BWL - Band XII - Unterweisung 366


Buch des Wahren Lebens - Lehren des Göttlichen Meisters -

Band XII - Unterweisung 338 - 366

Unterweisung 366

Mein Friede sei mit Euch!

1         Von der Bergeshöhe des Neuen Zion aus sende Ich euch mein Wort, o geliebtes Volk. In Essenz, Gegenwärtigkeit und Macht tue Ich Mich zum letzten Mal durch das menschliche Verstandesvermögen kund ─ ein Mittel, das mein Göttlicher Wille in dieser Dritten Zeit erwählte, um Mich kundzugeben, um mein Wort unter die Menschen zu ergießen und sie für die vollkommene Kundgabe von Geist zu Geist vorzubereiten und durch diese Zubereitung vom Menschen die vollkommene Verehrung meiner Göttlichkeit zu empfangen.

2         Dies ist eine Zeit der Vorbereitung gewesen, in welcher der Vater, von seinen Geistigen Heerscharen umgeben, euch die Unterweisung gegeben hat, womit er vor euch das Große Buch des Lebens, das Buch der Göttlichen Weisheit, das Buch der Sieben Siegel geöffnet hat, damit dieses Volk, indem es Seite um Seite liest, die Göttliche Erläuterung all seiner Unterweisungen vernimmt, sich in den Jünger des Heiligen Geistes, in den starken Apostel verwandeln könnte, welcher mein Werk mit seinem Beispiel, seiner Denkungsart und seinem Wort dem Herzen dieser Menschheit, dieser Welt nahebringt, welche in diesem Augenblick, da Ich euch meine letzte Botschaft gebe, sich in ihrer Trübsal, in ihrem Schmerz und in ihrem eigenen Blut hin- und herwälzt.

3         Ich bin zu euch gekommen und habe euch vorbereitet gesehen. In dem Gebet, das ihr dem Vater darbringt, o geliebtes Volk, sehe Ich die Errichtung eines Heiligtums, das Mich einlädt, in ihm zu sein. Es ist euer eigenes Herz, o meine Kinder. In ihm empfange Ich die Opfergabe, euren Wohlgeruch, und zu Füßen des geistigen Altars sehe Ich eure Ernte ─ das, was ihr im Laufe der Zeit erarbeitet und geerntet habt, und das ihr jetzt, da ihr meine Arbeiter gewesen seid, auf den Höhepunkt gebracht habt.

Mein Blick als Richter, als Vater und als Meister beurteilt das Saatkorn von euch allen. In ihm sind euer Kampf, eure Wünsche nach geistigem Fortschritt, eure Leiden, die Ideale enthalten, die ihr in Erfüllung gehen saht, und jene, die ihr noch nicht erblühen saht. Aber die Demut eures Geistes hat ihre Opfergabe dargebracht, welche Ich wirklich empfange. Meine Vaterhand streckt sich aus, um die Frucht zu empfangen, die ihr Mir darbringt.

4         Das Bewusstsein meines Volkes klärt sich, und es beurteilt sich selbst. Die Erinnerung wird klarer, und ihr erinnert euch an die Augenblicke, an jene für eure Seele glückliche Morgenandacht, in der ihr zum ersten Mal den Weg beschritten habt, auf dem ihr heute seid, auf dem ihr die Stimme vernommen habt, die in der Wüste ertönte, und auch an den Augenblick, in dem sie an euch gerichtet war. Und von jenem Tage an seid ihr trotz Missgeschicken, Hindernissen und Dornen Schritt für Schritt meiner Spur gefolgt.

5         Wie viel habt ihr erlebt, wie viel habt ihr gesehen und empfunden, und schließlich seid ihr bis zu jenem von meinem Volke gefürchteten Datum gelangt! Zu diesem Tag des Gerichts, des Gewissens und der Zurüstung!

6         Niemand wusste, ob der Vater ihm gewährt hatte, im gegenwärtigen irdischen Leben und in seiner derzeitigen Körperhülle die letzte meiner Kundgebungen mitzuerleben. Doch ihr seid hier! Ihr habt nach und nach ein einziges Herz, einen einzigen Arbeiter, eine einzige Blume gebildet, die einen Duft verströmt, welcher bis zur Höhe meines Thrones gelangt. Und aufgrund dieser seelischen Zubereitung komme Ich ein weiteres Mal voll Kraft, Licht, Frieden und Gnade zu euch, um dir, o geliebtes Volk zu sagen: Du bist nicht verwaist. Lasst nicht zu, dass Traurigkeit in eure Herzen dringt ─ lasst nicht zu, dass euch Verzagtheit erfasst, wenn ihr mein Wort nicht mehr durch diese Übermittler vernehmt. Blickt nicht zurück, geht immer vorwärts, sucht im Kern meines Werkes die Ermutigung, die euch Schritt für Schritt bis zum Ziele führt.

7         Das Volk hat sich vorbereitet, und jenseits, über euch, ist auch der Himmel in Bereitschaft. Er ist wie eine Braut gekleidet, um die Ankunft des Gatten zu erwarten, und diese universelle Vorbereitung hat die Reinheit einer Jungfrau, hat den Duft von Blumen, und hat das Licht einer neuen Morgenröte.

Jenseits von euch, aber dort, bis wohin sich euer Geist in diesem Augenblick der Herrlichkeit und des Gerichtes erhoben hat, sind die großen Geister, die den Vater umgeben ─ die euch noch unbekannten Geistwesen, die ihr morgen sehen und lieben werdet wie eure eigenen Geschwister, als eure Boten, welche vom Unendlichen aus wie strahlende Sterne den Pfad eures Daseins beleuchtet haben, und unter ihnen sind auch jene, die ihr dem Namen nach kennt. Es ist Moses mit dem Gesetz in seinem Geiste, mit dem unvergänglichen, unwandelbaren Gesetz. Es sind die Patriarchen, die Apostel, die Propheten, die Märtyrer, die Heiligen, die Gerechten, die Unschuldigen und die großen Büßer. Jeder hat sich vorbereitet.

8         Das Geistige Tal strahlt über euch, und selbst die Naturkräfte erheben ihre Stimmen wie Herolde, um die Seele, das Herz des Menschen zu erschüttern und ihm zu sagen: "Diese Stunde ist wie jene, in der Jesus den letzten Atem am Kreuze ausatmete." Tatsächlich könnte Ich in diesem Augenblicke meine sieben Worte aus der Zweiten Zeit wiederholen, die Ich am Kreuze hängend ausrief. Aber wahrlich, Ich sage euch, sie sind bereits mit göttlichem Blute in das Bewusstsein der Menschheit geschrieben.

9         Ich bin mit neuen Worten gekommen, die jedoch das gleiche Licht, dieselbe Essenz und Weisheit enthalten, damit der Mensch nicht sagt, dass der Heilige Geist nur die Unterweisungen wiederholte, die in den vergangenen Zeiten offenbart worden sind.

10     Wenn ihr euch vorbereitet und immer mehr in das eindringt, was in diesem Augenblicke auf euch herabstrahlt, werdet ihr wie Johannes in seiner Vision den Allmächtigen auf seinem Throne erblicken können. Er ist es, der zu euch spricht ─ Jener, dessen Angesicht man nicht sehen kann ─ Jener, der nur erahnen ließ, dass Er der König der Könige und der Allmächtige ist. Es ist eben Jener, welcher in diesem Augenblicke von der höchsten Höhe des Berges des Neuen Zion aus zu euch spricht und sich von jedem geistigen Auge erblicken lässt, das sich emporrichtet und zubereitet.

Er ist auch von den Ältesten umgeben = zwölf zu seiner Rechten und zwölf zu seiner Linken, von den Patriarchen der Stämme des Auserwählten Volkes Gottes, von den Aposteln der Zweiten Zeit, den Nachfolgern Jesu. Sie sind diejenigen, welche den Vater ewiglich umgeben, um von dort aus weiterhin für alle Ewigkeit auf euch herabzustrahlen.

Die einen geben euch Leben auf diesem Erdball, das Blut, die Kraft und den Anfang des Weges. Die anderen werden euch das Geistige Leben geben, indem sie mein Werk, meine Passion, mein Wort bezeugen. Und in diesem Augenblicke richten sie zusammen mit dem Vater ihr Volk, beurteilen ihre Saat, prüfen sie ihre eigene Frucht, und verbeugen sich gleichfalls vor dem Göttlichen Richter.

11     Doch mein Gericht in diesem Augenblicke betrifft nicht nur den Jünger der Dritten Zeit, und auch nicht nur die zwölft geistigen Stämme, von deren Mitgliedern die einen inkarniert sind, und die anderen im geistigen Zustand. Mein Gericht ist allumfassend. Jedes Geschöpf, jede Seele wird in diesem Augenblicke auf meiner Göttlichen Waage gewogen. Und nachdem sie gerichtet worden sind, werden sie von Mir ein weiteres Mal auf den sicheren Weg gestellt.

12     Seit dem Beginn meiner Kundgabe durch das menschliche Verstandesorgan wurde euch von Stimmträger zu Stimmträger, von Generation zu Generation, von Arbeiter zu Arbeiter der Tag, die von meiner Gerechtigkeit festgesetzte Stunde für das Ende meiner Kundgebung angekündigt.

