BWL - Band X - Unterweisung 278
1 Geliebte Jünger, ein weiteres Mal sage Ich euch: Wachet und betet, weil der Leib schwach ist und in seiner Schwachheit die Seele vom rechten Wege abbringen kann.
2 Die Seele, die wachsam zu leben versteht, weicht niemals von der Bahn ab, die ihr Herr für sie vorgezeichnet hat, und sie ist in der Lage, ihr Erbe und ihre Gaben zur Anwendung zu bringen, bis sie ihre Höherentwicklung erreicht hat. Dieses Wesen muss in den Prüfungen vorankommen, weil es wachsam lebt und sich niemals von der Materie beherrschen lässt. Wer wacht und betet, wird immer siegreich aus den Lebenskrisen hervorgehen und den Lebensweg mit festem Schritt zurücklegen.
3 Wie anders ist das Verhalten dessen, der zu beten und zu wachen vergisst! Freiwillig verzichtet er darauf, sich mit den besten Waffen zu verteidigen, die Ich in den Menschen gelegt habe, welche der Glaube, die Liebe und das Licht des Wissens sind. Er ist es, der die innere Stimme nicht vernimmt, die zu ihm durch die Intuition, das Gewissen und die Träume spricht. Aber sein Herz und sein Verstand verstehen jene Sprache nicht und schenken der Botschaft seines eigenen Geistes keinen Glauben.
4 Wenn der Mensch hinsichtlich des höheren Lebens, das über ihm existiert und vibriert, bewusst leben würde und wenn er seinen Geist zu befragen verstünde — wie viele Unannehmlichkeiten würde er sich ersparen, vor wie vielen Abgründen würde er sich retten. Aber sein Leben lang fragt er jene um Rat, die keine Lösung für seine Zweifel und seine Ungewissheiten haben: die Wissenschaftler, die in die materielle Natur eingedrungen sind, die jedoch das spirituelle Leben nicht kennen, weil die Seele in ihnen in Lethargie verfallen ist.
5 Die Seele des Menschen muss erwachen, um sich selbst zu finden, um all die Fähigkeiten zu entdecken, die ihr anvertraut wurden, um sie in ihrem Kampfe zu unterstützen.
6 Heute ist der Mensch wie ein kleines dürres Blatt, das vom Baum des Lebens gefallen und Spielball der Winde ist, tausend Wechselfällen unterworfen, schwach gegenüber den Naturgewalten, gebrechlich und armselig angesichts des Todes, während er doch Herr über die Erde sein sollte als ein Fürst, der von Mir ausgesandt wurde, um sich auf der Welt zu vervollkommnen.
7 Die Zeit des Erwachens ist gekommen, in der ihr euch auf der Suche nach der Wahrheit beeilen müsst und den Weg, auf den euch euer Ehrgeiz, eure Verzweiflung und eure Unwissenheit gebracht hat, zurückgehen müsst.
8 Flieht nicht vor meinem Lichte, das erscheint, um die Welt durch seine Offenbarungen zu erschüttern. Bald werdet ihr am geistigen Firmament den rettenden Stern dieser schiffbrüchigen Welt erstrahlen sehen — dieser in den Schatten eines materialistischen, unfruchtbaren und egoistischen Lebens verirrten Menschheit, weil sie sich vom dem Gesetze entfernt hat, das die Essenz eures Leben ist.
9 Gesegnetes Volk: Werden eure Herzen nicht erschüttert, wenn Ich so von der Menschheit zu euch spreche? Denkt ihr nicht sofort an die so schwierige Mission, die ihr zu erfüllen habt?
10 Ich spreche so zu euch, damit ihr euch vorbereitet. Denn nun ist die Zeit nahe, in der auf der Welt meine Boten und meine Gesandten erscheinen werden, und unter diesen Sendboten werden einige von euch sein, einige von denen, die mein Wort in dieser Dritten Zeit vernommen haben.
11 Nur die reinen Herzens sind, dürfen zu den Ländern und Nationen aufbrechen, um meine Botschaft zu verbreiten, denn sie werden die einzig Würdigen sein, von der Wahrheit dieses Werkes Zeugnis abzulegen.
