Ein geistiges Volk wird hervorbrechen
Es ist mein Wille gewesen, dass das Wort niedergeschrieben wird,
das Ich euch übergebe, weil es in ihm Voraussagen,
Ankündigungen,
Botschaften gibt, die den Menschen von morgen bekannt
sein sollen. Denn oftmals lässt euch euer Gedächtnis im
Stich.
Mein Wort bildet ein erleuchtetes Volk heran, zu dem Männer
und Frauen auf der ganzen Welt gehören, und ihre Kraft wird
in
ihrer Spiritualität begründet sein. Diesem Volke werde Ich
die
Wiederherstellung des Friedens in der Welt, der
Gerechtigkeit, der
Moral und des wahren Glaubens anvertrauen. Heute schläft
die Menschheit dem Anschein nach.
Aber mit wirklicher Überraschung werdet ihr erleben, wie
einige
Gemeinschaften, wenn sie die Stimme meiner Boten hören, die
Türen
ihrer Herzen öffnen werden, wie sich die Blumen öffnen, um
die Wärme
und Liebkosung der Sonnenstrahlen zu empfangen. Ihr, die ihr
Mir
jetzt zuhört, seid bereits ein Teil jenes Volkes, das in der
Zukunft
anwachsen wird, bis es die ganze Erde bedeckt. Eure Aufgabe
ist es,
die Menschen zu ermahnen, ihren Materialismus aufzugeben,
die
Zwiesprache von Geist zu Geist zu predigen und eure
Mitmenschen
im Glauben zu bewahren, wenn sich über ihnen die großen
Prüfungen zusammenbrauen.
Die Pflicht des Volkes, das erstehen wird, ist es, vereint zu bleiben, trotz der
Prüfungen und der Unwetter, die es peitschen können. Falls
es sich
zerstreut, wäre die Schlacht verloren, wäre der Stern
verschwunden,
der es bis dahin geleitet hat, und es würde sich in der
unermesslichen
Einsamkeit der Wüste verirren. Was wäre das Zeugnis, das es
von meiner Wahrheit ablegen würde? Wie wäre das Beispiel,
das es
seinen Mitmenschen geben würde? Geliebte Jünger, bedenkt:
Da Ich herniedergekommen bin, um zu euch zu sprechen, indem
Ich
meine göttliche Gegenwart und mein Wort durch euch wahrnehmbar
machte, muss euer Meister eine große Heilstat beabsichtigen.
Doch ihr, die Ich gelehrt und geliebt habe, dürft meine
göttliche Lehre
in keiner Weise seiner Kraft berauben.
Jünger, wenn ihr Geistesgaben besitzen wollt, so lasst die
Liebe und
den Wunsch, Gutes zu tun, das sein, was euch diesen Wunsch
eingibt.
Sucht meine Gnade nicht nur in der Absicht zu besitzen,
eurer Eitelkeit
zu schmeicheln, weil ihr euch dann etwas über euren
Mitmenschen
stehend fühlt. Sucht durch diese Gaben auch nicht euer Glück
zu machen
mittels Wucher. Wahrlich, Ich sage euch, sobald die Liebe
irgendeine Bezahlung
erwartet, hört sie von diesem Augenblick an auf, Liebe zu
sein. Und
sobald eine Wohltat, die man erweist, den Zweck hat, eine
Belohnung
dafür zu erhalten, ist sie keine Wohltat mehr. Deshalb weise Ich euch
darauf hin, dass, wenn ihr den Wunsch habt, eine dieser
Gaben zu besitzen,
es die Liebe sein muss, die euch dies eingibt.
Jeder, der Mir auf diesem Wege nachfolgen will, muss sein
Herz von
jedem Eigennutz, von jedem Egoismus und jeder Eitelkeit
freimachen.
Nur mit einem reinen Herzen kann man meine Liebe fühlen.
Wenn Ich entdecke, dass einer von euch mit der Ausführung
einer
guten Tat beschäftigt ist, im Gebet erhoben für einen
notleidenden
Mitmenschen bittet, und Ich sehe, dass sein Herz voll Kummer
ist
wegen des Schmerzes seines Nächsten, dann lässt ihm meine
göttliche
Liebe einen Tropfen meines Heilbalsams zuteil werden, und
Ich
gewähre ihm das Wunder, um das er gebeten hat. In diesem Augenblick
durchströmt das Kind, das für seinen Mitmenschen beim Vater
Fürbitte
eingelegt hat, eine sehr große Wonne, weil dieser das, was
von ihm
erbeten wurde, dem Notleidenden, der meine Wohltat empfing,
hat zuteil
werden lassen.
Wenn dagegen jener, der die Aufgabe hat, auf seinem
Lebenswege
tätige Nächstenliebe zu üben, seine Gaben für selbstsüchtige
Zwecke missbraucht, so hat er sich, ohne sich dessen bewusst
zu
werden, der Gnade des Vaters beraubt und kann dann nichts
mehr
geben; er betrügt sich dann selbst und betrügt seine
Mitmenschen.
