Gott unterweist die Menschen schon seit frühester Zeit

5. Die Stimme des Herrn machte sich für die primitiven Geschöpfe menschlich unverständlich. Das Gewissen in ihnen, welches die göttliche Weisheit
ist, lehrte sie, das Gute und das Böse zu erkennen. Bei ihren guten Taten fühlten sie Frieden, und wenn sie Böses taten, erfuhren sie
Schmerz. Es waren die ersten Lektionen, die ersten Äußerungen des Gewissens.
6. Im Laufe der Zeit, als die Menschen nicht mehr auf diese Stimme hörten, habe Ich Menschen voll Tugend und Weisheit gesandt, die sie mit ihren Worten und ihrem Vorbild dazu brachten, dem guten Wege zu folgen.
7. Erinnert euch daran, dass Ich in den frühesten Zeiten einen
Gerechten sandte, Abel, dessen Brandopfer der Liebe zu meiner
Göttlichkeit der Vorläufer des Gebets und der vollkommenen
Anbetung war.
8. Ich sandte euch Noah, den Frommen, der die Spötteleien
nicht beachtete und nur auf die Befolgung eines göttlichen Auftrags
achtete, für die vertrauensvollen Menschen die Arche der Errettung
zu bauen.
9. Unter euch waren Abraham, Isaak und Jakob, die den Stamm
eines Baumes bildeten, aus dem Äste, Blätter und Früchte
hervorgingen. Das Vorbild jener Patriarchen blieb schriftlich
erhalten ─ mit dem unerschütterlichen Glauben Abrahams, dem
Gehorsam Isaaks und der Treue und geistigen Stärke Jakobs. Eine
Frucht dieses Baumes war Moses, der Repräsentant meines
Gesetzes, die Verkörperung meiner Gerechtigkeit. In ihm konntet ihr
ein Abbild meiner Majestät erblicken.
10. Im Laufe der Zeit bin Ich immer mehr in das Gefühlsleben
der Menschen eingegangen, und deshalb musste Ich auch Mensch
werden, um eurem Herzen noch näher zu kommen. Doch um auf die
Welt zu kommen, war es notwendig, Mich durch die Propheten
anzukündigen.
11. Ich lebte unter den Menschen und machte aus meinem
Leben ein Vorbild, ein Lehrbuch. Ich lernte alle Leiden kennen, die
Versuchungen und die Kämpfe, die Armut, die Arbeit und die
Verfolgungen. Ich erlebte die Ablehnung durch die Angehörigen, die
Undankbarkeit und den Verrat; die langen Tageswerke, den Hunger
und den Durst, den Spott, die Einsamkeit und den Tod. Ich ließ zu,
dass die ganze Last der menschlichen Sünde auf mich fiel. Ich
erlaubte, dass der Mensch meinen Geist in meinem Wort und in
meinem durchbohrten Körper erforschte, wo man selbst die letzte
meiner Rippen sehen konnte. Obwohl Gott, wurde ich zu einem
Spottkönig, zu einem Entblößten gemacht und musste auch noch das
Kreuz der Schande tragen und damit den Hügel hinaufsteigen, wo
die Räuber starben. Dort endete mein menschliches Leben als ein
Beweis dafür, dass ich nicht nur der Gott des Wortes bin, sondern
der Gott der Taten.
12. Im Jahr 1866 öffnete meine Barmherzigkeit das Tor zu
einem neuen Zeitalter: dem des Heiligen Geistes. Weiß etwa die
ganze Menschheit die Zeit, in der sie lebt? Dies weiß nur das
spiritualistische Volk, das Ich derzeit "unter dem Schatten dieser
Bäume" versammle. Mein Werk wird auf der Welt erst nach großen
Schlachten und Ereignissen, nach "Kriegen" der Lehrmeinungen
und Weltanschauungen anerkannt werden, sodass die Menschen sich
erheben und bestätigen, dass ein neues Zeitalter angebrochen ist.
13. Es ist schon einige Zeit her, dass von dieser Erde jener
schied, durch den Ich Mich in dieser Zeit zum ersten Male kundtat:
Roque Rojas, der Abgesandte, dessen Schritte vom Geiste Elias',
dem Wegbereiter, geleitet wurden. Auf diese Weise löste Ich das
Sechste Siegel und schlug damit eine unendlich große Bresche für
den Spiritualismus.
14. Und seit Roque Rojas bis zu diesem Tage habt ihr gekämpft,
o Trinitarisch-Marianische Spiritualisten, und habt in diesem
Kampfe eure Kräfte, eure Jugend, euer Leben und alles, was ihr
besaßet, eingesetzt, um Mir nachzufolgen und dies Werk zu ehren.
Im Stillen und demutsvoll habt ihr euch bemüht, den Menschen die
Wiederkunft des Herrn bekannt zu machen.
15. Mein "Wort" ist nicht nochmals Mensch geworden. Ich bin
in dieser Zeit "auf der Wolke", dem Sinnbild für das Jenseits, von
dem mein Strahl ausgeht, welcher den Verstand des Stimmträgers
erleuchtet.
16. Es hat mir wohlgefallen, mich durch den Menschen
mitzuteilen, und mein Entschluss ist vollkommen. Ich kenne den
Menschen, denn ich habe ihn geschaffen. Ich halte ihn für würdig,
denn er ist mein Kind, denn er ging aus mir hervor. Ich kann mich
seiner bedienen, denn dafür schuf ich ihn, und ich kann meine
Herrlichkeit durch seine Vermittlung offenbaren, weil ich ihn schuf,
um mich in ihm zu verherrlichen.
17. Der Mensch! Er ist mein Ebenbild, weil er Intelligenz,
Leben, Bewusstsein, Wille ist, weil er etwas von all meinen
Eigenschaften besitzt und sein Geist der Ewigkeit angehört.
21. Das, was Ich euch in dieser Zeit sage, lehrte Ich euch nicht
in den vergangenen Zeiten. Dies ist mein Neues Testament. Ich bin
der zudringliche Pilger, der unablässig an eure Haustür pocht und
euch nicht schlafen lässt. Ich bin der Schatten, der euch überallhin
folgt. Was wollt ihr mehr? Meine Liebe ist unendlich.
22. Schon naht die Stunde meines Abschieds. Mein Besuch in
dieser Zeit ist lang gewesen: von 1866 bis 1950.

A. M. Hosta
Quelle: Das Buch des Wahren Lebens – Band VIII –
Unterweisung 217 – Verse 12-22

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