12 Wenn diese Sendboten zu den Ländern, die sie erwarten, aufbrechen, muss aus ihren Herzen jeder religiöse Fanatismus bereits gelöscht sein, darf nicht mehr der kleinste Wunsch nach Schmeicheleien oder Bewunderung vorhanden sein, noch soll ihre Hand es wagen, sich für das Liebeswerk, das sie vollbringen, mit dem Geld der Welt zu beflecken. Sie sollen keine Wunder verkaufen, noch einen Preis für die Liebe untereinander festsetzen. Sie sollen Diener sein, nicht Herren. Es wird noch die Zeit kommen, in der ihr die Größe wahrer Demut begreift, und dann werdet ihr erkennen, dass, wer Diener zu sein verstand, in Wirklichkeit frei war in seiner Aufgabe, Gutes zu tun und Barmherzigkeit zu verbreiten, und dass ihn in seinem Leben der Glaube, die Zuversicht und der Friede begleitet haben.
13 Jener dagegen, der sich für einen König und Herrn gehalten hat, ohne Verdienst zu haben, um dies zu sein, ist — auch wenn ihm die Völker zu Füßen liegen — ein Sklave, ist ein Elender, weil er weder Ruhe, Frieden, Sicherheit noch Glauben hat.
14 Wenn ihr eine wirkliche Ermutigung im geistigen Kampfe haben wollt, dann wendet euch euren Nächsten zu, und ihr werdet jedes Mal, wenn ihr einen Trauernden tröstet, einen Kranken heilt oder einen Verirrten rettet, eine tiefe Befriedigung, ein unsagbares Glück fühlen, das unvergleichlich größer ist als die Vergnügungen, die euch die Welt bieten kann. Wenn euer menschliches und kleines Herz einmal diese Art von Freuden erfährt, dann deshalb, weil eure Seele gerungen und sich erhoben hat.
15 Ich entdecke folgende heimliche Frage in eurem Herzen: "Was wird aus uns werden, wenn uns die Wärme dieses Wortes einmal fehlt?" Der Grund dafür ist, dass eure Seele die Zeit der Schmerzen vorausfühlt, die die Welt von dem Zeitpunkt an zersetzen wird, an dem meine Kundgebung endet.
16 Ich sage euch: Wenn ihr meine Unterweisungen befolgt, werdet ihr nichts zu fürchten haben. Denn wer auf meinem Wege geht, den erleuchtet mein Licht, und der hat meinen Frieden. Seid besorgt um die, die vergessen haben, zu beten, um die, die keine Nächstenliebe in ihrem Herzen fühlen, um die, die die Geistesgaben, die sie besitzen, nicht kennen. Betet für sie alle.
17 Lehret zu beten, macht euren Mitmenschen begreiflich, dass es ihr Geist ist, der mit seinem Schöpfer Zwiesprache halten soll, damit sie einsehen, dass ihre Gebete fast immer der Schrei des Körpers sind, der Ausdruck von Angst, der Beweis ihres Mangels an Glauben, ihres Aufbegehrens oder ihres Misstrauens gegen Mich.
18 Macht euren Mitmenschen begreiflich, dass sie ihren Körper nicht kasteien oder zerfleischen müssen, um meinen Geist zu bewegen, um mein Mitgefühl oder meine Barmherzigkeit zu erwecken. Jene, die sich körperliche Leiden und Bußen auferlegen, tun dies, weil sie nicht die geringste Kenntnis davon haben, welches die wohlgefälligsten Opfergaben für Mich sind, noch eine Vorstellung von meiner Liebe und der Barmherzigkeit eures Vaters haben.
19 Meint ihr, dass es für Mich der Tränen in euren Augen und des Schmerzes in euren Herzen bedarf, um Mich eurer zu erbarmen? Dies würde bedeuten, Mir Härte, Gefühllosigkeit, Gleichgültigkeit, Selbstsucht zuzuschreiben. Könnt ihr euch diese Fehler in dem Gott, den ihr liebt, vorstellen?
