BWL - Band XII - Unterweisung 339

 


Buch des Wahren Lebens - Lehren des Göttlichen Meisters -

Band XII - Unterweisung 338 - 366

Unterweisung 339

Mein Friede sei mit euch!

1         Ihr kommt mit vorbereiteter Seele zu Mir, voller Demut und Sanftmut, um an die Türen Dessen zu klopfen, welcher Liebe und ewige Vergebung für seine Kinder ist. Und ihr erwartet sehnsuchtsvoll ein Wort, das eure Schmerzen lindert, das auf eure Klagen antwortet, oder welches in eurer Finsternis Licht entzündet, damit ihr euch glücklich fühlt.

2         Ich sehe euch von verschiedenen Wegen herbeikommen, jeder eine andere Bestimmung erfüllend. Aber ihr alle strebt auf das gleiche Ziel zu und sucht mit Mir eins zu werden, um euch der Vollkommenheit nahe zu fühlen. Und freudig empfangt ihr mein Wort, das euch gleichzeitig liebkost und korrigiert. Ihr legt es in seinem wirklichen Sinne aus und beginnt, Mich aufrichtig zu lieben. Ihr befürchtet nichts mehr von Mir, wie ihr es in anderen Zeiten tatet, weil ihr heute wisst, dass Ich vollkommene Liebe und Gerechtigkeit bin, dass Ich euch nicht strafe, und dass es ihr selbst seid, die ihr fürchten müsst, weil ihr schwach seid und schwere Fehler begeht, derentwegen ihr später Tränen vergießen müsst, und die ihr zu einem sehr hohen Preis wiedergutmachen müsst. Doch diese Erfahrung lässt euch wachsam leben, um die Fehltritte zu vermeiden, die die Seele beunruhigen und Leid verursachen.

3         Jeder, der dies so verstanden hat, ist auf dem richtigen Wege. Ihr vollbringt noch keine Werke von höchster Vollkommenheit, aber ihr seid auf dem Wege, sie zu tun, weil ihr meine Jünger seid. Das Licht hat eure Zweifel zerstreut, die Seelenstärke hat die Schwachheit überwunden und das Vertrauen bringt euch dazu, euch mit wahrer Liebe der Erfüllung eurer Bestimmung zu widmen.

4         Ihr betretet nun unmerklich den geistigen Pfad, das Leben in Einfachheit und Lauterkeit, das Ich von euch verlangt habe, und ihr fühlt euch in diesem neuen Leben zufrieden. Ihr fragt euch nicht mehr, warum Ich zu euch zurückgekommen bin, oder ob mein Wort euch etwa einen neuen Weg weist. Heute wisst ihr, dass das, was Ich euch in der Zweiten Zeit gesagt habe, nicht alles war, was Ich euch lehren musste, dass die Lektion nicht abgeschlossen war, und dass Ich für euch eine Gnadenzeit aufbewahrt hatte, in der Ich meine Unterweisungen wiederaufnehmen musste, um euch den Weg zu zeigen, der zum Geistigen Leben führt, die wahre Zwiesprache mit Mir und die Erklärung meiner in jener Zeit, in der Ich unter euch wohnte, gegebenen Worte, die von euch noch nicht verstanden worden sind.

5         Denkt nach, und ihr werdet schließlich begreifen, dass ihr weder in der Ersten, noch in der Zweiten Zeit fähig wart, eine so große Lektion zu erfassen, zu erfühlen und zu glauben. Doch der Vater, welcher Herr der Zeit und der Ewigkeit ist, hat euch auf dem Weg des Lebens mit höchster Geduld und Weisheit an der Hand genommen, ohne irgendeine Übereilung, und heute seid ihr in ein neues Zeitalter eingetreten.

6         Jetzt ist die Zeit des Heiligen Geistes, die bald ihren Höhepunkt erreicht ─ die Zeit der großen Offenbarungen und der Gerechtigkeit, in der die Schleier vieler Geheimnisse gelüftet werden, um ganz Licht und Klarheit zu sein!

