Wer sind die Lebenden - Wer die Toten ??
Gut ist es, daß ihr der „Toten“ gedenkt, nicht gut ist, daß
ihr ihretwegen weint
und auch, daß ihr sie für tot haltet.
Wenn eure Augen sie sehen könnten, so wäret ihr erstaunt
angesichts des Lichtes, das sie erleuchtet und des Lebens,
das sie beseelt.
Ihr würdet wahrlich rufen: ‚Sie sind es die leben und wir
sind die Toten.‘
Ist es nicht Wahn, um einen leblosen Körper Tränen zu
vergießen,
während ihr vergesst, daß die Seele lebt, vibriert und
pulsiert?
Wäret ihr, statt nach der Tradition an einem Tag ihrer zu gedenken,
durch das Band des Gebetes mit ihnen vereint, würde ihr wohltätiger Einfluß
auf euer Leben von euch empfunden werden und ihr gäbt ihnen
die Möglichkeit,
ihr Licht durch diese edlen Werke zu mehren.
Jesus sagte euch einst: ‚Laßt die Toten ihre Toten
begraben!‘
Doch bedenkt den Unterschied zwischen dem Körper und der
Seele.
Wer in der Kindheit hinschied, an den erinnert ihr euch als
Kind.
Wer dies Leben erst im hohen Alter seines Erdenkleides
verließ,
an den erinnert ihr euch als einen Greis.
Ebenso ist es bei dem, der sich eines vom Schmerz verzehrten
Körpers entledigte.
Wo aber der Körper stirbt wird die Seele in ein neues Leben
hineingeboren.
Wo sich die körperlichen Augen schließen öffnen sich die
geistigen für das göttliche Licht.
Durch seinen Totenkult gibt der Mensch einen greifbaren
Beweis seiner Abgötterei.
Aber die göttliche Lehre vertreibt die Schatten einer langen
Nacht der Unwissenheit,
in der die Menschen immer haltlos gelebt haben.
Sie strahlt ihre schönsten Lichtfunken auf eure Seele aus in
einer Schulung,
die euch mit sicherem Schritt zur Teilhabe jenes Lebens
bringen wird.
Ihr werdet nicht mehr um die weinen, die hingeschieden sind,
noch werdet ihr als Geistwesen weinen um jene, die ihr
zurückgelassen habt
oder weil ihr euren Körper verlassen habt.
Manche Wesen leiden und ängstigen sich beim Zerfall ihres
zurückgelassenen Körpers,
doch ihr ihr sollt statt dessen ein Danklied zum Schöpfer
anstimmen.
Gott vergibt euch alle Verfehlungen und erleuchtet euren
Verstand,
damit ihr Werke tut, die dessen würdig sind, der sie euch
gelehrt hat.
Ihr seid das Volk, das zur Welt von Vergeistigung sprechen
muß
und die vollkommene Art und Weise, von Geist zu Geist,
Zwiesprache zu halten.
Diese gesegnete Saat ist das Brot, das ihr mit euren
Mitmenschen teilen sollt
und das geistige Erbe, das ihr euren Kindern vermacht.
„Liebet einander!“ – damit ist nicht nur die Achtung
gegenüber
euren Nächsten gemeint,
sondern auch die von einer Welt gegenüber der anderen.
Wenn ihr an die denkt, die gegangen sind, fühlt sie euch
nicht fern oder gefühllos.
Gedenkt ihrer nur als Lebende, sie leben in der Ewigkeit und
sind um euch.
Ihr, das Volk Israel, habt verschiedene Etappen durchlebt und seid bis in diese Zeit
gelangt.
Ihr könnt nicht behaupen, daß ihr den Auftrag erfüllt habt,
der seit der ersten Zeit
auf euch lastet. Ihr
habt euch nicht vergeistigt, weil ihr die Hingeschiedenen
unter Wehklagen mit ‚Toten‘ verwechselt.
Daher ergeht das Licht an euch, weil ihr die Toten seid,
während sie in der Ewigkeit leben.
Jenen Lichtgeistern wird gewährt, sich euch im Augenblick
eurer Andacht zu nähern.
Während ihr hier eure Zeit vergeuden könnt schreiten sie im
Jenseits weiter voran.
Beherrscht den Körper und nutzt diese Gelegenheit zur
seelischen Befreiung und Erhebung.
Wenn ihr nicht von Verwirrtheit umfangen an die Schwellen
der Ewigkeit gelangen wollt,
so kämpft um euren Fortschritt,erwerbt euch Verdienste auf
der Welt,
indem ihr die distanziertenMenschen meinem Werke
näherbringt,
für den Frieden der Nationenbetet und euch einsetzt,
Barmherzigkeit und Liebe unter euren Mitmenschen verbreitet.
Das Götttliche macht sich in der Seele fühlbar, die das ist,
was zu Ihm kommen muß,
und die seine Essenz erkennen kann.
Euer Leib ist Materie, dem Er seine Schwachheiten vergibt.
Läutert euch und bringt eure Seele mit eurem Körper in
Einklang
Und erhebt euch so durch eigene Verdienste zu Ihm.
Wenn ihr im Gebet die Gegenwart jener geistigen Wesen fühlt,
derer ihr in Liebe und Dankbarkeit gedenkt, nähern sie sich
euch
wie ein Duft, oder wie eine Verlockung,die euch einlädt,
dem Weg zu folgen, den sie euch vorzeichnen.
Jene Wesen nähern sich den Menschen, ohne noch das Verlangen
nach
den Eitelkeiten dieser Welt zu fühlen, und nur deshalb, um
in den
Seelen den Wunsch zu erwecken, jenes Leben zu erlangen, das
euch
erwartet.
Jene, die den Verlust ihrer Angehörigen beweinen und ihre
Toten beklagen,
sind die ‚Toten‘, weil sie in ihrer Unwissenheit
vermaterialisiert sind.
Sie verstehen den Sinn des Lebens nicht, und, obwohl sie
behaupten,
an die Unsterblichkeit der Seele zu glauben, beweisen sie
mit ihrem Weinen
und mit ihrerTrauer, dass sie keine Spur von Glauben haben,
denn sie weinen, weil sie sie nicht sehen und weil ihr Körper verschwunden ist.
Verbleibt im Frieden, dem Gebote Christi gemäß, der euch
ein weiteres Mal sagt: "Liebet einander."
Kommt zu Mir und stärkt euch, auferstehet zum Leben der
Gnade.
A.M. Hosta
Quelle: Ds Buch des Wahren Lebens – Band VII – Unterweisung
196 – Verse 20 - 44