20 Wie wenig habt ihr euch darum bemüht, Mich kennenzulernen! Der Grund dafür ist, dass ihr euren Verstand nicht so geschult habt, dass er im Einklang mit dem Geiste denkt.
21 Ich spreche zu euch viel über das Gebet, weil es nötig ist, dass ihr alle Kräfte und Wirkungsweisen entdeckt, die ihm innewohnen. Denn die Zeit ist gekommen, in der euer Geist die große Mission auf der Welt erfüllt, zu der er bestimmt worden ist, und das Gebet ist die vorzüglichste Waffe für seinen Kampf.
22 Wer zu beten versteht, ist ein Soldat Gottes, weil seine Vergeistigung ihn unbesiegbar macht. Seine Waffen wirken, ohne dass die Welt es bemerkt. Sein Licht erhellt die Finsternis, seine Macht vereitelt schlechte Absichten, seine Liebe sät den Frieden. Er benötigt keine materiellen Mittel, um seine Mission zu Ende zu führen, er erfüllt und handelt, als ob er bereits im Geistigen wäre.
23 Ich habe der Menschheit die notwendige Zeit für ihr geistiges Erwachen gegeben, und diese Zeit geht zu Ende. Sie braucht nur noch einige weitere Schritte auf den Wegen der Welt zu machen, dann wird sie innehalten, um willig in das Reich der Liebe einzugehen.
24 Noch immer werdet ihr einen Mächtigen sich auf einen anderen Mächtigen stürzen sehen, um ihn zu vernichten und als Herr der Erde übrigzubleiben. Sie machen sich nicht bewusst, dass jene Macht, die sie erstrebten, ihnen nicht gewährt werden wird, weil sie die Grenzen der Willensfreiheit überschreiten.
25 Wenn am Ende des Kampfes einer noch aufrecht steht und den Siegesschrei ausstoßen möchte, wird er sehen, dass sein Reich aus Ruinen und Leichnamen besteht, dass sein Weltreich aus Elend und Tod besteht, und dies wird das Ende der Kriege auf der Welt sein.
26 Der Mensch wird dann nicht behaupten können, dass er in Mir ein Hindernis für seine Wissenschaft oder einen Feind seines Machtstrebens und seines Verlangens nach Größe fand. Denn Ich ließ ihn bis ans Ende, bis an die Grenze gehen, denn ihr wisst ja, dass alles Menschliche eine Grenze hat.
Der Mensch schuf eine Welt nach seinen Vorstellungen, und er selbst zerstörte sie, weil ihre Fundamente nicht fest waren. Wessen wird er Mich beschuldigen können? Doch wenn der Schmerz am größten ist und sein Herz sich angesichts des Resultats seiner Werke entsetzt, dann wird er nach Erbarmen und Vergebung rufen, denn erst in diesem Augenblick wird die Seele den Kerker zerbrechen, in dem sie Gefangener war, um im Verlangen nach Jenem auszubrechen, den sie vergessen hatte oder wenn sie sich einmal an Ihn erinnerte, es nur geschah, um seiner Macht zu misstrauen.
27 Der Mensch wird meine Gerechtigkeit kennenlernen — nicht meine Vergeltung. Denn wenn dieses Gefühl in Mir existieren und Ich es auf die Menschheit entladen würde, so würde Ich sie, statt sie zu reinigen, beflecken. Doch meine Gerechtigkeit hat die Aufgabe, eurer Seele die Reinheit zurückzugeben.
28 Seht, wie Ich — während die Menschen ihre Vernichtung vorbereiten — alles für ihre Rettung und ihre Auferstehung bereitstelle, auch wenn sie dafür einen Schmelztiegel unermesslicher Leiden durchleben müssen, die notwendig sind, um die Seelen in ihrer Reue und ihrem Vorsatz zu stärken, dem Gesetze treu zu bleiben.