7         Ich habe euch die Augen geöffnet, damit ihr über das hinausgeht, was ihr gekannt habt, und ihr in meine Schatzkammer eintreten könnt; denn Ich, der Vater, bin kein Geheimnis für meine Kinder. Ich will von euch in vollkommener und vollständiger Weise erkannt und geliebt werden, so wie Ich euch liebe. Noch bin Ich nicht geliebt und verehrt worden, wie es Mir zukommt, und ihr wisst nicht, welche Freude ihr meinem Geiste durch einen Augenblick von Verständnis und Hochachtung gegenüber dem Gesetze bereiten würdet.

8         Seit eurem Kommen zur Erde habt ihr meine Kundgebungen im Fassungsbereich eures Verstandesvermögens gehabt, aber als ihr die ersten Schritte auf dem Entwicklungswege tatet, war euer

Verständnis noch sehr klein, ebenso wie das Kind, wenn es geboren wird, klein ist. Ich musste Mich begrenzen, um gesehen zu werden, und um gehört zu werden, damit ihr Mich verstehen könntet.

9         Ich offenbarte Mich in den ersten Zeiten nicht völlig, weil eure Vernunft verwirrt worden wäre, und euer ganzes Wesen sich zermalmt gefühlt hätte. Daher habe Ich euch während langer Zeitalter vorbereitet und euch an den Anfang des Weges gestellt, um ihn Schritt für Schritt zurückzulegen, und ihr so zu dem heutigen Zeitabschnitt gelangen würdet, in dem ihr euren Vater besser verstehen und lieben könntet.

10     Zu allen Zeiten habe Ich Boten zu dieser Welt gesandt, die vom Überleben der Seele, von ihrer Unsterblichkeit und von dem höheren Leben gesprochen haben, welches sie erlangt, wenn sie sich vervollkommnet hat.

Von den ersten Tagen an, in denen der Mensch die Erde bewohnte und Merkmale von Unschuld an sich hatte, wie in denen größerer Sündhaftigkeit, und jetzt in diesen von Materialismus und falscher Wissenschaft, haben meine geistigen Botschafter Beweise des hohen Grades an Erhebung gegeben, in welchem die Seele lebt, die sich in ständiger Zwiesprache mit ihrem Herrn zu erhalten verstanden hat.

11     Doch die Boten der ersten Zeiten vermochten der Menschheit nicht die großen Zeiträume zu erklären, welche die Seele durchlebt, und ihr Leben im Jenseits. Die Patriarchen, die sich in der Tugend, in der Liebe zu ihrem Schöpfer zu erhalten verstanden, begnügten sich damit, ihre Familie, ihren Stamm oder ihr Volk auf dem Weg der Gerechtigkeit und der Rechtschaffenheit zu führen. Doch obwohl sie die Kenntnis von der Existenz ihres geistigen, universellen Gottes ─ das intuitive Wissen von einem höheren Leben für die Seele im Jenseits hatten, konnten sie bei all ihrem Licht und ihrer Tugend nicht den Entwicklungsweg der Seele und den Grund für ihre großen Prüfungen offenbaren.

12     Die Propheten sprachen mit großer Wahrhaftigkeit, fast immer kamen sie zur Erde in Zeiten der Verwirrung und Verirrung. Sie warnten die Völker und forderten sie zur Reue und zur Umkehr auf, wobei sie große Heimsuchungen der Gerechtigkeit ankündigten, wenn sie sich nicht dem Guten zuwandten. Bei anderen Gelegenheiten sagten sie Segnungen voraus für die Befolgung und den Gehorsam gegenüber dem Göttlichen Gesetz.

Doch was jene Propheten sprachen, war eine Ermahnung zur Ausübung des Guten, der Gerechtigkeit und der gegenseitigen Achtung. Sie offenbarten nicht das Leben der Seele, ihre Bestimmung und ihre Entwicklung. Nicht einmal Moses, den Ich erwählte, um ihn zu meinem Stellvertreter zu machen, und durch dessen Vermittlung Ich das Gesetz für alle Zeiten übergab, sprach zu euch vom Geistigen Leben.

13     Das Gesetz des Vaters enthält Weisheit und Gerechtigkeit. Es lehrt den Menschen, in Frieden zu leben, sich untereinander zu lieben und zu respektieren und sich als Menschen in meinen Augen als würdig zu erweisen. Aber Moses zeigte der Menschheit nicht, was es jenseits der Schwelle des körperlichen Todes gibt, noch wie die Wiedergutmachung der ungehorsamen Seelen beschaffen ist oder die Belohnung für die in ihrer Lebensaufgabe Klugen und Fleißigen.