Für den Vater ist diese Zeit nur ein Augenblick in der Ewigkeit gewesen, aber für dieses Volk ist es eine lange und ausreichende Zeit für seine Vorbereitung, seine seelische Wandlung, sein Wiederaufleben unter der Menschheit gewesen, und das Ende dieses Zeitabschnitts wurde von meinem Willen auf 1950 festgesetzt.

13     Dieses Jahr habe Ich nicht nur euch gewidmet. Es ist eine Gnade gewesen, welche der Vater der Menschheit bescherte, indem Er das Licht des Meisters in jedem Gewissen erstrahlen ließ, die

Institutionen selbst in ihren Fundamenten erbeben ließ, und die Menschen, welche in Sekten und Kirchen Aufgaben von Geistlichen zur Schau stellen, erschütterte, damit die Menschheit in dieser Zeit, in diesem Jahr wachend und betend zur Besinnung käme, damit sie Frieden, Eintracht und Brüderlichkeit erlangen könnte, den Leidenskelch von ihren Lippen entfernen und ihre mörderischen Waffen in Arbeitswerkzeuge umwandeln könnte.

14     Alles wurde dieser Welt zu Beginn des Jahres 1950 beschert. Geistig sandte Ich allen meinen Kindern meine Botschaft des Friedens, der Ermutigung und des Lichtes. Ich habe alle Wege gesegnet und gab allen Saaten Fruchtbarkeit.

Doch jetzt am Jahresende, da Ich komme, um von der Hand des Menschen die Ernte zu empfangen, da Ich sein eigenes Gewissen befrage ─ was bietet er Mir an? Was ist das, was diese Welt Mir darbringt?: Ihren Ungehorsam, ihren Materialismus, ihr Misstrauen gegenüber meiner Göttlichen Gerechtigkeit, ihren Mangel an Ehrfurcht angesichts meiner Macht.

Doch wahrlich, Ich sage euch, dieses Volk, das Ich gelehrt habe, ist wie ein Spiegel der ganzen Menschheit, ist eine Widerspiegelung der Zwietracht, die auf der Welt herrscht. Denn wenn ihr seht, dass diese Welt in Machtblöcke aufgeteilt ist, so habt ihr euch gleichfalls in geistige Machtblöcke aufgeteilt. Wenn die großen Völker, die großen Nationen der Erde die Absicht haben, die übrigen in sich aufzusaugen, sie sich einzuverleiben und zu versklaven, so sehe Ich auch unter diesem Volke viele, welche Erste sein wollen und die anderen auf ihre Seite ziehen wollen. Und wenn ihr unter der Menschheit, in jenen großen Völkern und Nationen den mörderischen Krieg seht ─ wenn ihr seht, dass die Menschen unter den neuen Waffen, die sie geschaffen haben, dem Tod entgegengehen, so sehe Ich auch unter diesem Volke solche, die sich mit neuen Waffen ausrüsten, um den Glauben der Menschen zu zerstören, um einige über andere zu erheben, um zu bewirken, dass die "Ersten" die "Letzten" demütigen und einander ablehnen. Doch wenn diese Welt Mir misstraut hat, so akzeptiere Ich ihr Misstrauen, lasse Ich Mich auf die Probe stellen und bin Ich wirklich einer Prüfung unterworfen. Ihr jedoch ─ wie wollt ihr vor meinem Urteil bestehen, o Volk?

15     Nachdem Ich eure Frucht empfangen habe, nachdem Ich euch mit Segnungen überhäuft habe, sage Ich euch: Das Geistige kann nicht sterben. Nur die Sünde wird verschwinden. Vergehen werden die Leidenschaften, die stolzen Mächte dieser Menschheit werden gleichfalls fallen, und von ihnen wird kein Stein auf dem anderen bleiben. Jene menschliche Wissenschaft, die dem Bösen und der Vernichtung dienen soll, wird von meiner Gerechtigkeit zerstört werden, und auch unter euch werde Ich euren Betrug, eure weltliche Gesinnung und Zwietracht beseitigen, und Ich werde nur eure Seele bewahren, in die Ich das Licht des Sechsten Siegels gelegt habe ─ jenes Kapitels, das sich in dieser Zeit geöffnet hat und in welchem geschrieben steht, dass ihr in ihr den großen Tag der Göttlichen Gerechtigkeit des Herrn erleben werdet.

16     Dies ist ein großer Tag, er besteht nicht aus vierundzwanzig Stunden. Denn ihr wisst nicht, wie lange der Tag des Gerichtes dauert, ihr wisst nicht, wann er zu Ende ist. Aber auf jeden Fall seid ihr bereits auf dem Höhepunkt der Zeiten und lebt ihr unter dem Gericht des Herrn.

17     "Wachet und betet in dieser Zeit" habe Ich euch gelehrt. Ihr seid meine Saat, seid meine Jünger, seid mein Volk, das Ich unter die anderen Völker dieser Erde senden werde, das Ich in die Finsternis führen werde, weil es das Licht ist ─ das Ich in die Reihen der Kranken, der Aussätzigen, der Verzweifelten treten lassen werde, damit ihr Licht und Trost, Balsam und Frieden dorthin bringt. Ich werde euch Waisen und Witwen vor Augen führen, das Elend in all seinen Formen, die Sünde auf ihrem niedrigsten Niveau, damit sich eure Seele angesichts dieser Bilder der Trübsal, Verlassenheit und des Todes erhebt, eure Gefühle erwachen, euer Herz sich als ein Springquell der Liebe öffnet und ihr endlich unter den Menschen die göttliche Bestimmung erfüllt, die Ich von Anfang an für euch vorgesehen habe.

18     Wann werdet ihr auf eurer Welt wieder die Sonne der Gerechtigkeit sehen? Wann werdet ihr im Herzen der Menschen wieder den Frieden sehen? Wann wirst Du, o geliebtes Volk, ein Lied, einen Lobgesang des Friedens vernehmen, welcher aus der Seele des Menschen zum Herzen des Vaters aufsteigt?

19     Tatsächlich werdet ihr noch große Ereignisse auf dieser Welt vorübergehen sehen müssen, damit diese Zeit kommt. Noch immer ist das Sechste Siegel geöffnet, und Ich werde noch viele Seiten umwenden müssen, damit das Siebte Siegel unter euch gelöst wird.

20     Welche Vorzeichen werde Ich euch geben, damit ihr weltweit erkennen könnt, dass sich das Siebte Siegel für den Menschen öffnet?: Wenn auf der ganzen Welt eine große Stille eingetreten ist. Dies wird mein Zeichen sein. Doch wie wird diese große Stille sein, o Volk, durch welche ihr der staunenden Menschheit gegenüber bezeugen könnt, dass sie das Ende eines Zeitabschnitts und der Beginn eines anderen ist?

21     Wenn die Kriege einmal für kurze Zeit aufgehört haben, wenn die Naturkräfte sich beruhigt haben, wenn die Verfolgung meiner Gesetze und meiner Lehre aufgehört hat, dann wird eine große Stille in der Menschheit eintreten, und diese Stille wird die Ankündigung sein, dass sich das Siebte Siegel öffnet, um der Menschheit seine Geheimnisse zu offenbaren. Es ist der letzte Teil des Buches, das ihr kennenlernen müsst, das euer Geist besitzen muss, damit er den Vater erkennt und sich selbst erkennt.

22     Die Vergeistigung wird in der ganzen Menschheit in Erscheinung treten. Sehr nahe ist die Zeit des Kampfes, die Vorzeichen kommen schon näher. Die Menschen werden sie selbst geben. Ich werde die Obersten der Kirchen, die Priester, alle Geistlichen und Pfarrer mit meiner Gerechtigkeit heimsuchen. In diesem Augenblick fühlen sie mein Gericht tief in ihrem Geiste. Es gibt nicht einen, der in dieser Stunde ruhig ist. Die einen beugen ihren Nacken, andere schluchzen, wieder andere versuchen, die Stimme ihres Gewissens zum Schweigen zu bringen. Aber alle fühlen Mich, alle spüren Mich, weil Ich in diesem Augenblicke bei allen bin.

23     Ich will in der Menschheit die Kirche entdecken, welche Petrus gründete, doch Ich sehe, dass man auf jenem Fundamentstein kein Heiligtum errichtet hat. Wie wenige opferten sich, indem sie seinen Schritten folgten.

Ich sehe die großen Kirchen, die großen religiösen Organisationen, die Pracht und den Reichtum, den Glanz und die Macht, aber Ich sehe keine geistige Pracht, Ich sehe keine Festgewänder der Tugend, Ich entdecke keine Macht, welche Teil meiner universellen Macht ist. Und wahrlich, Ich sage euch, Ich sehe, dass jene "Nachfolger Petri" im Geistigen Tale schluchzen, wenn sie die betrachten, die auf sie gefolgt sind und die Menschheit ins Unglück und in den Tod geführt haben ─ dass die Lippen derer, die sich in dieser Zeit Apostel und Nachfolger Petri nennen, zwar von Liebe sprechen, von Christus sprechen, vom weltweiten Frieden sprechen, doch hinter ihren Worten die mörderischen Kriege schüren.

Petrus säte nicht Tod. Ich nahm ihm das Schwert aus der Hand. Ich lehrte ihn, das Leben hinzugeben, um den anderen Leben zu geben. Ich lehrte ihn, sein Blut zu vergießen, damit es wie Liebessamen wäre, wie ein Zeugnis der Wahrheit, wie ein wahres Siegel seiner eigenen Werke, und er erfüllte dies bis zum Ende seines Lebensweges.