29 Alle wird meine Liebe retten, allen werde Ich die Gelegenheit geben, zu Mir zurückzukehren, und dann werdet ihr wissen, dass der Allmächtige und der endgültige Sieger Ich bin. Doch Ich werde nicht über Besiegte herrschen, noch über Tote, noch über Erniedrigte: Mein Sieg wird echt sein, weil Ich über Sieger regieren werde.
30 Ihr seid wie ein Park, auf dessen von Mir gepflegten Rasenflächen Ich kein Unkraut aufkommen ließ. Ich habe zugelassen, dass Büsche wachsen und Knospen sprießen und sich Blütenkelche öffnen, damit der Besucher sich an deren Anblick erfreuen kann, und der Spaziergänger vor der Ungunst der Witterung Schutz findet und im Schatten der Bäume ausruht.
31 Manchmal wird euer Frieden zu Kampf, zu Beunruhigungen oder Angst. Dies geschieht, wenn der Sturm die Felder und Gärten peitscht, die Bäume durchrüttelt und die Blüten entblättert. Dann fragt ihr, welchen Sinn jene Prüfungen haben. Doch Ich sage euch, dass der Wirbelsturm von den Bäumen die schlechten Früchte und die dürren Blätter herabfallen lässt und alles aus dem Garten wegweht, was nicht in seinem Schoße existieren soll.
32 Wenn dieser Garten erblüht und nach meinem Willen seine Früchte trägt, werde Ich seine Tore öffnen und die Bewohner anderer Provinzen einladen, ihn zu betreten, um ihnen die Früchte zu schenken, die ihnen am besten gefallen, damit sie sie in ihre Provinzen tragen können.
33 Ich segne die Bäume, die, obwohl sie vom Wirbelsturm gepeitscht worden sind, standfest zu bleiben vermochten, und die, obschon ihre Äste für kurze Zeit entlaubt waren, sich bald wieder mit Grün bedeckten.
34 Als die Prüfung vorüber war, habt ihr verwundert gesehen, dass die faulen Früchte und die dürren Blätter vom Baume abgefallen waren.
35 Ich gab euch die Kraft, um der Prüfung standzuhalten, und gab euch das Licht, um den Sinn dieser göttlichen Lektionen zu verstehen.
36 Wenn Ich euch fragen würde, was jene schlechten Früchte sind, die euer Baum manchmal trägt — was würdet ihr Mir sagen? Sofort würdet ihr Mir antworten, dass es eure Geschwister sind, die nicht mit Lauterkeit arbeiten, die sich nicht erneuert haben, die Mir nichts Gutes darbringen. Doch Ich sage euch, dass die schlechten Früchte nicht eure Geschwister sind, dass nicht sie es sind, die der Wirbelsturm aus dem Garten wegbläst. Die schlechten Früchte sind die schlechten Gewohnheiten, die schlechten Gefühle, die Fehler, die sie in meinem Werke begehen. Und die dürren Blätter sind all jene überflüssigen Kulthandlungen, die noch immer inmitten meiner Jünger gewohnheitsmäßig fortbestehen, wie äußerliche Anbetungsformen, Riten, Symbolhandlungen und Verhaltensweisen, die einer sehr fernen Vergangenheit angehörten, die aber heute bereits wie dürre Blätter ohne Saft sind, die vom Baume des Lebens abgefallen sind.
37 Wenn meine Lehre einen von euch als schlechte Frucht betrachten würde, unwürdig, am Baume meiner Gerechtigkeit und meiner Liebe zu sein, so wäre sie nicht wahr, weil sie keine Barmherzigkeit gegenüber dem, der gesetzwidrig handelt, zeigen würde, noch würde sie Liebe gegenüber dem Bedürftigen, noch Vollmacht zeigen, ihn zu bekehren.
38 Ihr wisst, dass Ich niemanden fortjage, noch ein einziges meiner Kinder verstoße, sondern jede Unlauterkeit aus seinem Herzen vertreibe und ihn lehre, alles Böse aus seinem Busen hinauszuwerfen, das ihn von der wahren Erfüllung meines Gesetzes abhielt.