14     Später regierte David, erfüllt von Geistesgaben und Inspirationen, und in seinen Augenblicken der Erhebung, in seinen Verzückungen vernahm er Hymnen und geistige Lieder, aus denen er die Psalmen schuf. Mit ihnen sollte er das Volk Israel dazu einladen, zu beten und seinem Herrn die beste Opfergabe seines Herzens zu schenken. Doch David konnte mit all seiner Liebe und Inspiration dem Volke nicht die wunderbare Existenz der Seelen, ihre Entwicklung und ihr Ziel offenbaren.

15     Und Salomon, der ihm in der Herrschaft nachfolgte und gleichfalls die großen Gaben der Weisheit und Macht bewies, die ihm verliehen worden waren, um derentwillen er geliebt und bewundert wurde, und dessen Ratschlägen, Urteilen und Aussprüchen noch heute gedacht wird ─ wenn sein Volk sich an ihn gewandt und ihn gefragt hätte: "Herr, wie ist das Geistige Leben beschaffen? Was gibt es jenseits des Todes? Was ist die Seele?" ─ Salomon in all seiner Weisheit hätte darauf nicht antworten können.

16     Aber wahrlich, Ich sage euch: Moses mit seinem Glaubenseifer und Gehorsam, die Propheten mit ihren Warnungen, die Patriarchen mit ihrem Beispiel, die Berater, die Gelehrten und die Richter mit ihren heilsamen Ratschlägen und ihrem guten Urteilen hinterließen euch ihr Vorbild, damit ihr ─ ihm folgend ─ bewirken würdet, dass eure ersten Schritte von dieser Erde auf dem Wege zum Gelobten Lande des Hohen Jenseits sicher sein würden. Ihr solltet damit beginnen, das Gute auf dieser Welt auszuüben, müsstet gerecht unter euch sein, um auf der Erde Gerechtigkeit zu finden. Hier fandet ihr die Frucht oder die Ernte eurer Feldarbeit. Diese Heimstätte war für den Menschen in jenen Zeiten ein Abglanz, ein Abbild des ewigen Lebens des Geistes.

17     Später kam der Messias, indem Er Mensch wurde, um eine neue Zeit zu eröffnen und der Menschheit eine neue Lektion zu geben, in der Er ihr große Offenbarungen zu machen hatte, um ihr zu sagen: "Ihr seid die Kinder des Lichtes, und Ich verwandle euch in meine Jünger. Wahrlich, Ich sage euch: Alles, was ihr Mich tun seht, könnt auch ihr im Namen des Vaters tun."

Und tatsächlich brachte der Messias, in dem sich mein Geist kundtat, den Schlüssel, um die Tore zum Zweiten Zeitalter zu öffnen, und die Macht, um die Siegel zu lösen, die das Buch des Lebens, der Weisheit, der Gerechtigkeit und der Ewigkeit verschlossen.

18     Vor seiner Ankunft ließ Ich zu, dass die Menschenwelt von der Geistigen Welt besucht würde. Im Gefolge des Meisters wirkten Geister des Lichtes und großer Erhebung und auch solche von geringer Erhebung. Die einen wie die anderen waren in dieser Zeit zugegen. Die Ersteren zeigten sich als demütige Diener voller Ergebenheit. Unter ihnen war jener, welcher Maria ihre hohe Bestimmung ankündigte, in ihrem reinsten Schoße das "Wort" des Vaters zu empfangen. Ein anderer besuchte die Hirten von Bethlehem, um ihnen die Nachricht von der Geburt des Heillandes zu geben, und ein weiterer Bote warnte die Heilige Familie vor der Gefahr, die ihr drohte, und führte und beschützte sie auf der Flucht nach Ägypten.

19     Viele Manifestationen wurden in dieser Zeit mit Jubel und dem Glauben vieler erblickt. Doch andere ─ feindselig und ungläubig gegenüber dem Geistigen Leben ─ bezweifelten und leugneten diese Wahrheit. Aber meine Geistigen Heerscharen, die ausgeschwärmt waren, wurden von dem Lichte angezogen, das der Meister ausstrahlte.