24     Daher kann Ich in dieser Dritten Zeit, wenn Ich die Saat jener beurteile, die Ich als Vorbild, als Botschafter unter den Menschen ließ, den Menschen nur sagen, dass sie wie Dummköpfe auf Sand gebaut haben, und dass sie nicht auf den unerschütterlichen Felsen Petri zu bauen verstanden haben, auf welchem der Mensch seinem Vater und Herrn die wahre Kirche erbaut haben sollte. Auch sage Ich euch: Von all jener Herrlichkeit, von all jener Macht wird kein Stein auf dem anderen bleiben.

Doch was werden die Volksmassen danach tun? Was werden die Herden ohne Hirten und ohne Hürde tun? Wohin werden die Schafe ihre Schritte lenken, wenn sie die Glocken nicht mehr zum Schafpferch rufen?

25     Dann, Volk, wenn die Schafe ihr Blöken zum Jenseits hin richten, wenn sie ihren Hirten auf dem Gipfel des Berges suchen, dann wird mein Reich zu allen kommen. Ich werde gemäß meiner Verheißung, dem Worte meiner Propheten entsprechend "in Wolken" kommen, und jedes Auge ─ von Sündern und von Nicht-Sündern ─ wird Mich sehen. Dann werden die Menschen, vom Geistigen erschüttert, von der Wahrheit erschreckt, nach oben sehen und alles vergessen, was unter ihren Füßen ist. Und sie werden nicht mehr Heiligtümer aus Granit betrachten, noch werden ihre Ohren weiterhin die Glockentöne vernehmen. Dann wird die Menschheit ─ von Herz zu Herz, von Volk zu Volk, und von Nation zu Nation erwachend ─ sich im Verlangen nach dem Heiligen Geiste erheben, welcher seine Schatztruhe geöffnet hat, um den Schatz zu offenbaren und ihn in alle Menschen guten Willens zu legen.

26     Doch in jener Zeit ─ welche werden die Erläuterer meiner Offenbarungen sein? Welche werden die Geheimnisse des Heiligen Geistes der Menschheit erklären, die dann bereits für den Vater erwacht ist?

27     Ihr wisst gut, dass ihr diese sein werdet, dass ihr von Mir auf die verschiedenen Punkte des Erdballs verteilt werden werdet, damit eure Münder wie Trompeten inmitten der Nacht sind ─ damit eure Zeugnisse machtvolle Werke sind, welche das Herz der Menschen bewegen. Dann werdet ihr der Welt sagen können: "Hier ist das Sechste Siegel in seiner Pracht! Hier ist das Sechste Siegel auf dem Höhepunkt seiner Zeit! Hier ist der Heilige Geist, der sich dem Geiste des Menschen mitteilt ─ der Hirte, der das Schaf sucht und es ohne Vermittlung von irgendetwas Materiellem seine Stimme, sein Wort, sein Konzert hören lässt!" Und viele werden auf euch hören, weil ihr diejenigen sein werdet, die festen Schrittes gehen.

Bei euch wird man kein Zaudern sehen, auf euren Lippen wird es kein Stammeln geben. Ihr werdet euer klares, tiefsinniges und umfassendes Zeugnis all jenen bringen, die es erhalten möchten. Und ihr werdet als Apostel betrachtet werden, werdet als Propheten gehört werden, und im Schoße von Gemeinden, Heimen und Institutionen als Wegbereiter und Botschafter meiner Göttlichkeit empfangen werden!

28     Werde stark, o Volk! Sei vorbereitet und lasse zu, dass mein Werk tief in dich eindringt. Bewahre es, halte es dort fest, denn ihr werdet es nun studieren. Wahrlich, Ich sage euch, wenn ihr auch schon viel von meinem Werk versteht, begreift ihr noch nicht alles. In der Zeit des Nachdenkens, die Ich euch gewähre, werdet ihr viele Lektionen zu verstehen vermögen, die euch überraschen werden.

     Ihr lebt nun in der Dritten Zeit, doch habt ihr die Propheten der Ersten Zeit noch nicht richtig auszulegen verstanden. Ihr habt euch nicht eingehend in das Wort vertieft, das euch Jesus in jener Zweiten Zeit sagte, und das Werk, welches euch der Heilige Geist offenbart hat, habt ihr noch nicht in euer Verständnis aufgenommen. Doch werdet ihr diese drei Testamente, diese drei Offenbarungen in eurem Geiste zu einer einzigen verschmelzen müssen, weil sie alle ein einziges Gesetz, ein einziges Buch, einen einzigen Weg, eine einzige Wahrheit darstellen.

29     Die Zeit kommt näher, in welche die Bücher der Ersten und der Zweiten Zeit wieder in eure Hände, vor eure Augen, in euren Geist zurückkehren, und dann werdet ihr das Vergangene durch das Gegenwärtige verstehen können, und das Gegenwärtige durch die offenbarten Unterweisungen in den vergangenen Zeiten bestätigen können.

30     Ich habe erlaubt, dass die menschlichen Hände meiner Boten die Historie aufgeschrieben haben, die eure Vergangenheit ist. Ich habe Mich in dieser Dritten Zeit durch diese von Mir erwählten und zubereiteten Stimmträger kundgetan, um euch neue Offenbarungen mitzuteilen. Dies ist eure Gegenwart.

Ich habe zu euch auch in prophetischem Tone gesprochen und habe in dieser Dritten Zeit Propheten herangebildet, damit sie von den Ereignissen zu euch sprechen, die kommen werden, und diese Prophetie ist eure Zukunft.

Die Vergangenheit, die Gegenwart und die Zukunft sind wie ihr, sie beinhalten alles. Es ist die Ewigkeit, die Ich euch gewähre, in welcher ihr lebt, und die ihr nach meinem Willen besitzen sollt, damit ihr nicht nur die irdische Zeit besitzt, und auch nicht nur Herren dieser Zeit seid.

31     Breitet eure geistigen Arme aus! Breitet eure Flügel aus! Öffnet eure Augen und umarmt die Ewigkeit, da ihr Spiritualisten seid, welche sich des Lebens, der Bestimmung der Ereignisse bewusst sind und alles verstehen, was gewesen ist, was ist, und was sein wird. Mein Licht hat euch vieles verstehen lassen, und ihr werdet noch mehr verstehen, wenn ihr euch zubereitet.

     Ihr werdet vor Theologen und Theosophen stehen, und diese werden erstaunt sein. Dann soll in euch keine Feigheit sein, soll es dir, o Israel, nicht an Glauben fehlen. denn dann würdet ihr vor jenen zittern, welche wahrlich, wahrlich nicht groß sind in meinen Augen. Auch andere geistige Augen werden euch als ebenbürtig betrachten, als "Arbeiter" dieser Zeit ─ als Seelen, die heute einen Teil meiner geistigen Chöre bilden, welche schon seit langem als Arbeiter dieser Fluren, als Wegbereiter, Botschafter und Stimmträger unter euch gewesen sind.

32     Schauet, o Seher! Fühle, o geliebte Volk, diese großen Legionen, welche hier sind, welche voll Liebe, voll Respekt, voll Jubel in ihrer Seele über und bei euch sind.

Da sind Roque Rojas, Damiana Oviedo, alle Stimmträger sind da, die zum Geistigen Tale hingeschieden sind ─ die "Arbeiter", die "Säulen", die Gemeindeleiter und viele von jenen, welche das geistige Zeichen meiner Kennzeichnung tragen und ein Volk, eine Legion von geistigen Arbeitern bilden, welche sich in diesem Augenblicke unter euch mischen, um das Volk der Dritten Zeit, den geistigen Arbeiter dieses Dritten Zeitalters zu bilden, welcher sich vorbereitete, um den Heiligen Geist zu empfangen, welcher sich unter der Menschheit offenbart. Auch sie bringen Mir ihre Auftragserfüllung dar, zeigen Mir ihre Saat und helfen euch bei eurer Zurüstung, damit ihr würdig seid, sie dem Vater zu zeigen.

33     Ihr alle seid in dieser gesegneten Stunde, in diesem Augenblicke des Gerichtes und der Liebe vereint und bildet eine einzige Familie, ein einziges Volk vor dem Vater. In welcher Region vibriert eure Seele in diesem Augenblicke?: Im Geistigen Gefilde. Deshalb fühlt ihr diesen Frieden und diese Glückseligkeit. Die Missgeschicke der Welt habt ihr vergessen. Das Gewicht eurer Last fühlt ihr nicht mehr, und die Bitterkeit in eurem Munde ist in diesem Augenblicke nur noch Süße. Warum, Volk? Weil ihr euch über die Menschen, die religiösen Vorstellungen und alle Sekten hinweg emporgeschwungen habt. Ihr erhebt euch heimlich, demütig, weil euer Freudenschrei keinen Widerhall in den Weiten dieser Welt findet. Doch dort im Geistigen Gefilde seht ihr die Erhebung, die Entmaterialisierung aller Wesenheiten, um dem Schöpfer zu huldigen.

34     Ihr fühlt, dass ihr von unendlich vielen Wesenheiten umringt und umgeben seid, welche sich fühlbar machen, weil sie bei der Stimme der Gerechtigkeit erwacht sind. Doch wenn ihr diese durch den menschlichen Stimmträger ertönen hört, vernimmt sie der ganze Erdkreis im Innersten des Geistes, und ihr fragt Mich: "Vater, wird das Himmelreich, Dein Reich, nun ganz bei uns sein?" Doch der Vater sagt euch: "Ich wollte, Ich wollte, dass ihr das Himmelreich bereits in eurem Herzen tragen würdet. Aber bis heute habt ihr dies noch nicht erreicht, o Soldaten meiner Sache!"

