Jesus und seine Jünger - drei Tage vor seinem Scheiden




210:57. Ich kehrte zurück, um Mich mit meinen Jüngern zu
vereinen. Es waren bereits die letzten Tage meines Verbleibens unter
ihnen. Ich gab ihnen dies zu verstehen, damit sie davon nicht
überrascht würden. Petrus weinte und erhielt stillschweigend meine
Weisungen. Johannes drückte meine Hände zwischen den seinen, als
ihm angekündigt wurde, dass er bei meiner Mutter bleiben würde,
damit sich beide in den Stunden der Prüfung trösten würden.

58. Thaddäus litt bereits im Gedanken an die Trennung vom
Meister, doch Ich weilte noch unter ihnen. Der Augenblick war
zärtlich und schmerzlich, mehr als die Lippen sprachen die Seelen.
Doch Ich war "Das Wort", und mein Wort musste den unermesslichen
Schmerz lindern, der sich in jenen Herzen angesammelt hatte.
59. Ich sprach als Vater zu den Kindern, als Bruder zu Brüdern,
als Lehrer zu Schülern: "O Jünger, ihr habt mit Mir das Wasser
durstiger Pilger getrunken, habt die Mühsal der weiten Wege
ertragen im Verlangen nach meinen Worten und meinen Werken.
Wahrlich, Ich sage euch, obwohl Ich euren Blicken entschwinden
werde, werde Ich euch nicht verlassen. Wenn ihr Mich in euren
Herzen tragen wollt, so findet euch mit meinem Tode ab, damit Ich
in euch lebe und durch euren Mund spreche."

66. Ich verließ jenes Landgut, gefolgt von meinen Jüngern. Ich
blieb jedoch im Schatten eines Baumes stehen und sagte ihnen: "Der
Augenblick kommt zwar näher, aber noch könnt ihr die Frucht
meines Wortes genießen. Gewiss werdet ihr wie Schafe unter
Wölfen zurückbleiben, doch ihr werdet nicht unterliegen, weil euch
mein Mantel bedecken wird. Seht, wie groß die Menschenscharen
sind; ihr werdet sie ernähren, so wie Ich es in der Wüste tat, und
werdet das Brot vermehren, wie Ich es euch zeigte."
67. So sprach Ich zu euch durch Jesus und liebkoste jeden
meiner Jünger, während ihre Augen Tränen vergossen, und sie Mir
in ihren Herzen Gefühle voller Zärtlichkeit ausdrückten und Mir
zahllose Versprechen gaben, Mir nachzufolgen.

68. Heute will Ich euch nicht die letzten drei Tage in Erinnerung
rufen, die Ich auf der Welt verbrachte. Dies wird bei einer anderen
Gelegenheit geschehen, gesegnetes Volk, bei der Ich zu euch über
das Letzte Abendmahl, über meinen letzten Aufenthalt im Garten
Gethsemane sprechen werde, wohin Ich Mich zurückzog, um zu
beten, und schließlich werde Ich zu euch über meinen Opfertod
sprechen.
Mein Friede sei mit euch!

A.M. Hosta
Quelle: Das Buch des Wahren Lebens – Band VIII – Unterweisung 210

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