entzündete sein Licht in ihrem Geiste, wobei ihnen gleichzeitig die Willensfreiheit gegeben wurde.

39     Doch während die einen sich Mühe gaben, im Guten standhaft zu bleiben, indem sie alle Versuchungen bekämpften in der Absicht, rein zu bleiben, des Herrn würdig und im Einklang mit ihrem Gewissen, schmiedeten die anderen von Sünde zu Sünde und von einer Verfehlung zur nächsten Glied für Glied eine Kette der Sünden, nur von der Stimme der Sinne geführt, beherrscht von ihren Leidenschaften, und säten den Irrtum und die Versuchung unter ihre Mitmenschen. Aber zur Seite dieser verwirrten Seelen sind auch meine Propheten als Engelsboten meiner Göttlichkeit gekommen, um die Menschheit zu erwecken, sie vor den Gefahren zu warnen und ihr mein Kommen anzukündigen.

40     Die Seelen der Finsternis, die den Weg der Menschheit kreuzen, verwirren sie, indem sie sie zu Abgötterei, Heidentum, Fanatismus verleiten.

41     Meine Propheten, meine Boten, meine Diener haben die Verderbtheit und die Lüge bekämpft, haben gelitten und sind für ihre Mitmenschen gestorben, und haben mit ihrem Zeigefinger auf den Weg der Wahrheit, der Gerechtigkeit und der Liebe gezeigt.

42     Sucht das Wort der Propheten, und ihr werdet in ihm feststellen, dass sie euch schon zu jener Zeit vorbereiteten und von Geschehnissen sprachen, die in Erfüllung gehen würden. Seht, wie Joel zu euch von diesen Zeiten geistiger Offenbarungen sprach. Macht euch bewusst, dass alle Propheten die Abgötterei bekämpft haben, um die Zwiesprache von Geist zu Geist zu lehren.

43     Als Christus zur Welt kam, hatte die Menschheit schon viel gesündigt, hatte die Sintflut bereits die Erdoberfläche gereinigt. Sodom und Gomorrha waren vom Feuer verzehrt worden, und Babylon war zerstört worden. Er forderte Rechenschaft wegen des Ungehorsams gegenüber seinem Gesetze und dem Blute seiner Propheten, und auch Er musste verurteilt und getötet werden — von seinen eigenen Kindern!

44     Das "Wort" wurde Mensch und nahm Fleisch an von einem jungfräulichen Schoße. Er sprach von Demut, von Vergebung, von Liebe und seelischer Erhebung und wurde verfolgt und verurteilt. Obwohl Er Gott war, litt Er und starb Er, wurde Er als Mensch verhöhnt und gegeißelt.

45     Die Menschen, die in die Geheimnisse jener Offenbarungen einzudringen vermochten, haben die Wahrheit entdeckt, und heute verneigen sie sich vor ihr.

46     Doch in dieser Zeit zeigt sich erneut die Verwirrung, und die Menschen voller Stolz auf ihre falsche Größe versuchen den Namen Jesu und seine Lehre aus dem menschlichen Herzen zu vertreiben — daher die Finsternis — während der Vater in Erfüllung der Prophetie Joels ein neues Zeitalter eröffnet und seinen Geist auf alles Fleisch und jede Seele ausgießt. Er lässt sich vernehmen, macht sich fühlbar und schaubar, indem Er Sich auf vielerlei Weise offenbart.

47     Die Natur öffnet ihren Schoß und überrascht die Welt und die Wissenschaft, wenn sie Geheimnisse offenbart, die den Menschen in Staunen versetzt haben und die Stimmen sind, die von einer Weisheit und einer Macht sprechen, die über allem menschlichen Wissen stehen. Die Gräber bewahren die toten Körper; aber die Seelen entweichen und machen sich vernehmbar, um Zeugnis vom Überleben der Seele zu geben.

48     Die Augen der Menschen — sowohl beim Kind, als auch beim Jugendlichen oder beim Erwachsenen — durchdringen das Materielle, um sich in das Jenseits zu vertiefen und das Geistige Leben zu schauen.

49     Hört diese unbeholfenen und anspruchslosen Sprachrohre, die göttliche Unterweisungen aussprechen, und ihr werdet feststellen, dass diese Kundgebung zu den größten dieser Zeit gehört, die schon viele Jahrhunderte zuvor angekündigt worden ist.

50     Wer hat noch nicht Träume gehabt, die wirkliche Prophezeiungen gewesen sind und die ihr hernach in Erfüllung gehen saht? Jetzt ist die Zeit des Lichtes, des Erwachens der Seele, die durch die Wissenschaft in Schlaf versunken war, fasziniert von den materiellen Entdeckungen.