20     Wesen des Lichtes im Dienste des göttlichen Werkes und andere, die rebellisch und unwissend waren, machten sich überall bemerkbar, und unter jener Menschheit traten die Besessenen in Erscheinung, welche die Wissenschaft nicht zu befreien vermochte und die vom Volke verstoßen wurden. Weder die Lehrer des Gesetzes noch die Wissenschaftler vermochten jenen Kranken die Gesundheit zurückzugeben.

21     Doch all dies war von Mir vorgesehen, um euch zu lehren und euch Liebesbeweise zu geben. Ich gewährte euch durch Jesus die Heilung seiner Geschöpfe, zum Erstaunen vieler.

Die Ungläubigen, die von der Macht Jesu sprechen gehört hatten und die um seine Wundertaten wussten, verlangten nach den schwierigsten Beweisen, um Ihn einen Augenblick unsicher zu machen und zu beweisen, dass Er nicht unfehlbar sei. Doch diese Befreiung der Besessenen, die Tatsache, dass Ich sie in den Zustand normaler Menschenwesen zurückversetzte, nur indem Ich sie berührte oder anblickte oder ein Befehlswort an sie richtete, damit jene Geister deren Verstand verlassen und beide von ihrer schweren Last befreit sein würden, verwirrte jene.

Angesichts dieser Macht zeigten die Pharisäer, die Wissenschaftler, die Schriftgelehrten und die Zöllner unterschiedliche Reaktionen. Die einen anerkannten die Vollmacht Jesu, andere schrieben seine Macht unbekannten Einflüssen zu, wieder andere vermochten nichts dazu zu sagen. Aber die Kranken, die geheilt worden waren, segneten seinen Namen.

Manche waren von einem einzigen Geist besessen gewesen, andere von sieben, wie Maria aus Magdala, und einige von einer so großen Zahl, dass sie selbst sagten, eine Legion zu sein.

22     Während des ganzen Lebens des Meisters folgte eine geistige Manifestation nach der anderen. Die einen wurden von den zwölf Jüngern miterlebt, andere vom Volk ─ im Freien und in den Heimen. Es war eine Zeit der Wundertaten, der "Wunder".

Männer und Frauen empfingen Zeichen und Rufe aus dem Jenseits. Die Alten und die Kinder waren gleichfalls Zeugen dieser Erscheinungen, und in den Tagen, die dem Kreuzestode des Erlösers vorangingen, drang das Himmlische Licht in die Herzen der Menschen; die Wesen des Geistigen Tales riefen die Herzen der Menschen; und an dem Tage, an dem der Meister seinen letzten Atemzug als Mensch tat und sein Licht in alle Höhlen und in alle Winkel eindrang, in die materiellen und geistigen Heimstätten, im Verlangen nach den Wesen, die Ihn seit langem erwarteten ─ vermaterialisierte, verwirrte und kranke Wesen, die vom Wege abgeirrt waren, gebunden mit Ketten der Gewissensbisse, Lasten der Ungerechtigkeit mit sich schleppend, und andere Seelen, die tot zu sein glaubten und an ihre Körper gebunden waren ─ da erwachten alle aus ihrem tiefen Schlafe und erhoben sich zum Leben.

Aber bevor sie diese Erde verließen, gaben sie denen, die ihre Angehörigen gewesen waren, ein Zeugnis ihrer Auferstehung und ihres Daseins. Durch all dies erlebte die Welt diese Kundgebungen in jener Nacht der Trauer und des Schmerzes.

Die Herzen der Menschen erbebten, und die Kinder weinten angesichts jener, die seit langem tot waren und an diesem Tage nur für einen Augenblick zurückkehrten, um von jenem Meister Zeugnis abzulegen, der zur Erde herabgekommen war, um seinen Liebessamen auszustreuen, und der zugleich die geistigen Felder bestellte, welche von unendlich vielen Seelen bewohnt waren, die gleichfalls seine Kinder waren und die er heilte und von ihrer Unwissenheit befreite.

