Der Spiritualist
Der Spiritualist wird an seinem Worten erkannt werden,
die in der Ausdrucksweise schlicht sind, aber tief in ihrem
Sinne.
Der Spiritualist sucht nicht das eigene Wohl,
sondern versteht sich ganz anderen hinzugeben.
Der Spiritualist wird eine Leere in fremden Herzen füllen.
Er wird ihnen helfen, ihre Vorstellung von Gott zu
vervollkommnen.
Es ist leicht, zu dienen und mit anderen im Einklang zu
leben.
Orte, Kirchen voller Luxus, Formen, Riten sind nicht nötig Gott anzubieten,
um ihn wegen der begangenen Beleidigungen gnädig zu stimmen.
Wenn der Mensch versteht, daß er mehr Geist als Materie ist,
wird er dem Vater die Blumen seiner ewigen Geistseele
darbringen.
Gegenerische Kräfte werden die Entfaltung der Spiritualität
begrenzen
aber die göttliche
Unterweisung dringt durch Wahrheit
und Gerechtigkeit in die Seelen ein.
Spiritualist ist der, der geistig betet und sich im Geiste
von jedem beliebigen Orte aus empor schwingt.
Spiritualist ist der, der um die Vervollkommnung seiner
Seele ringt,
und auch jener, der lebt, um fremden Schmerz zu lindern.
Der Spiritualist kann überall sein; er wird mehr an seinen
Taten
als an seinen Worten erkannt werden: Liebe, Demut und
Barmherzigkeit.
Erkennt, dass nicht jeder, der sich Spiritualist nennt, es
auch ist.
Geführt vom Licht des Gewissens könnt ihr nicht betrogen
werden.
Die Taten des Spiritualisten müssen, um rein zu sein, fühlbar
gemacht
und vom Gewissen diktiert sein.
Jeder, der in seiner Art zu leben geistig Gott verehrt, ist
Spiritualist.
Er soll alles aus sich eliminieren, was für ihn ein
Rückschritt ist.
Der Spiritualist soll die Apostel anerkennen und ihnen
nachfolgen,
denn sie waren Sämänner des göttlichen Samens.
Der Spiritualist von morgen ist kein Frömmler oder Mönch,
sondern versteht, gegen die Versuchung zu kämpfen
und vermag mitten im Wirbelsturm den Weg der Wahrheit zu
erkennen.
Er ist imstande, einer wohlgewappneten Welt
entgegenzutreten,
um als Prophet und Seher anzukündigen, was geschehen wird.
Er wird den zu retten verstehen, der in Gefahr ist, ins
Verderben zu stürzen.
Der Spiritualist sagt: "Wie schön ist das Leben!"
Der
Uneingeweihte, der Materialist sagt: "Wie bitter, wie
traurig und wie
düster ist das Leben!"
Der Mensch ohne innere Erhebung stolpert über alles, alles
verletzt ihn.
Der innerlich Erhobene merkt nicht einmal die Widrigkeiten
des Weges.
Wenn sich die Hochgesinnten mit anderen beschäftigen,
loben sie deren Tugenden oder entschuldigen deren Fehler.
Niemals verurteilen oder verdammen sie.
Die Niedrig-Gesinnten dagegen verurteilen, verleumden,
machen die Fehler der anderen bekannt und finden Freude
daran.
Spiritualist darf
sich nicht nennen, wer aus der Unwissenheit
oder dem Schmerz der Menschen ein Geschäft macht.
Der Spiritualist wird kämpfen müssen, und der Platz für
seinen
Kampf wird überall sein – in seinem Heim, bei seiner körperlichen
Arbeit oder unterwegs.
Er braucht das Drama nicht nachzuerleben, denn er hat
gelernt,
sich seelisch emporzuschwingen, bis er die Herrlichkeiten
fühlt
und schaut, die es im Geiste gibt.
Auch die geistige Welt bemüht sich um Rettung und Fortschritt der Menschen;
der spiritualistische
Same wird Früchte tragen in allen Religionsgemeinschaften.
Im „Geistigen Tal“ distanziert man sich nicht voneinander,
niemand wird ausgegrenzt.
Es herrscht eine große Anziehungskraft und großes Mitgefühl
unter allen.
Eben dies soll die spiritualistische Gemeinschaft in den
Nationen tun,
bis sie die ‚Brüderlichkeit unter den Menschen erreicht.
A.M. Hosta
Quelle: Das Buch des
wahren Lebens – Band VII