Die Götzendiener werden erwachen (Gleichnis)
Um Goldfische aus dem Teich im Haus zu überwintern, haben A.M. und ihr Mann ein kleines Aquarium angeschafft und Goldfische, die noch zu klein sind, um einen strengen Winter im Teich zu überstehen, ins Aquarium geholt.
Am Wochenende fing das Wasser an, milchig trüb zu werden und es entwickelte einen unangenehmen Geruch und es schien so, als ob es kurz davor wäre, zu kippen.
A.M. fischte die Goldfische heraus und setzte sie in einen Eimer. Dann ging die Pumpe des Filters bei der Reinigung entzwei und dann funktionierte er nicht mehr.
Ihr Mann ging und kaufte eine neue Pumpe. A.M. tauschte den Sand und das Wasser des Aquariums aus und als alles fertig war und die Pumpe wieder lief setzten sie die Goldfische wieder in das Aquarium und es ging ihnen im klaren Wasser wieder gut.
Daran mußte A.M. denken, als sie heute das folgende Gleichnis in der Unterweisung 196 aus dem Buch des Wahren Lebens, Verse 46 - 49 las:
Gleichnis:
46. Höret und ergründet mein Gleichnis:
47. Im Verlangen nach Barmherzigkeit näherte sich einem Hause eine Menschenmenge von Hungrigen, Kranken und Nackten. Die Verwalter des Hauses rüsteten es unablässig zu, um die Durchziehenden an ihrem Tische zu bewirten. Der Gutsbesitzer, Eigentümer und Herr jener Ländereien kam dazu, um den Vorsitz des Festmahls einzunehmen. Die Zeit verging, und die Bedürftigen fanden in dem Hause immer Nahrung und Obdach.
48. Eines Tages sah jener Herr, dass das Wasser auf dem Tische trübe war, dass die Speisen nicht gesund und wohlschmeckend und die Tischtücher befleckt waren. Da rief er die mit der Zurichtung der Speisetafel Beauftragten zu sich und sagte ihnen: "Habt ihr die Leintücher gesehen und die
Speisen gekostet und von dem Wasser getrunken?"
"Ja, Herr," antworteten jene.
"Dann lasst, bevor ihr diesen Hungrigen zu essen gebt, zuerst eure Kinder davon essen, und wenn sie die Speisen gut finden, gebt diesen Gästen davon."
Die Kinder nahmen von dem Brot, den Früchten und was es auf dem Tische gab; doch der Geschmack war widerwärtig, und es gab Unzufriedenheit und Aufruhr dagegen, und sie beschwerten sich heftig. Da sagte der Gutsbesitzer denen, die noch warteten: "Kommt unter einen Baum, denn ich werde euch die Früchte meines Gartens und wohlschmeckende Speisen anbieten." Doch zu den Dienstleuten sagte er dies: "Reinigt das Befleckte, beseitigt den schlechten Geschmack von den Lippen derer, die ihr enttäuscht habt. Ich habe keinen Gefallen an euch, denn ich habe euch aufgetragen, alle Hungernden und Dürstenden zu empfangen, um ihnen die besten Speisen und reines Wasser anzubieten, und ihr habt es nicht befolgt. Eure Arbeit ist mir nicht wohlgefällig."
49. Der Herr jener Ländereien bereitete nun das Festmahl selbst vor: Das Brot war gehaltvoll, die Früchte gesund und reif, das Wasser frisch und erquickend. Dann lud er jene ein, die darauf warteten ─ Bettler, Kranke und Aussätzige ─, und alle sättigten sich, und ihre Freude war groß. Bald waren sie gesund und frei von Leiden, und sie entschieden sich, auf dem Landgut zu bleiben. Sie begannen die Felder zu bestellen, wurden zu Feldarbeitern, doch sie waren schwach und wussten den Anweisungen jenes Herrn nicht zu folgen. Sie vermischten verschiedenartige Samenkörner, und das Erntegut entartete, der Weizen wurde vom Unkraut erstickt. Als die Zeit der Ernte da war, kam der Gutsherr und sprach zu ihnen: "Was tut ihr da, wo ich euch doch nur die Verwaltung des Hauses aufgetragen habe, um die Gäste zu empfangen? Die Aussaat, die ihr ausgebracht habt, ist nicht gut, andere sind zur Bestellung der Felder bestimmt. Geht und säubert das Land von Disteln und Unkraut und verwaltet dann wieder das Haus. Der Brunnen ist ausgetrocknet, das Brot kräftigt nicht, und die Früchte sind bitter. Tut an den Durchziehenden, was ich an euch getan habe. Wenn ihr die, die sich an euch wenden, genährt und geheilt habt, wenn ihr den Schmerz eurer Nächsten beseitigt habt, dann werde ich euch in meinem Hause ausruhen lassen."
(Ende des Gleichnisses)