23     Die Kenntnis dieser Tatsachen wurde von einer Generation zur nächsten weitergegeben, und die Apostel waren auf den Wegen der Welt, öffneten jener schlafenden Menschheit die Augen, zeigten den Weg, der zu einem höheren Leben führt, schlugen eine Bresche zum Hohen Jenseits und erklärten die Lehre ihres Meisters. Auch sie befreiten die Besessenen, heilten die Kranken nicht nur des Körpers, sondern auch der Seele. Sie ermutigten und blickten mit Mitleid sowohl auf die, welche diese Welt bewohnen, als auch auf jene, die in einer fernen Welt leben. Sie fühlten den Schmerz der einen wie der anderen, weil es für den, der liebt, keinen fremden, noch fernen Schmerz gibt. Wer sich zubereitet, vermag die Klage, die Bitte oder die Not wahrzunehmen, wo diese auch sind. Und diese Jünger unterwiesen andere, damit sie ihnen in der Erfüllung ihrer Mission auf der Erde nachfolgen würden.

24     Ich erlaubte diese Manifestationen, damit die Welt nachdenken und erkennen würde, dass die Seele nicht stirbt, dass ihr Leben ewig ist, und dass sie auf jeder Heimstatt, auf der sie wohnt, einen vorgezeichneten Weg hat, ihr ihre Pflichten angewiesen worden sind, und sie eine Aufgabe zu erfüllen hat.

25     Ich kehrte selbst nach der Kreuzigung zurück, um Zeugnis von meiner Wahrheit abzulegen und den Unglauben der Menschheit zu überwinden. Und selbst unter meinen Jüngern musste Ich Mich zeigen, um zu beweisen, dass Ich das Leben bin, und mein Leben in allem Geschaffenen ist. Ich bewirkte, dass jene Nachfolger von Mir Mich sahen und ihre Finger Mich berührten, um sie von ihrer Qual zu befreien. Denn nachdem Ich mein Werk auf Golgatha vollbracht hatte, waren sie verstört, und es war notwendig, dass meine Gegenwart sie tröstete und ermutigte. Doch dies war nicht der ganze Sinn dieses Geschehens, es war eine Vorwegnahme meines erneuten Kommens, eine Lektion von tiefer Bedeutung, die Ich euch gab, als Ich zum Staunen und zur Freude jener geliebten Jünger im Geiste erschien. Da haben sie erkannt, dass eine Zeit kommen würde, in der Ich so ─ in geistiger Weise kommen würde, um alles zu erklären und euch eine neue Botschaft zu bringen.

26     Folgendes sagte Ich euch in damaliger Zeit: "Was Ich euch gesagt habe, ist nicht alles, was Ich euch lehren muss. Damit ihr alles erfahrt, muss Ich zuerst hinweggehen und euch den Geist der Wahrheit senden, damit Er alles erklärt, was Ich gesagt und getan habe. Ich verspreche euch den Tröster in den Zeiten der Prüfung." Doch jener Tröster, jener Erklärer, bin Ich Selbst, der zurückkehrt, um euch zu erleuchten und euch zu helfen, die vergangenen Unterweisungen und diese neue zu verstehen, die Ich euch jetzt bringe.

27     Ich bin es, der die Dritte Zeit eröffnet hat, damit ihr, indem ihr ein gründliches Studium vollzieht, den Grund für alle meine Manifestationen erkennt und die Erkenntnis meiner Offenbarungen habt.

28     in der Zweiten Zeit ─ während der Jahre, in denen Ich auf dieser Welt lebte, war Ich von übernatürlichen Ereignissen, Geschehnissen und Geschöpfen umgeben, und all dies sprach von der Bedeutung dieses Zeitabschnittes, von der Verwirklichung meiner Verheißungen, die der vielgeliebten Menschheit seit Anbeginn der Zeiten gemacht worden waren. Und heute, da Ich euch eine weitere Lektion bringe und euch das Geistige Leben kennenlernen lasse, gebe Ich euch Fähigkeiten und Gaben, damit ihr zu Seelenärzten werdet und auf diesem Wege unermüdliche Sämänner, Lehrer der wahren Weisheit seid. Und für diese Mission habe Ich an erster Stelle das "Volk Israel" erwählt, damit dieses es sei, dass die anderen Völker unterweist.