35     Ihr werdet noch kämpfen müssen, werdet weiterhin arbeiten und leiden müssen, um eure Vereinigung zu erreichen. Doch das Erreichen eurer eigenen Einigkeit wird es sein, die euch fühlen lässt, dass das Reich des Vaters im Innersten eures Herzens ist. Dieses Reich ist das Zweite Jerusalem, die weiße Stadt, wo ihr nach meinem Willen wohnen sollt. Ihre Tore stehen offen, und ihre Bewohner sind vorbereitet, und innerhalb seiner Mauern herrschen Frieden, Heil, ewiges Leben.

Ihr werdet noch ein wenig länger auf dem Pfade gehen müssen, dann werdet ihr diese Stadt erreicht haben. Heute kann Ich euch wie in der Ersten Zeit, wie zu Moses, sagen: "Seht am Horizonte das

Gelobte Land!"

36     Moses sah in seiner letzten Stunde nicht euren Einzug in das Gelobte Land. Auch der Meister konnte am Vorabend seines Todes als Mensch nicht die Hinwendung des Volkes zu seinem Gesetze sehen. Als der Herr einen Berg erstiegen hatte, wie ihn auch Moses in der Ersten Zeit emporgestiegen war, und er das irdische Jerusalem wie zu allen Zeiten sündigen sah, in seinen jahrhundertelangen Schlaf versunken, da vergossen die Augen und das Herz des Meisters Tränen über jene geliebte Stadt, und er rief aus: "Jerusalem, Jerusalem, du hast das Gute, das bei dir gewesen ist, nicht erkannt! Ich wollte dich vereinigen, wie die Lerche ihre Küken versammelt. Aber ihr seid eingeschlafen und habt meine Schritte nicht gespürt, noch meine Worte vernommen."

In der heutigen Zeit, in dieser Stunde sage Ich dir, o Volk, dasselbe: "Israel, Israel, du hast Mich so lange Zeit bei dir gehabt, doch ihr wart nicht imstande, einander mit der Liebe zu lieben, mit der Ich euch geliebt habe. Ihr habt euch nicht vereinigt, obwohl der Vater euch diese Liebe und diese Brüderlichkeit so viele Male inspiriert hat, und er sich in die Lerche verwandelt hatte, unter deren Flügeln alle Küken Platz gefunden hätten und einander hätten anerkennen können. Aber wie in den vergangenen Zeiten bleibt die Kraft in euch, damit ihr die Lebensreise fortsetzt.

37     Werdet ihr ankommen, um das Gelobte Land einzunehmen?

38     Ja, geliebtes Volk. Schon von hier aus erahnt ihr die Lichter der Großen Stadt. Schon hier nehmt ihr bereits den Duft ihrer Gärten wahr. Auch vernehmt ihr bereits von hier aus die Stimmen ihrer Bewohner, ihrer Einwohner, und dieser Eindruck von Realität ermutigt euch auf dem Wege, um nicht von ihm abzuirren. Dieses schöne himmlische Panorama ladet euch unablässig ein, vorwärts zu gehen, um vor seine Tore gelangen zu können und schließlich zu sagen: "Ich habe das Gelobte Land durch meine Anstrengung eingenommen."

39     Der Glaube und der Mut Moses' führte euch in der Ersten Zeit zum Gelobten Lande ─ ein Land, das ein Abglanz des himmlischen Vaterlandes, der ewigen Heimat gewesen ist. Das Blut des Lammes, das Blut des Meisters rettete euch in der Zweiten Zeit. Dieses ist euer Preis. Niemand wird Mir das entreißen können, was mein ist. Und in dieser Zeit erhebt euch mein durch das menschliche Verstandesorgan übergebenes Wort auf dem Wege ─ ein Mittel, durch das Ich euch die großen Lehren der Dritten Zeit offenbart habe ─ ein weiteres Mal. Es ist das Licht eures Gewissens, das nicht zulässt, dass ihr vom Pfade abirrt, es ist dieselbe offene Bresche für die Wahrheit.

Entfernt euch niemals von ihr, denn es nahen die Zeiten des Krieges der Worte und Weltanschauungen, der Krieg der Standpunkte, der Auslegungen in meinem Werke. Verkennt niemals mein Gesetz, meine Offenbarungen, meine Lehre, aber hütet euch vor den Auslegungen, welche eure Mitmenschen ihnen geben. Unterwerft die Auslegung, die Deutung, welche die anderen meinem Gesetze geben, eurem Urteil, eurem seelischen Feingefühl, und wenn ihr jene Auslegung für richtig haltet, so nehmt sie an. Wenn andere euch im Verstehen voraussein sollten, so seid unparteiisch und gerecht und erkennt jenen den ersten Platz zu, die vor euch erwacht sind und im Kerne meines Werkes seine Wahrheit, seinen Ewigkeitswert, sein Licht zu entdecken verstanden haben.

40     Ich lasse euch ein weiteres Mal wie Schafe unter Wölfen zurück. Aber diese Schafe sind vorbereitet, sie gehen nicht ohne Hirt. Sie kennen den sicheren Weg und wissen, wo die Hürde ist. Solange ihr auf dem Pfade wandelt, habt ihr nichts zu befürchten. Denn es ist leichter, dass ein Wolf zu einem Schafe wird, als ein Schaf zu einem Wolf. Doch wenn ihr euch vom Pfad entfernen solltet und in die Haut des Hochmuts, des Ungehorsams, der Selbstherrlichkeit oder des Materialismus schlüpfen solltet, dann würdet ihr zu räuberischen Wölfen, zu reißenden Wölfen werden. Aber dann wehe euch! Denn es wird stärkere Wölfe geben und eine stärkere Gerechtigkeit, Fallen und Abgründe.

41     Mein Weg ist in euer Gewissen geschrieben. Bald werdet ihr auf der Erde keine Seelenhirten mehr haben, noch Geistliche, welche vor euren Augen Riten zelebrieren, noch Versammlungsstätten, welche den universellen Tempel Gottes symbolisieren. Ihr werdet die ganze Welt als Tempel haben, vor eurem Geiste den Herrn, den Meister, euren liebevollen Jesus voll Weisheit und Liebe, immer bereit, euch zu vernehmen. Ihr werdet keinen anderen Altar haben als euer Herz, noch einen anderen Führer als euer eigenes Gewissen.

42     Diese Lektionen sind euch offenbart worden und haben in eurem Geiste Gestalt angenommen. Ihr werdet nicht mehr vom Pfade abirren können, denn ihr habt ihn gut erkannt.

Wenn die Welt euch ohne irdische Götter leben sieht, ohne Riten und ohne Seelsorger, wird sie empört sein, euch verurteilen und das, was ihnen Zeugnis von meiner Wahrheit geben könnte und davon, dass es eure Werke, eure Tugend, euer Leben sein werden, die bewirken werden, dass ihr nicht alleine bleibt. Denn ihr werdet mein Werk nicht nur mittels eurer Lippen verbreiten, ihr müsst es leben, weil eine Tat eures Lebens mehr wert ist als Tausende eurer Worte, so überzeugend sie auch sein sollten. Liebe, Sanftmut, Opfer ─ auf diese Weise wird die Welt Mich in euch erkennen.

43     Ich lasse euch an meiner Statt als Lehrmeister zurück, und wenn ihr euch auch bei Mir immer als kleine Kinder fühlt, werdet ihr bei den Menschen wie Meister, wie ältere Geschwister sein, welche in die Nachzügler alles legen, was Ich euch gab. Und wenn diese aufgrund ihrer Liebe, ihrer Hingabe an mein Werk größer als ihr werden sollten, so gesteht es ihnen zu und lächelt ─ aber mit einem Lächeln der Liebe, der geistigen Genugtuung. Denn für euch wird wirklich eine neue Zeit kommen, in welcher ihr sie auf dem Wege einholt, damit alle gleich sind, weil ihr alle von Anbeginn an in gleicher Art hervorgegangen seid und auch als Gleiche zu Mir gelangen müsst.

Ihr alle werdet groß sein, um Mich zu verstehen. Ihr alle werdet Geistwesen mit Macht, mit Weisheit und mit Liebe sein, um den Vater zu fühlen und zu verstehen und gemeinsam mit Ihm das Universum zu regieren, wie es mein Wille ist.

Denn derzeit seid ihr höherstehende Menschenwesen gegenüber tieferstehenden; doch so, wie Ich euch diese Welt anvertraut habe, damit ihr auf ihr herrschen würdet, so werdet ihr alle danach, wenn Ich euch zu meinem Reiche bringe, Fürsten gegenüber dem Vater sein und die ganze Schöpfung regieren. Ihr werdet dann Herrscher von wahrer Größe sein. Niemand wird sich dem anderen gegenüber überlegen fühlen. Die Liebe wird alle eure Werke bestimmen, und ihr werdet immer die vollkommene geistige Seligkeit haben, indem ihr den Vater liebt und euch selbst liebt. Ihr werdet weder den Vater, noch den Nächsten abwesend oder ferne fühlen. Eine Welt wird neben der anderen Welt sein, so wie derzeit ein Heim neben dem anderen Heim steht.