39 Wenn Ich die Unvollkommenen abweisen müsste und nur die Guten und Gerechten annehmen dürfte — wahrlich, Ich sage euch, keiner von euch würde von Mir erwählt, weil ihr alle unvollkommen seid und Ich in eurer Mitte nicht einen Gerechten finde.
40 Die Größe meiner Lehre besteht in der Erlösung der Sünder.
41 Dankt eurem Vater, denn Er Selbst ist es, der euch seine Lehre erklärt, weil die Menschheit meine Unterweisungen entstellt, indem sie das, was unendlich gerecht ist, so erscheinen lässt, als ob es ungerecht wäre.
42 Ihr stellt meinen Garten dar. Mein Wort ist es gewesen, das euch gepflegt hat. Aber noch seid ihr nicht erblüht, noch habt ihr Früchte getragen. In Wahrheit sage Ich euch, dass die Blüten eures Gartens sich erst öffnen werden, wenn ihr euch von Geist zu Geist austauscht, und die Früchte an eurem Baume werden erst reif werden, wenn eure Werke Wahrhaftigkeit, Liebe, Wissen enthalten, wenn sie Leben, Nahrhaftigkeit und guten Geschmack haben.
43 Ein weiteres Mal sage Ich euch, dass diese Dritte Zeit, in der ihr Mich durch das menschliche Verstandesvermögen gehört habt, nur eine Etappe der Vorbereitung oder der Heranbildung gewesen ist — eine Kundgebung meines "Wortes", meines Geistes, aber noch immer vermenschlicht und vermaterialisiert. Daher sage Ich euch, dass diese Mitteilungsform nicht das Ziel eurer geistigen Bestrebungen sein kann.
44 Diese Kundgabe ist die Stufe gewesen, die euch einen weiteren Schritt auf dem Pfade aufwärtssteigen ließ, der euch der vollkommenen Zwiesprache näherbringt.
45 Ich spreche oft zu euch davon, damit, wenn das Ende des gegenwärtigen Zeitabschnitts kommt, ihr den Schritt in die neue Zeit ohne Zaghaftigkeit tut. Dann werdet ihr euch davon überzeugen, dass der Stimmträger nicht unbedingt nötig ist, um meine göttliche Einsprache zu empfangen, weil diese auf jede Seele herabkommen wird.
46 Durch jenes Licht werdet ihr meine Aufträge erhalten, meine Gegenwart fühlen und meine Stimme vernehmen.
47 Zu jener Zeit wird der Neuling zu einem Jünger geworden sein, er wird nicht mehr jener sein, der seinen Herrn rief und Ihm sagte: "Vater, komm zu mir, gib mir Deinen Beistand, richte mich auf." Dann wird er der sein, der sich erhebt und sich seinem Vater nähert, um Ihm zu sagen: "Geliebter Meister, mein Vater, hier bin ich, ich bin bereit, Dich zu vernehmen und Deinen göttlichen Willen von Dir zu empfangen."
48 Begreife, Volk, dass das, was Ich euch durch diese Stimmträger offenbart habe, nicht alles ist, noch sein kann, was Ich dem Menschen zu offenbaren habe.
49 Ich habe zwar vieles durch diese Münder kundgetan, aber es ist — obschon umfangreich — nicht meine geheime Schatzkammer, nicht das ganze Buch meiner Weisheit. Ich sage euch noch einmal: Es war die Vorbereitung, die Einführung in die Zeit der Vergeistigung.
50 Ihr habt damit begonnen, eure Gaben zu entfalten, aber die weitgehendste Entfaltung werdet ihr erst dann haben, wenn dieses Wort aufgehört hat.
51 Lasst euch vorerst von Mir vorbereiten, damit, wenn ihr die letzte meiner Lehransprachen vernehmt, in meinem Volke ein Fest ist und nicht Trauer, weil es Mich nicht mehr in dieser Form vernimmt.
52 Durch eure Seele wird die Erinnerung an jene Zeiten ziehen, in denen das Volk die Stimme Jehovas im Gewitterdonner hörte und sein Licht im Aufleuchten der Blitze sah, in der es das Gesetz in Stein gemeißelt empfing, und das Brot des ewigen Lebens im Manna versinnbildlicht war.
