Die Mission des geistigen ISRAEL und das siebente Siegel


26. Die Zeiten sind vorüber, in denen ihr Mir zuhörtet, ohne

irgendeine Verantwortung zu fühlen, in denen ihr an meinem Tische

die Frucht und das Brot aßet, ohne Verpflichtungen einzugehen, und

ihr so viel Wein getrunken habt, wie ihr wolltet, bis ihr ihn verschüttet

habt, und ihr glücklich wart, den Balsam für eure Krankheiten

zu finden.

27. Jetzt kommt ihr mit erwachter Seele herbei, jetzt fühlt ihr

eure Verantwortung. Ihr kümmert euch um die Menschen, leidet

wegen eurer Kranken und setzt euch für meine Sache ein. Und im

Bewusstsein, dass ihr derzeit meinen letzten Kundgaben beiwohnt,

beeilt ihr euch, um Mich zu hören und meine Durchgaben in eurem

Geiste zu bewahren. Ihr tut gut daran, euch vorzubereiten, um am

letzten Tage dieser Kundgabe das Urteil zu empfangen.

28. Die Welt wird "Israel" aus seiner Asche neu erstehen sehen.

Aber nicht den geldgierigen und fleischlichen Juden, sondern Israel

nach dem Geiste, das, wenn es unter den Menschen in Erscheinung

tritt, Zeugnis von der Reinkarnation der Seele ablegen wird, dem

Gesetze der Liebe und Gerechtigkeit, das Fundamente, Auffassungen

und Glaubensüberzeugungen erschüttern wird.

Zuerst werdet ihr Kämpfe hervorrufen und Kriege der Weltanschauungen

verursachen. Aber danach werdet ihr euren Frieden

fühlbar machen, der euch selbst in den Augenblicken größter

Auseinandersetzungen ruhig und unerschütterlich bleiben lassen

wird. Die Verwirrung wird vorübergehen, denn die seelische

Verstörtheit dauert niemals ewig, da im Kern eines jeden Menschen

ein Lichtfunke existiert, der niemals erlischt.

29. Danach werdet ihr gerufen werden, um das zu erklären, was

Ich euch lehrte, und ihr sollt dann Licht spenden, um die Verwirrtheit

eurer Mitmenschen zu beseitigen. Wenn dann die Welt Frieden

erlangt hat, wird mein Reich den Menschen nahe sein, weil meine

Barmherzigkeit bereit sein wird, das Siebte Siegel zu lösen.

30. Ohne auszuposaunen, dass ihr meine Apostel seid, sollt ihr

es sein. Auch wenn ihr Meister seid, sollt ihr sagen, dass ihr Jünger

seid. Ihr sollt kein Gewand tragen, das euch von anderen unterscheidet,

sollt kein Buch in euren Händen tragen, sollt keine

Versammlungshäuser bauen. Auch sollt ihr auf Erden kein Zentrum

oder Fundament meines Werkes haben, noch soll irgend jemand

über den Menschen stehen, der meine Stelle vertritt.

31. Die Leiter, die ihr bisher gehabt habt, sind die letzten. Das

Gebet, die Vergeistigung und die Ausübung meiner Lehre sollen die

Menschenscharen auf den Weg des Lichtes führen.

32. Der Augenblick ist feierlich, in dem der Sinngehalt meines

Wortes zu eurem Herzen gelangt und eine Lichtspur hinterlässt. Es

ist dieselbe wie die, die Ich euch zu einer anderen Zeit mit Liebesblut

vorzeichnete.

33. Die Seele sucht in ihrem Verlangen nach Erlösung in dieser

Zeit den Weg, und auf ihm begegnet sie Mir, der Ich die Vergebung

bin, die reinigt, und die Liebe, die erhebt. Wahrlich, Ich sage euch,

diese Liebe ist die Macht, die alles von Mir Geschaffene vereint, ist

der göttliche Odem, der Leben schenkt und alle Wesen stärkt.

Im Verlaufe eurer Entwicklung habt ihr euch immer mehr zur

Vollkommenheit hin umgewandelt — sowohl seelisch, als auch

körperlich, wenngleich Ich euch sage, dass das Wesentliche eures

Wesens die Seele ist, da der Körper nur eine Hülle ist, in der sich die

Seele entfaltet.

34. Auch wenn ihr im Ablauf der Zeiten in die Irre gegangen

seid, weil ihr den Neigungen des Fleisches gefolgt seid, so begreift

jetzt, dass ihr nun den rechten Weg gefunden habt, dass ihr zur

Besinnung gekommen seid, in der der Vater sich der Welt offenbart,

damit diese ihre Rettung erlangt. Ihr hier seid in eurem Verlangen

nach Erlösung manchmal bis zur Aufopferung gegangen, weil ihr

begreift, dass ihr früher oder später, aber unerbittlich in das Geistige

Leben eingehen werdet.