44     So, Volk, so, Jünger, will Ich euch zur Vollkommenheit bringen, so sollt ihr nach meinem Willen zu dieser großen "Stadt" gelangen, welche von Ewigkeit her vorbereitet ist, damit ihr die Bewohner, die ewigen Einwohner in diesem Frieden und in dieser Vollkommenheit seid.

45     Alles, was Ich euch von 1866 bis 1950 durch die bisherige Übermittlungsform offenbart habe, könnt ihr im Buch der Sieben Siegel finden, und alle Ereignisse dieser Menschheit bestätigen das, was in ihm geschrieben steht. Immer habe Ich Mich meinen Kindern kundgetan. Derzeit habt ihr noch diese Kundgabeform, welche nun bei euch aufhören wird.

46     Es wird eine neue Art, Mich kundzugeben, kommen: Die vollkommene Form von Geist zu Geist. Die geistige Kundgabe wird einen hohen Grad von Vollkommenheit unter den Menschen erreichen, aber ihren höchsten Grad wird sie erst haben, wenn ihr die Welt und die Körperhülle verlassen habt. Ich werde durch diese Gabe weiterhin viele Geheimnisse aufklären, werde euch neue und große Offenbarungen machen. Die Menschen werden den Pfad der Vergeistigung betreten, und auf diesem Wege werden sie das Licht für ihre Unternehmungen, für ihre Missionen, für ihre Aufträge und für ihre Wissenschaft finden.

47     Mittels der Zwiesprache von Geist zu Geist werde Ich weiterhin von allen befragt und gesucht werden. Durch dieses Mittel werde Ich zu meinen Kindern sprechen und sie inspirieren. Wohl jenem ─ sage Ich euch an diesem Tage ─ welcher Mich durch diese Gnade mit Demut, mit Sanftmut und mit Ehrfurcht sucht, denn er wird in Mir eine reiche und unerschöpfliche Quelle von Licht, von Offenbarung und von Wohltaten finden. Doch wehe jenem, der Mich in schlechter Weise sucht, denn Ich werde ihn heimsuchen, um ihn seinen Irrtum begreifen zu lassen. Wenn er dann noch immer töricht sein sollte, wird er nur mit dem scheinbaren Lichte in Verbindung treten, welches Finsternis und Versuchung ist!

48     Nach und nach seid ihr vom Beginn meiner Unterweisungen an herbeigekommen. Ihr seid müde vom Wege, krank ─ und viele ohne irgendetwas Gutes ─ zu meinen Füßen gelangt. Mein Wort und meine Liebesbeweise überwanden jeden Unglauben. Meine geistige Essenz besiegte den Materialismus. Ich verwandelte die harten Herzen, die den Felsen glichen, in empfindsame, und machte die Sünder zu meinen Dienern. Die Männer und Frauen, die dem Laster frönten, ließ Ich durch die Erneuerung gehen, um sie in meine Arbeiter zu verwandeln. Viele, die nicht fähig waren, ihre eigenen Schritte zu lenken, verwandelte Ich in Gemeindeleiter, um das Gewissen der Menschen zu schärfen.

Viele profane Lippen mussten später das Göttliche Wort aussprechen. Viele ungebildete und unbeholfene Verstandesorgane, die für das Licht der Wissenschaft und das menschliche Wissen verschlossen waren, öffneten sich willig, um dem Lichte der Geistigen Welt Zugang zu gewähren. Doch wahrlich, Ich sage euch: Ich habe meine Berufenen nicht in Klassen, in Kasten oder Familiengeschlechter eingeteilt. Ich habe den Wissenschaftler nicht verworfen, habe den Schriftgelehrten nicht abgelehnt. Ich verschloss die Türen nicht für den gebildeten Menschen, denn oftmals hat Mich der Gebildete früher und besser verstanden als der Ungebildete. In anderen Fällen haben die Ungebildeten und Unwissenden früher bekannt, dass sich in ihnen die Erleuchtung der Seele vollzogen hat.

49     Ich habe alle gerufen. Ich habe einen Abgesandten, einen Herold auf den Weg meiner Kinder gestellt, und wenn viele der Stimme meines Rufes gehorsam und folgsam gewesen sind, so sind andere taub gewesen und niemals zu Mir gekommen. Aber aus jenen, die beharrlich geblieben sind ─ die einen in ihrer Überzeugung, in ihrem Glauben, andere, um ihren Unglauben zu überwinden, bis sie gesiegt haben, andere in ihrer Krankheit, bis sie die Gesundheit wiedererlangt haben, und wieder andere, die Mir gesagt haben: "Vater, wenn Du mich nicht heilen willst, so werde ich Dir auch so nachfolgen."

50     Aus all diesen, die Mich geliebt haben, formte Ich meine Körperschaft aus "Arbeitern", meine neue Apostelschar, und Ich habe das Vorhandensein zahlreicher bescheidener und armseliger Versammlungsstätten zugelassen, damit sich das Volk in ihrem Schatten versammeln würde und dort meine Göttliche Kundgebung empfinge mittels meiner Stimmträger, der Gabenträger, der Gemeindeleiter, der "Säulen", der Seher, der "Goldfedern" und der "Fundamentsteine". Denn Ich haben zu diesem Volke durch die sieben Gaben, welche die sieben Geister (vor Gottes Thron) verkörpern, gesprochen, habe es geführt und habe es zubereitet.

     Trotz der Unvollkommenheit meiner Auserwählten, trotz ihrer Fehler und ihres Unverständnisses habe Ich immer mein Werk offenbart ─ sei es in einem Wort, in einem Gesicht, in einer Prüfung, damit dies ein Anreiz und Ansporn für dieses Volk sein würde, und damit diejenigen, welche bereits an die Wahrheit dieser Offenbarung geglaubt hatten, niemals mehr zweifeln könnten.

51     Obwohl Mir viele den Rücken zugekehrt haben, sind viele auf dem Pfad geblieben und sind Mir bis zum Ende dieses Zeitabschnittes nachgefolgt. Diese Standhaften, diese Arbeiter, diese Führer von Menschenscharen seid ihr. Denn ihr alle habt Scharen von Seelen, von Herzen hinter euch hergezogen und habt die Wandlung eben dieser Scharen in ihrer Gesundheit, in ihrer Moral und in ihrer Religionsausübung miterlebt. Obwohl ihr sie bei ihren ersten Schritten armselig, krank, bedürftig und unwissend gesehen habt, gewahrt ihr jetzt auf den Lippen der Scharen Israels das Licht, in ihren Handlungen Wahrhaftigkeit, in ihrem Leben Erneuerung, und in ihrer Gottesverehrung Sehnsucht, Verlangen und Vollkommenheit.

52     Niemandem habe Ich mein Wort verweigert. Ich bin immer für dieses Volk in Bereitschaft gewesen, und durch all diese Vermittler habe Ich Essenz, Wahrheit und Leben verströmt. Nicht alle haben sich vorzubereiten verstanden, nicht in allen habe Ich Vergeistigung entdeckt. Bei denen, die am meisten erreicht haben, ist dies aufgrund ihrer Zurüstung, ihrer Erhebung und Hingabe an mein Werk geschehen. Doch nun ist der letzte Tag gekommen, den Ich allen angekündigt habe. Denn es gibt nicht einen, der nicht weiß, dass der Vater sein Wort an diesem Datum in der Form, in der ihr es gehabt habt, für immer beenden muss.

53     Ist das Volk bereit für dieses Ereignis?

54     Ist der Jünger stark genug für diese Prüfung?

55     Manche sehe Ich stark und andere schwach, und der Meister sagt den Starken: Bittet für die Schwachen! Und zu den Erwachten: Wachet für die, welche schlafen! Und zu denen, die am meisten vorangekommen sind: Fühlt die Verantwortung gegenüber den Zurückgebliebenen! Und zu denen, die am meisten empfangen haben: Seid euch dessen bewusst und teilt diese Unterweisungen mit anderen, wenn die Zeit gekommen ist!

56     Doch der Vater fragt sein ganzes Volk: Warum wollt ihr den Meister noch länger zurückhalten? Warum verlangt ihr, dass der Vater über sein eigenes Wort hinweggeht und euch damit ein Beispiel von Unvollkommenheit gibt? Habt ihr nicht verstanden, dass Ich unwandelbar bin, dass Ich unerbittlich bin, dass Ich vollkommen bin? Fehlt euch etwa mein Wort, das Ich euch während so vieler Jahre geduldig übergeben habe?

57     Mein Wort ist ein vollkommenes Werk gewesen, das bei euch nun zu Ende gegangen ist. Ihr habt die Gaben, habt die Lehre, besitzt meine Offenbarungen. Ich habe euch zubereitet: Was könnt ihr noch erbitten? Was willst du noch vom Vater, o Volk?

58     Dennoch erheben sich jene, die schlafen ─ die Ungehorsamen, die sich daran gewöhnt haben, zu entweihen, über meine Gebote hinwegzugehen und zu sagen: "Wir können uns über das Wort des Herrn hinwegsetzen. Er kann seinem Volke alles gewähren. Unser Wille kann geschehen."

59     Ach, wahrlich, diese wissen nicht, was sie sagen, noch wissen sie das, dem sie sich aussetzen, weil das Gericht des Vaters entfesselt sein könnte!

60     Der große Tag der Gerechtigkeit des Herrn ist bereits bei euch, und auch die menschliche Justiz ─ wachsam, bedrohlich, durch meine göttliche Gerechtigkeit erleuchtet ─ kann sich einstellen, um die Werke der Menschen zu richten!

