Die Bedeutung von Armut und Reichtum




Der Ruf Gottes ist Aufforderung zu geistiger Arbeit,in seinem Werk gibt es Arbeit für alle.
Scheue dich nicht, dem materiellen Leben diese Augenblicke zu rauben, 
deine Seele wird es dir danken.
Sag nicht: "Herr, ich habe Armut unter denen gesehen,
die Dir nachfolgen. Bei denen jedoch, die sich nicht einmal mehr an
Dich erinnern, noch Deinen Namen aussprechen, sehe ich Überfluss,
Vergnügungen und Genüsse."
Diese Fälle sind kein Beweis, daß der Jünger zwangsläufig arm sein muß.
Den Frieden des Jüngers können jene trotz ihres Reichtums nicht erlangen. 

Manche verstehen es, die Güter der Welt und die des Geistesgleichzeitig zu besitzen.
Anderen werden jene der Welt nicht zuteil, weil sie die des Geistes vergessen
und wieder andere sind nur an denen der Welt interessiert, weil sie meinen,
dass die göttlichen Gesetze ein Feind der irdischen Reichtümer sind.
Güter sind und bleiben Güter, doch nicht alle wissen sie recht anzuwenden.
Nicht alles hat Gott denen gegeben, die viel besitzen. 
Manche haben das, was sie von Ihm empfangen haben, als Ausgleich,
so wie es andere gibt, die alles, was sie besitzen, gestohlen haben.
Der beste Beweis, den die Menschen für ihre Pflichterfüllung im Leben erhalten können,
ist der Friede der Seele, nicht das Klimpern der Münzen.

Zu jedem, der Gott folgt, spricht er und erweitert sein Wissen,
damit diese die Fragen ihrer Mitmenschen mit Klarheit beantworten können.
Die Zeugen seiner Kundgabe sind dazu bestimmt, die Menschenscharen
von morgen zu empfangen, so wie sie selbst von Gott empfangen wurden.
Besiegt und niedergeschlagen kamen sie zu Ihm.
Sie haben sich an jene gewandt, die mehr als sie besaßen, doch diese gaben ihnen nichts.
Sie haben die mit Kenntnissen aufgesucht, doch sie unterwiesen sie nicht.
Sie haben ihren erschöpften, kranken Körper vorgezeigt und erhielten die Gesundheit nicht zurück.
Sie fanden keine Barmherzigkeit bei den Brüdern und wurden als Fremde angesehen.
Deshalb haben sie den Glauben und die Hoffnung verloren; einige haben  dann gelästert,
andere geflucht und wieder andere den Tod herbeigesehnt.

So kamen sie zu Gott und haben erfahren, daß seine Quelle der Barmherzigkeit
die einzige ist, die niemals versiegt und man sie nur aufsuchen muß,
um die Erquickung der Seele zu fühlen.
Bald wirst du die ganze Menschheit von sich selbst enttäuscht sehen,
überzeugt davon, dass all ihre menschliche Macht, ihr Reichtum oder ihre Wissenschaft
keine ausreichenden Kräfte sind, um ihre Fragen zu beantworten,
um ihrer Seele Frieden zu geben, oder um ihren Schmerz zu lindern.
Dann werdet ihr sie die Quelle der Wahrheit jenseits ihrer Welt suchen sehen,
jenseits der Menschen und ihrer falschen Macht.

Viele  werden Ihn suchen und unmittelbar von Geist zu Geist befragen!
Er wird ihnen antworten, aber viele werden auch deinen Weg kreuzen und fragen
und dich um Licht bitten. Diese sollst du in meinem Namen empfangen
und ihnen von dem geben, was Ich euch anvertraut habe.
Wenn du ihnen wirklich mit Liebe, mit Licht und Vergeistigung gibst,
wirst du nicht nur den Glauben an den Vater in ihnen entzünden,
sondern ihnen auch das Vertrauen in die Menschen zurückgeben,
das unter euch als Kinder Gottes bestehen soll.
Es gibt nicht einen Augenblick, in dem Gott nicht bei dir ist, um dich zu inspirieren.
Deine Werke und Verdienste sind ihm bekannt.

Noch immer versuchen dich die Laster, die Leidenschaften, die Abgötterei.
Doch du betest in jenen Augenblicken, und dein Glaube hilft dir, davor bewahrt zu werden.
Deine Seele ist nach vielen Leben darauf vorbereitet, deine schlechten Neigungen abzulegen
und deinen Herrn zu vernehmen und zu verstehen.
Jene, die sich nicht vorbereitet haben, werden diese Kundgebungnicht als Wahrheit anerkennen.
Deshalb seht ihr im Schoße eurer Familien Entzweiungen:
Eltern, die aus diesem Grunde ihre eigenen Kinder verkennen;  Kinder, die zu Richtern ihrer Eltern werden; Geschwister, die sich früher verstanden, und die sich heute ansehen, als ob sie Fremde wären; und Eheleute, die streiten und sich sogar gegenseitig ablehnen, weil der eine glaubt und der andere verneint.

Gott hat dieses Werk nicht in der Absicht gebracht, die materielle Armut zu beseitigen
oder vor anderen groß dazustehen. Er hat uns geistige Güter gebracht:
Barmherzigkeit, Trost, Balsam, die wir mit größter Uneigennützigkeit weitergeben sollen.
Wer für seine Dienste einen Preis verlangt, hat es nicht für Gott, sondern für sich selbst getan.
Die Unterweisung ist liebevoll wie auch die Mittel, mit denen Gott uns korrigiert.
Nicht der Lohn der Welt wird es sein, der uns Frieden und Befriedigungen gibt.
Diese werden als Belohnung für eine Pflichterfüllung voller Nächstenliebe kommen,
die wir an unseren Mitmenschen ausüben.
Seid Menschen guten Willens – wenn ihr den Frieden liebt, wird er bei euch bleiben.
Es gibt keinen Schatz, der mit dem Frieden der Seele vergleichbar wäre.

Heute ist Er zu uns zurückgekehrt und hat uns aufs Neue Seine Lehre der Demut gelehrt.
Die Finsternis, in die die Menschheit in dieser Zeit gehüllt ist, ist schwärzer als die
jener Nacht, in der Jesus geboren wurde.
Die Härte der Herzen, die die Kunde von Seiner Wiederkunft empfangen haben, ist wie die Felsen jener Grotte, in der der Kindgott seine Augen dem Lichte dieser Welt öffnete.
Die Gleichgültigkeit der Menschen gegenüber dem Ewigen, dem Geistigen
und ihr Mangel an Liebe untereinander sind wie die Kälte jener gesegneten Nacht.
Und die Sprödigkeit der Verstandesorgane, durch die Er Sich in dieser Zeit kundtut,
die Rauheit ihrer Herzen sind wie das harte Stroh der Krippe.

So begann Er aufs Neue Seine Unterweisung unter uns.
Wird Er sie wie damals auch an einem Kreuz beenden?
Blickt auf Seine Spur und folgt ihr. Wenn ihr auf ihr dem
Leiden, dem Opfer, der Entsagung, der Demütigung begegnet,
so richtet euren Blick auf Jesus, und Er wird euch Seine Kraft
senden und euch Seinen Arm als Kreuzträger geben, um euch zu
helfen, euer Kreuz zu tragen.

A.M. Hosta
Quelle: Das Buch des Wahren Lebens – Band VII – Unterweisung 197 – Verse 23 – 61

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