53 Euer Geist wird euch an meine Gegenwart auf dieser Welt erinnern, als Ich — Mensch geworden — bei euch lebte, um gesehen, gehört und verstanden werden zu können, um eure schlafenden Seelen durch das Wunder meiner Wundertaten wachzurütteln, euch Beweise meiner Liebe zu geben. Und um Glauben zu finden, gewährte Ich euch alles, worum ihr Mich batet: Vergebungen, Geduld, Wundertaten, Segnungen, Blut und Leben.
54 Auch werdet ihr euch an die Zeit erinnern, in der ihr diese Kundgabe durch meine Übermittler oder Stimmträger gehabt habt, indem Ich mein Wort hörbar machte und es der Fassungskraft aller anpasste, um verstanden zu werden.
55 Dann werdet ihr vor Traurigkeit und vor Freude weinen: Aus Traurigkeit, wenn ihr eure Langsamkeit begreift, mit der ihr auf dem geistigen Pfade gewandert seid, und wegen eurer Hartherzigkeit, die den Vater immer genötigt hat, zu eurem Elend und eurer Armseligkeit herabzukommen. Euer Weinen wird aus Freude sein, wenn ihr erkennt, dass ihr trotz eurer Langsamkeit bereits an den Toren der Neuen Zeit angekommen seid, in der ihr euren Vater nicht mehr opfern werdet, in der ihr Ihn nicht mehr rufen und unter Tränen anflehen werdet, euch vor dem Verderben zu retten, weil ihr bereits zu Ihm zu gehen und mit Ihm zu sprechen und Ihn mit der Seele zu hören verstehen werdet.
56 Weshalb sollte im letzten Augenblick dieser Kundgabe Schmerz vorhanden sein, da dieser Tag den Beginn eines neuen Zeitabschnitts mit größerem Licht und größerer Vollkommenheit kennzeichnet? Ich habe euch gesagt, dass Ich will, dass dieser Tag ein geistiges Fest in meinem Volke sein soll.
57 Wahrlich, Ich sage euch, Ich halte für euch noch größere Unterweisungen bereit als die, die Ich euch bis heute offenbart habe. Doch wann werdet ihr imstande sein, alles zu ergründen und zu erfassen, was Ich euch im Worte der Stimmträger gelehrt und enthüllt habe? Wann werdet ihr Mir sagen, dass ihr bereits den Kern dieser Unterweisung verstanden habt?
58 Seid unbesorgt, denn wenn ihr euch wirklich dem Studium und der Ausübung meines Wortes widmet, werdet ihr von Mir bis zum Ende des Weges geführt werden. Erinnert euch daran, dass Ich das Licht bin, das euren Weg erhellt.
59 Volk, Ich will, dass ihr das gesegnete Erbe erkennt, das ihr seit Anbeginn von der Barmherzigkeit eures Vater empfangen habt. Ihr seid seit damals gekennzeichnet, damit ihr in der Dritten Zeit Zeugnis von meiner Wahrheit gebt. Mein Licht ist euch auf allen Wegen eurer langen Wanderschaft gefolgt.
60 Ihr wart vorbereitet, damit ihr Mich zum Zeitpunkt des Empfanges dieser Botschaft erkennen könntet und euch nicht der Zweifel von Mir fernhalten würde. Daher seid ihr manchmal, wenn ihr nachdenkt, erstaunt, dass ihr euch von vielen Bindungen, die euch banden, frei machen konntet. Ihr könnt den Schritt, den ihr getan habt, nicht bereuen, weil ihr die Klarheit meines Werkes und die Güte meines Wortes erkannt habt. Ihr alle kennt den Weg, dem ihr folgt, und das, was ihr derzeit tut, sehr wohl. Es gibt in meinen Offenbarungen keine Geheimnisse, noch Unklarheiten in meinem Worte.