61     Alle, die ein Göttliches Werk, Geistiges Wort angenommen haben ─ alle, die meine Lehre und meine Gesetze verwendet haben, um die Menschen zu regieren, um sie zu lehren, um sie in ihren Lastern und in ihren Sünden zu zügeln, um sie auf den Weg der Ewigkeit zu führen, stehen im Gericht. Unter ihnen bist du, Israel, an erster Stelle, und nach dir kommen alle Religionen dran.

62     Hier ist meine Waage! Hier sind meine Gerechtigkeit und auch mein unerbittliches Schwert! Misstraue Mir nicht mehr, mein Volk! Sei nicht wie diese Menschheit, die im Jahr der Besinnung, im Jahr der Vergebung und Versöhnung sich erhob, ihre mörderischen Waffen ergriff, die weiße Seite des Friedens mit Bruderblut befleckt hat und sich ─ wahrlich, Ich sage euch ─ über meinen Friedensvorschlag hinweggesetzt hat!

63     Wehe der Welt! Sie steht am Rande ihres Abgrundes! Sie ist nahe daran, den großen Leidenskelch bis zu den Hefen zu leeren, und sie wird einen großen Schmerzensschrei ausstoßen müssen, damit sie erwachen kann.

64     So hat es der Mensch gewollt. Ich habe ihm meinen Frieden angeboten, habe ihm meine Liebe angeboten, habe Mich ihm mehr genähert, und dennoch ─ er will nichts von meinem Reich, er will das seine. Auch nichts von meiner Macht ─ er hat seine eigene Macht vorgezogen. Auch nichts von meinen Festgewändern ─ er will sich weiterhin in den Stolz hüllen. Er will nicht das Leben in der Ewigkeit, er will nur die zeitliche Macht und den Tod, welcher alle Taten der Menschen abrechnen wird.

65     Ich habe für alle einen Ort vorherbestimmt, die meinen Frieden suchen und die in den ungerechten Kriegen der Menschen den Tod finden. Denn es gibt viele, die mit der Waffe in der Rechten auf den Schlachtfeldern sind, doch das Gewissen spricht zu ihnen. Das schluchzende Gewissen, die Verzweiflung im Herzen, sagt dem Vater: "Vergib mir, weil ich den Tod säe. Denn ich verletze Dich damit."

66     Diese sind diejenigen, die Mich gefühlt haben. Ich werde sie erretten. Bitte für sie, Volk. Viele werden zum Frieden zurückkehren, viele werden zum Heim zurückkehren. Diejenigen, die fallen, diejenigen, die ihren Körper unter Trümmern zurücklassen, werden sich glorreich im Geiste erheben, weil meine Stimme sie zu diesem Reich des Friedens und der Gerechtigkeit ruft, um ihnen zu sagen: Auf der Erde habt ihr keine Gerechtigkeit gefunden, aber meine Gerechtigkeit besteht und ruft euch, umgibt euch und erweckt euch zum Leben.

67     Ihr werdet noch viele schmerzliche Prüfungen erleben. Das Jahr 1951, bis zu dessen Anfang nur noch wenige Stunden vergehen, wird ein "Geschenk" aus Prüfungen in der Menschheit mit sich bringen, und wenn das Jahr 1950, das mit dem Lichte des Vaters zubereitet war, von der Tragödie der Menschen überschattet wurde, mit dem Blut von ihnen selbst durchtränkt wurde, von den großen Ereignissen erschüttert wurde ─ wahrlich, Ich sage euch, das Jahr 1951 wird die Menschheit noch mehr erschüttern.

68     Ihr, die ihr einen Teil von Mir bildet und vorbereitet worden seid, um all diese Prüfungen zu überleben, sollt nicht aufhören zu "wachen", nicht aufhören zu beten. Denkt daran, dass ihr wie ein Mantel des Friedens seid. Bedenkt, dass ihr die Besitzer des Balsams seid. Bedenkt, dass ihr Trost in dieser Welt seid, und dass Ich euch deshalb nicht mit Mir nehme in dieser Stunde, in der ihr mit meinem Universellen Strahl und mit meiner geistigen Welt vereint bleiben und nicht diese Welt verlassen möchtet, um das Höchste Reich erleben zu können. Diese Zeit ist für euch noch nicht gekommen. Bleibt noch bei den Menschen und seid für sie Segen und Vergebung.

69     Eure Waffen sind bereit. Eure Kraft wird euch bis zum Ende vorankommen lassen. Aber wahrlich, Ich sage euch: Denkt nicht, dass diese Unglücke nur von euch mitgefühlt werden. Denkt, dass Ich euch in jeder Prüfung eine Gnade gewähre. Jedes Leiden und Missgeschick wird von einer Wohltat und einem Liebesbeweis für euch begleitet kommen.

70     Ich habe zu euch als Richter gesprochen. Ich bin bei euch als Richter gewesen, doch meine Rechtsprechung ist universell.

Als Meister habt ihr Mich während dieser ganzen Jahre der Unterweisung gehabt, welche in den drei letzten Jahren ihren Höhepunkt hatten, die Ich dem Gedenken an jene drei Jahre widmete, in denen Ich in der Zweiten Zeit predigte, und auch als Erinnerung an die drei Zeiten.

Mein Lehrwerk als Meister ist mein ganzes Wort. Meine Offenbarung als Heiliger Geist ist all das, was Ich euch während dieser ganzen Zeit der Unterweisungen gesagt habe. Dieses Buch ist mit dem Feuer des Heiligen Geistes in euer Gewissen, in das Fleisch eures Herzens selbst geschrieben, wo mein Wort unauslöschlich bleiben wird. Es schlägt in Richtung auf die ganze Welt zu. Und alles, was als etwas, das in den vergangenen Zeiten ein undurchdringliches Geheimnis gewesen ist, in euch gelegt worden ist, wird nun durch für euren Geist wunderbare Lichtstrahlen in dieser Dritten Zeit aufgeklärt.

71     Ich lasse euch als Ausleger meines Werkes, meines Wortes, meiner Gebote zurück. Seht, wie die Menschen im Verlangen, in das Wort des Herrn, in sein Gesetz, in seine Prophetien und in all das, was Johannes auf mein göttliches Gebot hin der Menschheit übergab, einzudringen, nur verwirrt worden sind! Wie werden die Menschen, die Theologen, die Ausleger zur Wahrheit gelangen können?: Durch das Zeugnis, das ihr von dem ablegt, was der Heilige Geist zu euch sprach.

Der Heilige Geist hat in all seinen Unterweisungen Licht gebracht. Er hat nichts verheimlicht. Alle Schleier wurden weggezogen, und die Schatzkammer wurde für das Volk geöffnet. Ihr seid die Treuhänder dieses Lichtes, denn ihr seid Jünger und Kinder des Heiligen Geistes genannt worden. Geht also zu den Menschen und lasst sie verstehen. Ihr werdet sehen, wie viel Wonne in ihnen sein wird, wenn sie schließlich die Niederschriften lesen können und das verstehen, was sie zuvor nicht begreifen konnten ─ die Prophetien, die sie erfüllt gesehen haben, und jene, die noch Wirklichkeit werden.

72     Auf diese Weise werdet ihr dieser hohen Bestimmung gerecht werden, o Propheten und Apostel des Heiligen Geistes, o gesegnetes Volk Israel! So seid ihr meine Jünger in dieser Zeit gewesen, so habt ihr Mich als Meister gehabt, doch Ich will, dass ihr Mich endlich als Vater erkennt.

73     Ihr seid ein weiteres Mal an meinen Liebestisch gesetzt. Ihr alle seid meine Jünger. Ich habe den Brotfladen immer in zwölf Teile geteilt, und die zwölf Stämme meines Volkes haben gleich viel gegessen.

     Beim heiligen Abendmahl, dem letzten Mal, das Ich in jener Zweiten Zeit von meinen Aposteln umgeben aß, sagte Ich ihnen, als Ich das Brot nahm: "Nehmet und esset, dies ist mein Leib." Ich segnete den Wein und gab ihn ihnen mit den Worten zu trinken: "Trinket, dies ist mein Blut." Doch danach fügte Ich hinzu: "Tut dies zu meinem Gedächtnis!"

74     Während des ganzen Zweiten Zeitalters hat sich die Menschheit von diesem Sinnbild genährt. Doch als der Vater erneut unter euch erschien ─ nicht mehr im Körper durch Jesus, sondern geistig zwischen "Wolken", und Er sich durch das Licht seines Göttlichen Geistes mittels demütiger, menschlicher Geschöpfe kundgab, sagte Ich euch: Die Zeiten haben sich gewandelt, die Zeiten sind verstrichen, und heute ist mein Wort der Leib, und sein Sinngehalt ist das Blut. Eure Gemeinschaft mit dem Meister ist geistig.

Doch in diesem Augenblicke, da Ich euch mein Wort zum letzten Mal in dieser Form gebe, sage Ich euch: Vergesst nicht, dass dieses Wort, das für euch Nahrung war und Essenz und Leben, Erlösung und Erneuerung, Gesundheit und Hoffnung für dieses Volk gewesen ist, ewige Essenz enthält, und dass es auch dann, wenn ihr es nicht mehr durch die Stimmträger vernehmt, immer als Lebensquelle, als Brot, als erlesene Speise, als Balsam und Hoffnung in euch sein wird.