51     Die Menschen haben diese Zeit gleichfalls die des Lichtes genannt — wegen ihrer Wissenschaft. Seht, wie sie die Himmelshöhen wie Vögel durchqueren. Seht, wie sie die Meere und die Erde beherrschen, und wie sie Licht entdeckt haben, um die Nacht zu erhellen. Täglich entdecken sie Kräfte und Elemente, um sie zu kombinieren und neue Überraschungen für die Menschheit zu schaffen; aber dieses Licht hat sie blind gemacht. Der Materialismus und die Eitelkeit haben sie taub gemacht für die Stimme des Herzens und des Gewissens.

52     Heute strömt das Licht des Heiligen Geistes auf die Welt herab, damit die Menschen ihr Gesicht emporrichten und erkennen, dass es nur einen einzigen Gott gibt und sein Gesetz ein einziges ist, in dem sie alle sich vereinigen müssen, damit die Werke der Menschheit groß und des Schöpfers würdig sind.

53     Irret euch nicht; denn bevor das "Sechste Siegel" zu Ende geht, werden große Ereignisse eintreten: Die Sterne werden bedeutungsvolle Zeichen geben, die Nationen der Erde werden stöhnen, und von diesem Planeten werden drei Teile verschwinden und nur einer wird übrigbleiben, auf dem die Saat des Heiligen Geistes als neues Leben empor sprießen wird. Die Menschheit wird dann ein neues Dasein beginnen, in einer einzigen Lehre, einer einzigen Sprache und einem einzigen Bande des Friedens und der Brüderlichkeit vereint.

54     Wie ferne seid ihr der Zeit, in der ihr unter dem Naturgesetz gelebt habt und in eurem Geiste die Stimme des Herrn vernahmet, die den Ersten sagte: "Wachset und mehret euch, erfüllet die Erde."

55     Jetzt wird euch die Vergeistigung zur Schlichtheit und Natürlichkeit zurückkehren lassen. Aber in eurer Seele habt ihr das Licht, das ihr auf dem langen Entwicklungswege geerntet habt.

56     Das Licht des Geistes, das die ersten Schritte des Menschen erhellte und ihn auf Wegen und Pfaden, auf Gipfeln und in Abgründen begleitete, wird ihn zum Anfang des Weges zurückkehren lassen. Der Geist geht niemals in die Irre, weil er mein eigenes Licht ist. Habt ihr etwa gehört, dass er euch jemals gesagt hätte: Tötet eure Mitmenschen — dass er euch befohlen hätte, den Vater abzulehnen, der euch zeugte, oder die Mutter, die euch empfing? Habt ihr etwa je vernommen, dass er euch geraten hätte, vom Verbotenen Gebrauch zu machen? Nein, meine Kinder, der Geist ist ein guter Führer, Ratgeber und Richter gewesen, denn im Geiste bin Ich.

57     Daher habe Ich euch immer gesagt, dass Ich überall, wo ihr seid, bei euch bin. Weshalb sucht ihr Mich, obwohl Ich allmächtig bin, in Objekten, die von euren Händen geschaffen wurden? Wozu solltet ihr in bestimmte Versammlungsorte gehen, um dann zu sagen: "Hier ist der Herr, denn dies ist sein Haus", obwohl ihr wisst, dass Ich universell bin? Warum lasst ihr euch von Feierlichkeiten und Ornamenten blenden, obwohl ihr wisst, dass Ich in der Herrlichkeit der Natur und im inneren Heiligtum eurer Seele wohne und Mich kundtue?

58     Studiert meine Unterweisung als gute Jünger, und in eurer Seele wird mehr Licht sein.

59     Während mein Wort Tag für Tag zu euch herabkommt, entzündet sich in den einen der Glaube, und in anderen erhebt sich der Zweifel. Die einen fassen Vorsätze zur Besserung, und andere zweifeln, ob es wirklich Ich bin, der sich in diesem Worte begrenzt, um zu glauben und sich zu erneuern. Diese spüren das Verlangen, Mich zu sehen, um an Mich zu glauben und sich nicht mehr zu quälen. Aber da sie Mich nicht mit ihren körperlichen Augen sehen, suchen sie geistige und übernatürliche Phänomene, um ihren Glauben zu entzünden.

60     Andere schließen ihre Augen und versuchen, in das Unsichtbare einzudringen, um mein Angesicht zu schauen, und bei ihrer Anstrengung sind sie müde geworden. Doch wenn dann ihr ermüdeter Verstand in Schlaf gefallen ist, während die erhobene Seele in den geistigen Räumen verweilt, bin Ich herabgekommen, um mit ihr zu sprechen, ihr meine Unterweisung zu geben und ihren Glauben zu entzünden.

Beim Erwachen aus jenem tiefen Schlafe haben sich sowohl die Seele, als auch der Körper erneuert gefühlt und haben das Leben von einem neuen Lichte erhellt gesehen. Dann erinnert ihr euch wage an euren Traum und sagt ihr: "Ich träumte von Jesus. Ist der Meister wirklich bei mir gewesen?"