29     Die Menschheit von heute, so groß an Zahl sie in euren Augen auch ist, ist sehr klein im Vergleich mit der Welt der Geistwesen, die sie umgeben. Mit welcher Macht dringen jene Legionen auf die Wege der Menschen ein; doch diese nehmen jene Welt, die sie umwogt, nicht wahr, fühlen und hören sie nicht.

30     Ich bereite euch vor, meine Jünger, damit ihr in jeder Seele

Licht entzündet, damit ihr einander wahre Freunde, Geschwister, Ratgeber und Ärzte seid, und eure Intuition euch sagen wird, wer um euch ist und was ihre Nöte, ihre Mission oder Wiedergutmachung ist. Ihr jedoch, mit diesem großen Werke beschäftigt, sollt die Bestimmung achten und lieben, die Ich jedem Wesen zugewiesen habe, und sollt nicht in Wissenschaften eindringen, die euch von dem hohen Platz herabsinken lassen, auf den euch Meine Barmherzigkeit gestellt hat.

31     Ihr seid nicht mehr unwissend. Heute geht ihr festen Schrittes, weil ihr euer Werk schon vor langer Zeit begonnen habt. Von den Tagen der Patriarchen und der Propheten an und danach jenen von Moses, in denen ihr weise geführt und beraten wurdet, sind alle eure Handlungen, Gebete und Worte aufgeschrieben worden und haben ihre Rückwirkung in der Seele. Sie sind der Anfang gewesen, der euch würdig machte, meine ersten großen Offenbarungen zu empfangen und auch meine Ankünfte mitzuerleben.

32     Meine Kundgabe in dieser Zeit wird nicht unfruchtbar sein, und für die, welche Mich gehört haben und meine Unterweisungen genutzt haben, wird sie ein Schatz an Früchten von gutem Geschmack sein. Wenn Ich aufhöre, Mich mittels des Menschen kundzugeben, werde Ich meine Zeugen, meine Jünger zurücklassen, die weiterhin arbeiten werden, und danach werde Ich aus dem Schoße dieses Volkes neue Generationen von Sämännern hervorgehen lassen, die diesen Samen sich vervielfältigen lassen werden.

33     Ich lade euch ein, die glücklichen Tage der Patriarchen wiederkehren zu lassen. Stellt euch für einen Augenblick vor, die ihr ein tugendsames und einfaches Leben wie jenes führt, in welchem der Friede, das Wohlergehen und die Lebensfreude regierten. Vergegenwärtigt euch die glücklichen Zeiten, in denen der Mensch sich durch seinen Glauben und seine Tugend gesund und stark an Leib und Seele zu erhalten wusste und Mich in der Gerechtigkeit, in der Tatkraft und in der Stärke darzustellen verstand ─ jene Zeiten, in denen auch die Frau voller Tugenden, Zärtlichkeit, moralischer Kraft, Schönheit in ihrer Seele und an ihrem Körper war, Schoß und Wiege, Quelle von Güte und Beispiel von Frömmigkeit für ihre Kinder, ihren Gatten und ihren Vater war.

34     Erinnert euch an jene Zeiten, in denen das Dach der einen sich ausdehnte, um die anderen zu schützen, in denen Gastfreundschaft und Barmherzigkeit, Liebe und Rücksichtnahme existierte. Wenn ihr einmal wieder solche Tage erlebt und euch den Wunsch zu eigen macht, den Nächsten zu lieben und ihm zu dienen, den Frieden eures Volkes, den Frieden eures Herzens und eures Heimes zu fördern, werde Ich andere Völker einladen, um an dieser Freude teilzuhaben. Hier, in eurer Gesellschaft werden sie Brüderlichkeit und Freundschaft finden, in eurem Herzen Aufrichtigkeit. Unter eurem Dache werden sie Ehrenhaftigkeit und Moral finden, auf eurem Tische Segensgaben, und in eurem Worte Licht und Wahrheit. Und nachdem jene nach Frieden verlangenden Völker euch besucht und an eurem geistigen Ideal teilgehabt haben, werden sie auf ihren weiten oder kurzen Wegen in ihre Länder zurückkehren und eine Spur, ein Beispiel von Vergeistigung und von Wahrhaftigkeit hinterlassen. Es wird in ihnen das Verlangen entstehen, wie ihr zu sein, weil sie bei euch das Geheimnis des Friedens, der Gesundheit, der Lebensfreude entdeckt haben, welches ihr in der Erfüllung meiner Gesetze und in der Vergeistigung gefunden habt, welche Schlichtheit, Erhebung und Wahrhaftigkeit bei allen Handlungen ist.