75     Bewahret das, was Ich euch hinterlasse, und tragt es immer in eurer Seele. Doch wenn ihr in vollkommene Gemeinschaft mit eurem Meister treten wollt, wenn ihr Ihn ganz in eurem Herzen empfangen wollt, wird euch die Zubereitung, die Reinheit des Denkens und des Herzens genügen, um die Seele entkommen zu lassen, welche Mich sehr schnell zu finden wissen wird. Sie wird Mich in Speise, in eine Nahrung voll Leben und gutem Geschmack verwandelt finden.

76     Bereite dich so vor, o Volk, damit du immer in diese vollkommene Gemeinschaft kommen kannst. Niemals werden dir meine Ermutigung und mein Friede fehlen.

Ihr seid um Mich herum gesetzt, esst dieses Lebensbrot, und der Meister sagt auch euch, wie Er es in einer anderen Zeit tat: Unter den Demütigen, unter denen, die Mich sehr geliebt haben ─ unter denen, die Mir trotz der Prüfungen geduldig und beharrlich nachgefolgt sind, gibt es solche, die mein Werk den Händen der menschlichen Justiz ausliefern werden. Manche werden mein Werk, mein eigenes Wort, mein Testament für schäbiges Geld weiterhin verfälschen, und ihr fragt euch ein weiteres Mal: "Werde ich mich etwa morgen aus einem fleißigen und folgsamen Arbeiter in einen Verräter verwandeln?"

"Wer ist jener Meister", fragt Mich euer Geist, und Ich sage euch: Ihr wisst es nicht. Aber in diesem Augenblicke bereite Ich euch vor, gebe Ich euch Kraft, damit ihr es Mir allein überlasst, euch zu richten.

77     Wenn ihr auf eurem Wege seht, dass sich der Verräter, der Unaufrichtige, der Hartherzige, der Schwache oder Ungläubige, der Lästerer, der weltlich Gesinnte erhebt, so vergebt ihm ─ ja. Sprecht zu ihm mit Liebe, mit diesem Gerichtswort, mit dem Ich zu euch gesprochen habe. Aber es soll mein Urteil sein, nicht das deine, Volk, denn das deine ist noch nicht vollkommen.

Während ihr innerhalb meines Werkes wirkt und es erfüllt, denket, dass es keine Verräter gibt ─ vergesst, dass es weltlich Gesinnte gibt, und denkt, dass es nur Folgsame gibt. Verurteilt niemanden und liebt, vergebt und arbeitet nur. Denn hinter eurer Auftragserfüllung wird meine Gerechtigkeit stehen und alles bestimmen, allen ihr Licht, ihre Vollkommenheit zurückgeben, innerhalb meines Werkes und meiner Gesetze jene berichtigen und würdig machen, welche in ihrem Lebensbeginn vollkommen sind und an ihrem Ende gleichfalls.

78     Meine letzten Worte ─ glaubt ihr etwa, dass Ich euch von der Höhe eines Kreuzes aus lenken kann? Die Menschheit ist nicht erneuert. Klagen erreichen Mich, Lästerungen der Menschen gelangen zu Mir, das betäubende Getöse der Kriege der Menschen, das Weinen von Kindern, Trostlosigkeit von Männern und Frauen.

Ich sehe Trauer und Armut, Ich sehe Reiche im Niedergang und Mächte, die nahe am Zusammenbruch sind, Todeshauch in der ganzen Menschheit. Und inmitten all dieser Stimmen des Fluches und der Beschwörung eine Stimme, die unter den Menschen ertönt und zu Mir gelangt, meinen Göttlichen Geist bewegt. Es ist ein Wort, das sagt: "Komm!" Es ist das, was Mir diese Welt sagt: "Komm!" Weil der Geist meine Verheißung hat, weil die Menschen wissen, dass Ich meine Wiederkunft ankündigte, weil die Menschen einander aufgeweckt haben, indem sie sagten: "Der Herr kündigte an, dass er wiederkommen werde." Denn angesichts des Fehlens menschlicher Gerechtigkeit kehren sie sich im Verlangen nach meinem Frieden und meiner Gerechtigkeit Mir zu, um Mir zu sagen: "Herr, warum kommst Du nicht?" Warum siehst Du nicht meinen Schmerz? Warum betrachtest Du nicht meine Tragödie?"

79     Ich betrachte dich gerade, o Menschheit. Mein Blick als Vater sieht dich, aber meine Augen sind auch die eines Richters. Du hast Mich niemals als Vater gewollt. Du hast Mir keine Oberhoheit über dich zugestanden. Du hast Mich nicht als Meister gewollt, nur als Richter, und als Richter hast Du Mich jetzt in diesem Augenblicke.

Um die Last in deinem Gewissen nicht noch schwerer zu machen, sage Ich dir nicht, dass Ich an einem Kreuze hänge. Unsichtbarerweise bin Ich auf einem Berg, auf dem Gipfel eines Berges, aber ─ wie an jenem Kreuze ─ mit offenen, unermesslich offenen Armen, um dich zu umarmen. Und so, wie sich meine Seite damals öffnete, um Wasser und Blut der Liebe auf dich zu ergießen, so öffnet sich heute mein Geist, um auf alle göttliches Wasser und Blut der Vergebung, des Erbarmens und des Friedens zu ergießen.

80     Meine Arme sind ausgebreitet! Mein ganzer Geist fühlt deinen Schmerz. Aber nicht jenen körperlichen Schmerz, nicht jenen menschlichen Schmerz, nicht jenen Schmerz der gequälten Seelen. Es ist göttlicher Schmerz ─ unbegreiflich für begrenzte Geschöpfe, es ist ein Schmerz, den ihr nicht kennen könnt. Denn wahrlich, Ich sage euch: Ich habe Durst, Volk, Ich habe Durst, Menschheit, nach deinem Frieden, nach deiner Erlösung und deiner Liebe!

81     Diejenigen, die gerade mittels eines menschlichen Stimmträgers zuhören, würden in diesem Augenblicke nicht wagen, ihre Hand zu erheben, um ihren eigenen Glaubensbruder zu verletzen. Sie könnten ihre Lippen nicht öffnen, um vor ihrem Herrn irgendeine Beleidigung auszustoßen. Die jedoch, die bei dieser Kundgebung nicht anwesend sind, verletzen einander sehr wohl, töten einander, rauben einander den kostbaren Schatz des Lebens, des Wohlergehens und der Liebe. Dies geschieht, weil sie überhaupt nicht wissen, was sie tun.

Doch an diesem erhabenen Tage, einem Tag weltweiter Liebe und Gerechtigkeit, vernehmen all jene, die ihren Körper zurücklassen, um die geistigen Räume zu durchqueren, ein weiteres Mal die machtvolle Stimme Jesu, welche ihnen vom Gipfel dieses Berges aus sagt: "Wahrlich, heute noch werdet ihr mit Mir im Paradiese sein."

82     All jene, die unter diesem göttlichen Einfluss zubereitet sind, erwacht sind und Mir sagen: "Herr, am letzten Tage dieses 'heilig' genannten Jahres verlasse ich meinen Körper, um mich zum Unbekannten zu erheben. Empfange mich!" Wahrlich, Ich sage euch, sie werden Mich in meinem Reiche finden. Doch bei denen, welche Gott lästern, wenn sie die Augen des Körpers für immer schließen, werden die Augen im Geistigen für mein Licht verschlossen sein, und sie werden sie erst öffnen nach ihrem eigenen Gericht.

83     Als Christus als Mensch den ganzen Schmerz fühlte und in diesem Schmerz für kurze Zeit vom Geist verlassen war, sagte Er als Mensch, als menschliches Wesen: "Mein Gott, mein Gott, warum hast Du mich verlassen?"

84     Heute sage Ich allen, die bei Mir leben, wandeln, leiden und sündigen: Wenn ihr die Schwachheit des "Fleisches" fühlt, so ruft euren Geist an, wie es der Meister tat. Der Geist ist stärker als das "Fleisch". Das "Fleisch" ist und wird immer schwach sein. Doch falls die Prüfungen sehr groß für den Geist sein sollten und stärker als er, so wendet euch an Mich. Dies wird der einzige Fall sein, in dem Ich eurer Körperhülle zu sagen erlaube, wenn sie die Abwesenheit des Geistes infolge eben dieser Macht der Prüfung fühlt: "Mein Gott, mein Gott, warum hast Du mich verlassen?" Dann wird sofort ein Lichtstrahl in euren Augen, in eurer Seele sein, und sie auf den Lichtweg emporheben und ihr Beweise dafür geben, dass sie nicht allein ist, dass Gott niemals im Stich lässt, dass der Vater seine Kinder nicht verlassen kann, am wenigsten im Augenblicke der großen Prüfungen, wenn jene ihren Herrn voll und ganz bezeugen.

85     Ich lasse euch vereinigt zurück, und lege auf euch den Mantel der Zärtlichkeit, der euch immer eingehüllt hat, dessen Wärme ihr bereits kennengelernt habt.