35. Erkennet sehr wohl an, dass dieses Leben hier, das mit

Schönheiten und Wundern übersät ist, herrlich ist. Ihr könnt nicht

leugnen, dass der Mensch in ihm auch sein Werk getan hat, das

eurer Art zu leben Fortschritt gebracht hat. Dennoch — die Zeit ist

gekommen, in der ihr eure Augen auf Mich richten sollt, um Mir zu

sagen, dass Ich der Schöpfer und Eigentümer all dessen bin, was

euch umgibt, und dass Ich das Licht bin, das den Menschen die

Wissenschaft offenbart. Zu diesem Entwicklungsgrade seid ihr nicht

alle gelangt, weil nicht alle die Zeiten, in denen sie leben, verstanden

haben, noch Kenntnis vom dem Leben haben, das sie zuvor

gelebt haben.

36. Wie könnten jene die Gnade dieser Zeit erahnen, die in

religiösen Fanatismus gehüllt, der Seele jede Freiheit entziehen und

sie jedes natürlichen Ausdrucks berauben?

Jede Seele birgt große Fähigkeiten in sich, da sie schon vor der

Welt existiert hat. Aber wenn sie gefesselt ist und daran gehindert

wird, das zum Ausdruck zu bringen, was sie in sich birgt, wird sie

unverstanden und verstört leben müssen. Sie wird von Vorahnungen

des Geistigen und von Erinnerungen an ihre eigene Vergangenheit

leben müssen und infolge der Furcht, die ihr fanatische Glaubensdogmen

über das Geistige eingeflößt haben, alles verbergen und

verschweigen. So wird sie meine Gegenwart nicht fühlen können, da

ihr selbst das Wort "Geistseele" befremdlich erscheint. Wie könnte

sie da Glauben an die Auferstehung der Geistseele haben, welches

die Reinkarnation ist? Wie könnte sie an die Manifestationen

glauben, die ihr heute miterlebt?

37. Es nähern sich die letzten Augenblicke, in denen Ich in

dieser Form zu euch sprechen werde, doch die Menschheit hat noch

keine Beweise dafür erbracht, dass sie meine Gegenwart fühlt.

38. Wie wenige sind derer, die von meiner Kundgabe in dieser

Zeit erfahren haben! Wie wenige derer, die nicht nur meiner

Kundgabe durch das menschliche Verstandesvermögen Glauben

schenken, sondern darüber hinaus die Gewissheit haben, dass die

Göttlichkeit sich in einer unendlichen Zahl von Formen offenbaren

kann. Doch wenn ihr, die Ich vorbereite, damit ihr meine Zeugen

seid, kein Zeugnis von meiner Offenbarung in dieser Zeit geben

solltet, würden die Natur und ihre Elemente "sprechen", und die

neuen Generationen würde mein Werk auch dann kennenlernen,

wenn sie mein Wort nicht vernommen haben.

39. Bedenkt eure Verantwortung und erkennt, dass noch immer

Zeit vorhanden ist, meine Unterweisungen zu nutzen, von denen ihr

wisst, dass sie einen tiefen geistigen Sinngehalt besitzen, dass sie für

eure Vervollkommnung einen Weg der Entfaltung erkennbar

machen. Bewahrt in eurem Herzen den Eindruck, den die Essenz

meines Wortes bei euch hinterlässt, und vergesst, dass es durch

einen Menschen kundgetan wurde, bei dem nur die Lippen meine

Einsprache ausdrückten.

40. Gebt keine Unterweisung, wenn ihr sie nicht zuvor ausgeübt

habt, denn niemand würde euch glauben. Die Menschen werden

Beweise von euch fordern, die zu geben Ich euch gelehrt habe.

Das, was ihr bis heute über die Seele wissen dürft und sollt, habe

Ich euch gesagt. Dem von Mir Offenbarten sollt ihr nichts hinzufügen.

Ihr müsst euch weiterhin darum bemühen, seelisch und

körperlich widerstandsfähig zu sein. Denn wenn es bis heute Krankheiten

unter euch gibt, so deshalb, weil ihr euch aus Mangel an

Vergeistigung und an Glauben nicht über das Elend und den

Schmerz dieses Lebens zu erheben vermochtet.

41. Meine Lehre lehrt nicht nur, Glauben an die Macht Gottes

zu haben, sondern dass ihr Glauben an euch selbst haben sollt. Wer

ein wirklicher Spiritualist ist, wird zu jeder Stunde in seinem

Verstandesvermögen die reine Vorstellung von seinem Herrn

empfangen können. Denn er wird dessen sowohl seelisch, als auch

körperlich würdig sein.

Abschließend sage Ich euch an diesem Tage: Wachet und betet,

damit die Macht eurer Gedanken, im Gebet zum Himmlischen Vater

emporgesandt, als Heilbalsam auf die Leiden dieser Menschheit

herabkommt und sich ausbreitet.

 

Aus dem Buch des Wahren Lebens – Band IX

Unterweisung 246:26-41


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