35     Seht ihr diese Menschheit, die sich in ihrer Ungewissheit und in ihrem Schmerz hin- und herwälzt? Fühlt ihr jenen Mantel des Trübsinns, düsterer Vorahnungen, der euren Planeten umhüllt? Der Meister sagt euch: Jene Welt, die keine Kenntnis von meiner Wiederkunft hat, noch durch mein Wort inspiriert lebt ─ wie ferne fühlt sie sich vom Geistigen Leben! Aber auch für die Erleuchtung ihrer Bewohner wird ein Beweis, ein Ruf genügen, damit sie umkehren und erkennen, dass die einzige Aufgabe, welche ihre Seelen auf der Erde haben, darin besteht, sich durch die Prüfungen, die Ich ihnen sende, zu vervollkommnen.

36     Viele werden diese große Wahrheit begreifen, bevor sie ihren Körper in der Erde zurückgelassen und die Schwellen jenes "Tales" überschritten haben, dass alle erwartet. Die Menschheit ist nur einen Schritt weit von dieser Erkenntnis entfernt. Die Schleier werden zerrissen werden, und die Augen aller werden sich öffnen, um sich dem verborgenen Wissen gegenüber zu befinden, und diese Welt, die ihr für so groß haltet ─ mit ihren weiten Kontinenten, ihren so ausgedehnten Meeren wie auch ihren Wüsten, ihren so langen Wegen, ihren für euch unerreichbaren Menschen ihren so unbegreiflichen Rassen ─ wird durch eine Lehre, durch ein Wort, durch eine Offenbarung besiegt werden. Doch dies wird keine Spuren von Blut, von Tod oder Schmerz hinterlassen.

37     Der Mensch wird durch ein Wort erleuchtet werden, dass die Feuer verzehrt. Aber dieses Feuer wird aus Liebe bestehen, und die Spur, die es auf seinem Wege hinterlässt, wird aus Leben, Gesundheit, Trost und Frieden bestehen. Diese Lehre ist mein Gesetz, mein Wort und mein ewiges Werk, das Ich ein weiteres Mal meinen Kindern anbiete, und es wird mit Macht aus den Herzen aller hervorbrechen, weil es in jeder Seele geschrieben ist, und sein Siegel unauslöschlich ist.

38     Wie wird der Beginn dieser Arbeit sein, und wie wird dieses Wissen zu den Menschen gelangen? Alles habe Ich in vollkommener Weise vorbereitet: Einen großen Teil übernehme Ich als meine Aufgabe. Euch jedoch und meine Geistigen Heerscharen lasse Ich an diesem Werke teilhaben, ebenso wie meine Boten, denen Ich unendlich viele Missionen anvertraut habe, damit ihr als Legionen des Lichtes aufbrecht, um diese Offenbarung und Erklärung der geistigen Kundgebungen zu bringen, die in den vergangenen Zeiten und in der gegenwärtigen Ära Wirklichkeit geworden sind, in der nur sehr wenige deren Tragweite geahnt haben. Doch dieses Licht soll zu allen gelangen ohne Unterscheidung nach Gesellschaftsklassen oder Rassen. Denn ihr sollt euch nicht aus Furcht vor dem Urteil oder der Strafe der Ungläubigen zurückhalten.

39     Ich werde euch die Weisung geben, wann ihr euch an die Arbeit machen sollt; denn es wird eine Zeit so großer und klarer Zeichen sein, dass ihr den Ruf der Geistigen Welt und den Ruf dieser Welt hören werdet, die mit ihren Ereignissen anzeigen wird, dass die Stunde eures Kampfes gekommen ist. Ich werde zu euch von Geist zu Geist sprechen und euch auf dem Wege führen.

Doch Ich will, dass ihr, bevor ihr zu den Menschen als Lehrer kommt, als Ärzte kommt, und wenn ihr dann ihren Schmerz gestillt habt, können sie aus dem Quell der reinen Wasser meines Wortes trinken. Sucht zuerst die Wunde, das Geschwür oder die Krankheit und heilt ihre Leiden, um euch danach ihren Seelen zuzuwenden.