61     Wahrlich, Ich sage euch, die Seele hat viele Augen, um Mich zu schauen. Erkennt diese Gabe und entfaltet sie. Denn durch sie wird sich das Wort jenes Propheten erfüllen, der sagte, dass die Zeit kommen würde, in der die Menschen prophetische Gesichte und Träume haben würden.

62     Auch sage Ich euch: Studiert diese Unterweisungen gut, damit ihr nicht die falschen Propheten und Seher dieser Welt sucht und an sie glaubt.

63     Zu allen Zeiten habe Ich eure Seele zubereitet, damit sie sich mit Mir direkt verbindet, und in dieser Dritten Zeit müsste sie bereits eine große Erhebung erreicht haben. Wenn dies der Fall gewesen wäre, als Ich im Geiste kam, hättet ihr nicht gezweifelt, noch hättet ihr Mich mit euren Händen berühren wollen.

64     Wenn Ich zu euch von den früheren Zeiten spreche, versteht ihr nichts, weil ihr die Schriften nicht einmal gelesen habt.

65     Ich mache meine dritte Unterweisung seit dem Jahre 1866 bekannt, und obwohl alles vorhergesagt war, haben viele von euch gezweifelt — die einen aus Unwissenheit, die anderen aus Verwirrung wegen schlechter Schriftauslegungen. Deshalb habe Ich euch heute, da Ich den Essraum und den Tisch vorbereitet habe, damit ihr die Speise des ewigen Lebens esst, ohne Vorbereitung angetroffen und musste Ich Mich in Erwartung eurer Erhebung und eures Erwachens mit unendlicher Geduld kundgeben.

66     Erneuert euch, gebt euren religiösen Fanatismus auf, hört auf, Heuchler und Egoisten zu sein, und ihr werdet euch wie neue Menschen fühlen. Dann werdet ihr euch nicht mehr fragen müssen, ob Ich es bin, der zu euch herniederkommt. Denn die Reinheit eures Herzens wird eure Seele meine Gegenwart fühlen lassen. Der Glaube ist eine der größten Tugenden — erlangt sie.

67     Ihr begegnet immer wieder Blinden, Lahmen, hoffnungslos Kranken. Diese müsst ihr durch euren Glauben heilen und in den Herzen eurer Mitmenschen das Licht entzünden.

68     Unter euch gibt es bereits Beispiele für das, was ihr durch euren Glauben an Mich erreichen könnt. Es gibt viele Zeugnisse der Wundertaten, die ihr durch den Glauben erlangen könnt.

69     Lasst nicht zu, dass das Jahr 1950 euch schwach in eurem Glauben überrascht. Denn dann würde eure Trübsal groß sein, weil ihr euch wie Waisen fühlen würdet.

70     Heute präsentiere Ich Mich vor den "Wanderern", um ihnen den wahren Weg zu weisen. Ich halte Mich nicht damit auf, zu beurteilen, ob ihre Kleider königlich oder erbärmlich sind, sondern Ich suche in ihrem Herzen ein Heiligtum.

71     Dem, der von Müdigkeit überwältigt zu Boden fällt, helfe Ich wieder aufzustehen, und mache ihm begreiflich, dass er, wenn er Gott gelästert hat, meine Kraft und mein Licht zurückgewiesen hat.

72     Betet, damit euer Gemüt nicht außer sich gerät in den Prüfungen. Denn in einem Augenblick der Gewalttätigkeit könnt ihr "blind" werden und alles verlieren, was ihr in eurer Seele besitzt.

73     Jetzt könnt ihr euch wohl denken, weshalb die Menschheit immer mehr all das verloren hat, was sie geistig groß und edel gemacht hat.

74     Ich bin euch entgegengegangen, weil Ich sah, wie ihr nahe daran wart, in einen Abgrund zu stürzen — bereit, zu bitten, dass eure Tage abgekürzt würden. Doch als ihr mein Wort vernommen habt, habt ihr euch wiederaufgerichtet, weil ihr begriffen habt, dass ihr bis zu dem von meiner Göttlichkeit festgesetzten Augenblick auf der Erde leben müsst.

75     Um euch zu beweisen, dass euch eure Geistesgaben erneut zur Verfügung stehen, habe Ich euch gesagt: Streckt eure Hand in meinem Namen aus, wenn die Naturgewalten entfesselt sind, und ihr werdet sehen, dass sie euch gehorchen.

76     Diese Wundertaten werden euren Glauben mehren, und wenn ihr es am wenigsten denkt, werdet ihr euch in meine "Arbeiter" verwandelt haben.

Dann werdet ihr von eurem Meister tiefer-gehende Lektionen erhalten, damit ihr eine große Zurüstung erreicht und jene zu empfangen versteht, die kommen werden, um euch auf die Probe zu stellen, und die, die euch vernichten wollen.

77     Wenn ihr wirklich von meinem Worte Zeugnis abzulegen versteht, werdet ihr viele eurer Mitmenschen Mich preisen und das Gebot erfüllen sehen, das euch sagt: "Liebet einander."

Mein Friede sei mit euch!

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