Dieser schlechte "Arbeiter" sät auf seinem Wege
statt Weizen nur
Unkraut. Nachdem er seine schlechten Werke vollbracht hat,
bleibt
bei ihm ein sehr bitterer Geschmack, eine Unzufriedenheit,
eine
Unruhe zurück, und er kann im gütigen Antlitz seines Vaters
nicht
jenes liebevolle Lächeln entdecken, das seine Werke segnet
und
bestätigt, noch vermag er bei seinem Bruder den Einfluss
seiner
Geistesgaben fühlbar zu machen.
Falls der Kranke gesund wurde, oder der Betrübte Trost
empfing
oder ein Wunder geschah, so war dies Wunder nicht jenem
"Arbeiter"
zu verdanken, sondern dem unendlichen Mitgefühl des Vaters
für den
Notleidenden, der in seiner Unwissenheit sein ganzes
Vertrauen auf
den schlechten Jünger des Herrn setzte. Dennoch schreibt der
schlechte
Diener das Wunder, wenn es geschehen ist, seinen Fürbitten
zu, seinen
Geistesgaben und benützt jenes Zeugnis dazu, die Zahl derer
zu vermehren,
die auf ihn vertrauen. Diese muss dann meine Gerechtigkeit
heimsuchen,
damit sie ihre in die Irre führenden Schritte zügeln, über
das Falsche ihrer Werke
nachdenken und zum rechten Weg zurückkehren.
Wohl denen, die bei der ersten Heimsuchung durch meine
Gerechtigkeit
ihre Verfehlungen
bereut haben, sich dagegen entschieden haben,
dem Weg ihrer Verirrungen zu folgen, und sich darum bemüht
haben,
alle ihre Verstöße wiedergutzumachen, weil sie damit
bewiesen haben,
dass die Befriedigungen der Seele gegenüber denen der Erde
unvergleichlich
sind. Die anderen haben den Frieden, den ein gutes Werk im
Herzen hinterlässt,
gering geschätzt, haben Schmeichelei oder armselige
Bezahlung mit einem
Geldstück angenommen und haben zu spät erkannt, dass das
erstere die Seele
groß macht und das zweite sie klein macht und erniedrigt.
Jeder, der "Arbeiter auf meinen Feldern" ist, muss
wissen, dass Ich ihn aussandte,
um von Mir Zeugnis abzulegen. Doch damit sein Zeugnis
wahrhaftig ist, muss er
durch seine Werke, durch Taten der Nächstenliebe, gute Worte
und gute
Gedanken gerechtfertigt werden, womit er dafür sorgt, dass
sein Herz rein bleibt,
damit Ich Mich in ihm kundgebe.
Einst sagte Ich euch: "Wer den Sohn kennt, kennt den
Vater", womit
Ich euch sagen wollte, dass ihr an meinen Werken auf Erden
die Liebe
erkennen könntet, die euer Vater immerdar auf euch
herabgestrahlt hat.
Jetzt sage Ich euch,
dass Ich an den Werken meiner Jünger erkannt werden möchte.
Wenn dies Volk Mich schließlich versteht und sein Leben nach
dieser
Unterweisung richtet und sein Kreuz mit wahrer Liebe umarmt,
werden die Menschen erwachen, sich ihrer Werke bewusst
werden
und sich davon überzeugen müssen, dass es die Wahrheit ist,
die sie leitet.
Dann werden sie mein Werk als eine göttliche Offenbarung
betrachten,
ebenso werden sie sie Religion, Lehre oder Weltanschauung
nennen.
Erfahrt und begreift, o Jünger, worin die Mission
besteht,die Ich euch
angezeigt habe. Denkt an eure Verantwortung und prüft jedes
eurer Werke,
damit sie alle sich nach der Wahrheit meinerLehre richten.
In vielen Gesellschaften, Orden und Gemeinden pflegen die
Menschen
sich "Bruder" zu nennen. Ihre Lippen sprechen das
liebevolle Wort "Bruder"
aus, meistens ohne es im Herzen zu fühlen.
Wahrlich, Ich sage euch, wenn ihr euch die Zeit nehmen
würdet, euch
in die Bedeutung dieses Wortes zu vertiefen, könntet ihr die
Quelle des
Lebens entdecken, aus der ihr hervorgegangen seid. Ihr
würdet meine
göttliche Zärtlichkeit begreifen, und all dies würde euch
vor Reue erzittern
lassen, wenn ihr an die Distanziertheit denkt, in der
ihr untereinander
gelebt habt, an die Gleichgültigkeit, mit der ihr auf jene
schaut, die ihr
Fremde nennt, und an die Kränkungen, die ihr euch ständig
gegenseitig zufügt.
A. M. Hosta
Quelle: Das Buch des Wahren Lebens – Band VII – Unterweisung
201 – Verse 7 – 23