61 Die Klarheit und die Ausführlichkeit meiner Unterweisungen werden bewirken, dass eure Geistseele nach und nach das offenbart, was der Vater ihr anvertraut hat, und die Gaben entfaltet, die lange Zeit verborgen waren. Ihr wart eingeschlafen, und so erkennt ihr erst jetzt, dass ihr mein Licht erblickt habt. Ich habe euch nicht überrascht, ihr habt euch selbst überrascht. Ich bin kein Geheimnis für meine Kinder gewesen, ihr dagegen verbergt noch viele Geheimnisse. Daher bin Ich euch zu Hilfe gekommen, damit ihr die Wahrheit ganz erkennt.
62 Dankt eurem Herrn, weil ihr aufs neue auf dem Wege seid, aber begnügt euch nicht damit. Denkt daran, dass Ich euch den Pfad angeboten habe, damit ihr auf ihm zu Mir kommt. Ihr seid Schüler einer geistigen Lehre, deren Ziel ihr noch für weit entfernt haltet. Aber meine Lehre steht euch bei, mein Wort ermutigt euch, und meine Barmherzigkeit stärkt euch, damit es kein Versagen bei euch gibt. Denn ihr werdet eure Ernte erst ernten, wenn ihr zum Gipfel der Vergeistigung gelangt.
63 Derzeit erhellt mein Wort die Erde, es ist gerade in der angekündigten Zeit gekommen, und obwohl nur wenige die Zeugen dieser Botschaft sind, wenn ihr sie der Zahl nach mit der Menschheit vergleicht, so wird doch der Tag kommen, an dem mein Wort auf der ganzen Welt ertönen wird.
Bisher habt ihr euch damit begnügt, Mich zu vernehmen. Doch wenn meine Kundgebung einmal zu Ende ist, werden unter euch die Jünger in Erscheinung treten, die meine Lehre studiert haben und über ihre Essenz wachen, die in entschiedener und klarer Weise dafür sorgen, dass in diesem Werke solche Liebeswerke vollbracht werden, die die Menschen überzeugen.
64 Heute sehe Ich noch viele im Irrtum befangen, da sie meiner Unterweisung Riten und Traditionen beimengen, die nicht zu ihr gehören. Doch erst nach eurem Studium wird für eure Gottesverehrung und eure Kulthandlungen die Säuberung und die Wahrhaftigkeit eintreten, und infolgedessen die geistige Einigkeit des Volkes.
65 Nun glaubt ihr die Verantwortung zu begreifen, die ihr habt, und glaubt die Größe dieses Werkes zu erfassen. Dennoch sage Ich euch, dass ihr dieses Verständnis erst nach dieser Zeit der Unterweisungen haben werdet, und nachdem ihr über das, was ihr gehört habt, nachgedacht habt.
66 Alles werdet ihr in meinem Worte ausgesprochen finden, in keinem Punkte werdet ihr es unklar oder zweideutig finden. Aber ihr werdet eine gewisse Zeit dem Nachdenken über diese Botschaft widmen müssen, damit ihr der Menschheit eine Frohe Botschaft strahlenden Lichtes, des Friedens und wahren Trostes anbieten könnt. Dies ist die Mission, zu der du bestimmt worden bist, o Volk, als Zeuge dieser Offenbarung. Daher habe Ich von dir Rechenschaft verlangt über diese schon vor langer Zeit eingegangenen Verpflichtung gegenüber dem Vater.
Wachet, betet und bereitet euch vor, damit ihr mein Wort in seiner ganzen Reinheit übermitteln könnt. Wahrlich, Ich sage euch, wenn ihr es so weitergebt, wird es siegen, weil es dann allen Verurteilungen, Anfeindungen und Nachforschungen standhalten kann. Aber die, die es bekanntmachen, werden es mit ihren Werken bezeugen müssen, damit sie den abfälligen Urteilen und den Prüfungen, denen sie unterworfen werden, standhalten können. Dies werdet ihr erreichen, wenn ihr mein Wort ohne Fanatismus oder Geheimnistuerei auf euer Leben anzuwenden vermögt.
Mein Friede sei mit euch!
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