Der innere Weg zum Berg des Herrn
Wenn schlichte Gemüter vom Getöse des Lebens entfernt
spricht das Geistige in ihnen von ewiger Liebe.
Dann erkennen sie, wie sie andern helfen können auf dem Weg
der Liebe.
Mancher meint, der Himmel sei so fern und hoch da droben,
doch wissen viele nicht, daß er für die Seele ist
der Zustand der Vollkommenheit.
Der Himmel ist kein Ort im Weltenraum.
Je mehr die Seele sich erhebt
erweitert sie den Ort
an dem sie wohnt.
Erreicht sie die Vollkommenheit,
beherrscht sie die Unendlichkeit,
kann überall hin, alles in ihr ist Licht,
ist Harmonie mit dem Vater und mit allem.
Dieses wird ihr Himmelreich sein.
Was kann die Seele mehr ersehnen
als ewigen Frieden, Weisheit, die Seligkeit,
zu lieben und sich geliebt zu wissen.
Immer schon wohnt Gott im Herz des Menschen,
offenbart sich ihm von Zeit zu Zeit, wie heut‘ im Geist.
Der Mensch hört ihn als die Stimme des Gewissens,
das zu ihm nur Wahrheit spricht.
Ohne Wahrheit find‘t der Blinde nicht den Weg.
Er ist taub und hört nicht die innere Stimme von Gott.
Gott deckt der Welt die Wahrheit auf,
die man ihr verheimlicht hat.
Sein Licht erhebt uns aus unserer traurigen,
elenden, geistigen Lage ins Licht.
Er weckt in uns das edle Streben nach dem Guten.
Er offenbart uns das neue, gelobte Land,
beweist, dass er dem Mensch nicht ferne ist,
der ohne ihn nicht würd‘ existieren.
Er selbst die Quelle ist
und stillt
alles Verlangen nach Mitgefühl und Liebe.
Viele an des Abgrund’s Rand hörten seine Stimme,
kehrten um und steigen jetzt hinan zur Bergeshöh‘.
Entzweiungen und Unterschiede
kommen von unterschiedlicher Auslegung.
Das stete Studium der
göttlichen Unterweisungen
entfernt die schädlichen Pflanzen aus dem Geist.
Nur in einem einigen Willen vereint
können wir zu Gott gelangen.
Die größere Verantwortung
liegt bei den Zuerstgekommenen.
Müsst euch nicht materiell vereinen,
nicht weite Wege auf euch nehmen,
weil der Weg innerhalb des Herzens ist.
Jeder wird an seinem Ort empfangen
die Inspiration des Vaters und die Gedanken der Geschwister,
um sich getröstet und geliebt zu fühlen,
in Lauterkeit die Lehre der Vergeistigung zu lehren.
Anna Maria Hosta
Quelle: Buch des Wahren Lebens – Band VII – Unterweisung 191
– Verse 31-50