40     Geht zu euren Mitmenschen wie Jesus in der Zweiten Zeit und bringt vor meinem Worte den Heilbalsam. Doch worin besteht der Balsam, o Jünger? Ist es etwa das Wasser der Quellen, das gesegnet und in Medizin für die Kranken verwandelt wird? Nein, Volk. Jener Balsam, von dem Ich zu euch spreche, ist in eurem Herzen. Dort habe Ich ihn als kostbare Essenz hineingelegt, und nur die Liebe kann ihn erschließen, damit er unaufhaltsam herausströmt.

Wenn ihr ihn über irgendeinen Kranken ausgießen möchtet, werden es nicht eure Hände sein, die heilen, sondern der Geist, der von Liebe, Barmherzigkeit und Trost überfließt. Dort, wohin ihr eure Gedanken richtet, wird das Wunder geschehen.

41     Auf die Wesen und Elemente der Natur könnt ihr auf vielfache Weise einwirken, um allen Trost zu bringen. Doch sage Ich euch auch dies: Fürchtet euch nicht vor den Krankheiten und seid mit allen geduldig und barmherzig.

Was die Besessenen und die in ihrem menschlichen Verstand Verwirrten anbetrifft, könnt ihr gleichfalls heilen, weil ihr diese Fähigkeit besitzt und sie in den Dienst jener Wesen stellen sollt, die in Verzweiflung und in Vergessenheit geraten sind. Befreit sie und offenbart diese Vollmacht vor den Glaubenslosen. Es ist eine der großen Missionen dieses Volkes, das Licht dorthin zu bringen, wo Finsternis ist, jede Knechtschaft und jede Ungerechtigkeit zu brechen und diese Welt dazu zu bringen, ihren Herrn zu erkennen und sich selbst, ihr Inneres, in voller Erkenntnis der Wahrheit zu erblicken.

42     Helft liebevoll denen, welche im Wahne, noch zu dieser Welt zu gehören, in ihrer Seele verstört und verwirrt leben, aus ihrem großen Irrtum herauszufinden. Wendet keine Gewalt an, sondern erfüllt euer Herz mit Zärtlichkeit und Mitleid, um alle Wesen richtig zu behandeln.

43     Habt ihr diesen verwirrten Wesen etwa kein Licht und keinen Trost gebracht? Doch, sagt euch der Meister. Seit Ich euch dieses Wissen gegeben habe, habt ihr den Weg dieser Geschöpfe erhellt. Doch wie groß muss euer Glaube und euer Gebet sein, damit ihr diese Seelen bekehrt.

44     Der Kampf, in dem die finsteren Mächte niedergeworfen werden, ist bereits von einer Welt zur anderen entbrannt. Die große Schlacht findet im Universum statt, und es ist notwendig, dass der Mensch davon überzeugt wird, damit er seine Waffen ergreifen kann.

Solange die Welt sich vorbereitet und der letzten Prüfung entgegengeht, die ihr das Licht bringen muss, sollt ihr beten, wachen und allen Notleidenden den Heilbalsam bringen. Geht in eurem Gebet zu ihnen und gebt ihnen unter eurem geistigen Mantel Schutz. Denn während ihr euer Wesen in Liebe verströmt, werde Ich das ganze Universum mit meinem Geist umfangen.

45     Bete, Volk, lasse nicht einen Augenblick lang den Mut sinken angesichts der Nähe meines Abschieds. Stärkt euch an meinem Worte und bittet um den Frieden der Nationen.

46     Beabsichtigt künftig nicht mehr, zu erfahren, wer ihr früher gewesen seid und wer ihr morgen sein werdet. Denkt nur, dass ihr schon da gewesen seid, dass ihr jetzt da seid, und dass ihr wieder da sein werdet, und dass ihr auf dem Wege, den Ich euch vorgezeichnet habe, zu Mir gelangen werdet ─ dass ihr der Geist Israels seid, das Auserwählte Volk, um hohe Aufgaben innerhalb meines Werkes innezuhaben. Strengt euch an, damit ihr Frieden auf der Erde und Seligkeit im Jenseits erlangt.

Mein Friede sei mit euch!


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