86     Maria war zu Füßen Christi, ohne eine einzige Klage noch einen Vorwurf gegenüber jener Menschheit auszusprechen. Deshalb war sie in den Augen des Vaters groß als Frau und als Geist. Denn sie ist der Geist der universellen Mütterlichkeit, welcher in Gott existiert. Und in dieser gesegneten Stunde lasse Ich diese Liebe in mein Volk eingeprägt zurück, weil ihr das Marianische Volk der Dritten Zeit seid, welches die gegenwärtige und die zukünftige Menschheit das Vorhandensein dieser Liebe, dieses Duftes, dieser unendlichen Zärtlichkeit, dieser Fürsprache und dieser von den Menschen nicht verstandenen Jungfräulichkeit erkennen lassen wird. Und Sie, die in Mir und in allem ist, hört jene Stimme, die ihr sagt: "Bleibe immer als Mutter im Universum!" Und diesem Volke, welches die ganze Menschheit dieser und anderer Zeiten repräsentiert, sage Ich: "Volk, Sohn, hier ist deine Mutter!"

87     Ich will weder Schmerz noch Traurigkeit in euch zurücklassen. Denn obwohl mein Göttlicher Geist traurig, todtraurig ist, will Ich euch die Erinnerung daran zurücklassen, dass ihr beim letzten Festmahle gewesen seid, damit diese letzte Stunde diejenige ist, o geliebtes Volk, welche eine unauslöschliche Erinnerung in eurem Herzen zurücklässt ─ die liebliche Stunde, die Stunde der Gemeinschaft, des Glückes, weil ihr das "Wort" vernehmt, wie ihr es während so langer Zeit vernommen habt.

Denkt in dieser Stunde, in der ihr die reichlichen geistigen Speisen gegessen habt, bis ihr euren geistigen Hunger und Durst gestillt hattet, nicht an das Leiden der Welt. Ich bin bei allen. Denkt in diesem Augenblicke nicht an die Gegenwart. Lebt für kurze Zeit in der Zukunft, in jener Friedenszeit, die Ich für euch vorbereite, und seht euch alle den Vater an eben diesem Tische liebeerfüllt umringen ─ dem Tisch der Liebe, der Unterweisung, der Offenbarungen und der Vergebung.

88     Nehmet und esset! Mein Wort ist mein Leib. Nehmet und trinket! Mein Blut ist die Essenz, die Ich in mein Wort gelegt habe, wo ihr Mich in dieser Dritten Zeit wirklich entdeckt habt. Nicht im Stimmträger, nicht im Ton seiner Stimme, nicht in der äußeren Form des menschlichen Wortes, sondern im Tiefsten seines Sinngehaltes. Dort ist die Essenz, welche das Blut meines Wortes selbst ist. Trinkt es, denn morgen werdet ihr Brot und Wein, Leib und Blut unter der Menschheit sein!

89     Ich lasse euch vereinigt an diesen Tisch gesetzt zurück, welcher niemals ein Tribunal sein soll, sondern eine Schulbank für Jünger und Schüler, die sich in die Unterweisung des Meisters vertiefen, die sich durch ihre Zubereitung würdig machen, dass Er sich ihnen zu jeder Stunde kundgibt. Morgen werde Ich euch wie die Wanderer von Emmaus überraschen, wie jene Apostel, die meine Gegenwart und meine Beweise benötigten, um sich ermutigen und aufrichten zu können, und ebenso werde Ich euch überraschen.

Niemals soll es bei euch Falschheit geben, euer Zeugnis soll immer wahrhaftig sein. Dann werden eure prophetischen Lippen die Schritte der Volksmenge, welche dieses geliebte Volk hier ist, sicher führen und es wird niemals straucheln. Ihr sollt es vor den großen Gefahren bewahren und es siegreich bis zu den Toren des Neuen Jerusalem bringen ─ jener Stadt, die Ich euch in dieser Dritten Zeit beschert habe, damit ihr sie als Wächter derselben der Menschheit anbietet ─ mit ihren Toren, die für den ganzen Erdkreis offenstehen, durch welche die nach Wahrheit verlangenden Menschen, die nach Vergeistigung Hungernden eintreten müssen. Und ihr als die guten Führer und Lenker der Völker werdet sie mit festem Schritt bis zum Herzen der weißglänzenden Stadt bringen.

90     Mein Urteil ist gegeben worden, meine Unterweisung und meine Offenbarungen gleichfalls. Mein väterlicher Friede, meine Liebkosung ist bei allen. Fühlet, fühlet, dass Ich euch in Wahrheit und im Geiste an mein göttliches Herz drücke!

91     Höret, höret die Stimme des Vaters, welche in der Tiefe eures Herzens zu ertönen beginnt, welche in diesem Augenblicke im Tiefsten von euch Widerhall zu suchen beginnt. Denn Ich lasse euch von diesen Augenblicken an in der Zeit der Gnade, in der Zeit der Zwiesprache von Geist zu Geiste zurück.

92     O geliebtes Volk: Mache dich auf den Weg, betrete die Heime und stifte überall Frieden! Bringt mein Testament und verteidigt bis zuletzt mein Trinitarisch-Marianisches Geisteswerk, das Ich euch offenbart habe, das Ich euch in Erfüllung meines in vergangenen Zeiten gegebenen Wortes in dieser Dritten Zeit anvertraut habe.

93     Ich kam "auf der Wolke". Von ihr aus ließ Ich meinen Universellen Strahl herabkommen, und mittels ihm habt ihr Mich von 1866, von Roque Rojas an, bis 1950 mittels der letzten Stimmträger, durch die Ich mein Universelles Wort widerhallen ließ, im Worte, in Essenz, in Präsenz und Macht gehabt. Doch wenn ihr heute einige wenige kennengelernt habt, die mein Volk, die Mitglieder des Volkes Israel, die Bestandteile der zwölf Stämme bilden, so wird mein Wort morgen durch diese Zeugen und Abgesandten, die Ich unter der Menschheit zurücklasse, auf dem ganzen Erdball bekannt werden. Es wird als Wahrheit proklamiert werden und wird Rettungsanker, schützender Hafen, Leitstern für die Erdenpilger und Friedensreich für die ganze Welt sein, denn dies ist mein Wille.

94     Ich lasse euch meinen Frieden zurück. Auf Wiedersehen, geliebtes Volk! Bald werdet ihr Mich im Heiligen Geiste in Fülle haben… Warum weinst du, Volk? Seht, wie Ich euch in diesem Augenblicke mein Wort beweise. Ich spreche weiterhin zu euch, und verstoße nicht gegen meinen Auftrag.

95     Komm zu Mir, Volk! Weine nur, weine, denn Ich empfange deine Tränen. Schwach ist das "Fleisch", doch stark der Geist. Er weiß, was er empfangen hat und ist gehorsam und mit meinem Willen einverstanden. Aber eure Körperhülle ist das Kind, das sich zeitweilig auf seiner Lebensreise schwach fühlt, und das ihr selbst stark machen sollt.

96     Komme, Volk, und lasse deinen Schmerz zu meinen Füßen! Öffne dein Herz und überlasse Mir selbst die letzte deiner Klagen, um sie in Frieden zu verwandeln. Lange Zeit hindurch hast du deinen Schmerz zum Schweigen gebracht, den dir das Wissen um das Ausbleiben meines Wortes bereitet. Aber im letzten Augenblicke hat dich "das Fleisch" verraten, ist die Leibeshülle schwach geworden, weil sie unreif ist. Ich nehme sie in meine Arme, wiege sie in ihnen und sage ihr: Fürchte dich nicht. Denn wahrlich ─ wenn das Leben für deinen Mund ein bitterer Kelch ist, so werde Ich es mittels deines Geistes zu versüßen wissen.

97     Augen, die ihr Tränen vergießt und so das Weh eures Schmerzes überfließen lasst: Weinet, denn auf diese Weise reinigt ihr euch, um die Neue Zeit klar zu erkennen!

98     Kommt zu Mir, Männer, Frauen, Jugendliche, Erwachsene und Kinder, die ihr zu Arbeitern geworden seid, und verschafft dem Schmerz eures Herzens in meiner göttlichen Gegenwart Linderung, wenn ihr in ihr die letzte Träne vergossen habt, wenn ihr den letzten Hauch von Traurigkeit und den letzten Seufzer im Vater niedergelegt habt. Es soll nur noch Freude, Frieden, Fröhlichkeit übrigbleiben. Denn Ich will, dass ihr das Volk seid, welches den Seelenfrieden besitzt, den das Gewissen für die erfüllte Pflicht gibt, und die Hoffnung auf die vorbereitete Neue Zeit.

99     Ihr seid die Besitzer meines Heilbalsams. Gebt ihm Kraft und heilt euren Körper und tragt diese Gesundheit überall hin.

100  Alles, was ihr dem Vater ans Herz gelegt habt, ist in Ihm. Ich habe es wahrlich vernommen und kümmere Mich um dich.

101  Um dieser Bitte willen ─ nimm hin, empfange!

102  Die ganze Welt empfängt meinen Frieden, meinen Segen, wenn sie sich vorzubereiten versteht ─ wenn sie angesichts des Scheidens dieser Zeit Tränen zu vergießen vermag ─ sei gesegnet! Wohl ihr, wenn sie sich zur Vergeistigung, zur Erneuerung und zum Frieden erhebt!

103  Nimm hin, o Erdkreis, meinen Frieden, meinen Segen ─ meine Waffe, damit du siegst! Meine Heerscharen stehen dir bei, auch mein Balsam, und bald wirst du die Universelle Stimme des Vaters hören, die Stimme des Heiligen Geistes, und die eindrucksvolle Stimme der Geistigen Welt, welche sich gerade in dieser Nacht den Menschen in den Gemeinden, in den Heimen und unterwegs kundgeben wird, denn dies ist mein Wille.

Mein Friede sei mit euch!

 

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